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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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des Plans war er besonders stolz. »Vor Beginn des letzten Schwärmens veränderten wir die Koordinaten. Als sich die Brüterin teilte und die Klikiss damit begannen, die Portale zu passieren, erschienen sie nicht an den vorgesehenen Orten. Sie kamen durch die Transtore der Hydroger, und der immense Druck im Innern der Gasriesen zermalmte sie auf der Stelle. Über achtzig Prozent der Klikiss starben am ersten Tag, bevor sie begriffen, was wir getan hatten. Dann schlugen wir los.
    Zusammen mit unseren Verbündeten, den Hydrogern, machten wir uns daran, die Überlebenden zu töten. Wir schlossen auch einen Pakt mit den Ildiranern und versprachen für ihre langfristige Zusammenarbeit, sie vor den Hydrogern zu schützen. Schließlich erreichten wir Roboter genau das, was wir wollten. Woraufhin wir uns, in der Art unserer Schöpfer, für Jahrhunderte in die Hibernation zurückzogen. Bis uns die Ildiraner zu einem vorher vereinbarten Zeitpunkt weckten.«
    Die beiden Kompis sahen zu den hohen Klikiss-Türmen empor. Sirix rechnete damit, dass PD und QT stolz waren auf den Moment des Triumphes der Roboter. Er würde alles Not wendige in die Wege leiten, um jede einzelne Welt zurückzuerobern, die den Klikiss-Robotern zustand.
    Sirix zweifelte nicht daran, dass sich die Menschen ebenso leicht besiegen ließen wie die Klikiss.

10 NIRA
    Nur ein Schössling war auf Ildira übrig, nur ein kleiner, hellgrüner Trieb aus einem Stück Weltbaumholz. Der verkohlte Brocken war tot gewesen, aber nach Niras Rückkehr zu ihrem geliebten Jora'h hatte sie irgendwie einen Verdani-Rest im Holz zum Leben erweckt. Sie hatte das Gefühl gehabt, wieder zur grünen Priesterin zu werden - eine persönliche Wiederauf- erstehung nach all den Schrecken im Zuchtlager von Dobro.
    Inzwischen hatte sie Jora'h vergeben und wollte nie wieder von ihm getrennt sein.
    Sie kniete mit ihm im Terrarium der Himmelssphäre und freute sich einfach nur darüber, ihm nahe zu sein. Mit einem warmen Lächeln setzte sie den kleinen Schössling zwischen die anderen verkohlten Weltbaumstücke. Ein Roamer-Händler hatte sie als Kuriositäten nach Mijistra gebracht, als der Weise Imperator Jora'h noch von Niras Tod überzeugt gewesen war. In Gedenken an sie hatte er alle Reste gekauft.
    Vielleicht konnten auch die anderen Weltbaumfragmente ins Leben zurückkehren.
    »Nimm meine Hand, Jora'h.« Vor nicht langer Zeit hätte die Berührung eines Mannes Nira mit Abscheu erfüllt. Aber nicht diese, nicht die von Jora'h.
    »Vielleicht können wir ein anderes Stück zum Leben erwecken.«
    »Wir versuchen es, wenn du möchtest«, sagte er. »Wir haben es schon einmal geschafft.« Niemand von ihnen wusste, auf welche Weise das Zusammenwirken von Telkontakt und Jora'hs Thism - und das Erwachen des Weltwalds - den Funken erzeugt hatte, der dem toten Holz neues Leben gab. Durch diesen Schössling war alles anders geworden.
    Jora'h hielt die Hand über die anderen verkohlten Stücke, die für ihn wie Symbole waren - Symbole für die verbrannte ildiranische Ehre und die Verschleierung der Wahrheit durch seinen Vater. Plötzlich wirkte er wieder untröstlich.
    Nira schloss die Augen und legte die andere Hand auf das Holzstück. Sie spürte, wie Jora'h versuchte, ihr sein Selbst zu öffnen, und sie sehnte sich nach dem innigen Kontakt, der einer Ildiranerin in Bezug auf den Weisen Imperator möglich gewesen wäre. Zwar gab sich Jora'h alle Mühe, und Nira ebenfalls, aber es kam keine echte Verbindung zustande. Etwas fehlte.
    Thism und Telkontakt mochten sich ähneln und gewissermaßen parallel zueinander verlaufen, aber sie überlappten sich nicht. Es war mehr nötig.
    Schließlich gab Nira es auf, und Jora'h hielt ihre Hand wortlos. Müdigkeit lastete schwer auf ihr - die Anstrengung schien sie ihre ganze Kraft gekostet zu haben.
    »Wir haben einen Weltbaum«, sagte Jora'h schließlich. »Und wenn ich die Dinge zwischen unseren Völkern in Ordnung gebracht habe, besuchen wir Theroc und holen weitere Schösslinge hierher. Das verspreche ich dir.« Nira drückte die weichen Hände ihrer Tochter und blickte in Osira'hs achatfarbene Augen, als sie beide mit überkreuzten Beinen auf dem Boden saßen. Nira hatte ihr Bewusstsein geöffnet, und Osira'h machte von ihren eigenen telepathischen Fähigkeiten Gebrauch. Gedanken strömten von Mutter zu Tochter und zurück.
    Nira hatte sich ihrer Tochter schon einmal auf diese Weise geöffnet, im Zuchtlager von Dobro, aus Verzweiflung. Der Moment des

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