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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Baikonen entstanden. Die Roamer hatten ihr einfache Aufzüge aus Plattformen und Kabeln hinzugefügt.
    Ein breitschultriger grüner Priester namens Solimar brachte sie nach oben in die Stadt. Tasia straffte ihre Schultern und versuchte, so würdevoll wie möglich auszusehen. Sie strich ein Blatt von Robbs Schulter.
    Tiefe Falten zeigten sich in Conrads Stirn. »Ich sehe keine anderen Uniformen. Wir können doch nicht die einzigen TVF-Soldaten auf dem ganzen Planeten sein.«
    »Doch, das sind Sie im Moment«, sagte Solimar, als die Plattform anhielt.
    »Aber vielleicht kommen bald weitere.«
    Sie betraten einen großen Raum mit Gespinsten und Geweben an den Wänden. Der König und die Königin begrüßten ihre Gäste - sie trugen Kronen aus Insektenflügeln und polierten Käferschalen, doch ihre Kleidung erinnerte an die auf der Erde.
    Conrad trat vor und salutierte. Tasia und Robb folgten seinem Beispiel. Als ranghöchster Offizier ergriff Tasia das Wort. »Majestäten, wir melden uns bei Ihnen zum Dienst. Wir sind verpflichtet, einem vorgesetzten Offizier Bericht zu erstatten. Können wir mit General Lanyan oder einem seiner Stellvertreter sprechen?«
    Tasia bemerkte, dass Peter und Estarra einen schnellen Blick wechselten.
    »Ich bin Ihr Oberbefehlshaber, Ihr König«, sagte Peter. »Sie können mir Bericht erstatten.«
    »Und wir heißen Sie willkommen«, fügte Estarra hinzu. »Wären Sie bereit, Ihren Treueschwur zu erneuern?«
    Die Frage schien bei Conrad Unbehagen zu wecken. »Warum sollte ich das? Wann hat meine Treue jemals in Zweifel gestanden?«
    »Die Umstände haben sich geändert, Lieutenant Commander.«
    »Wo ist der Vorsitzende Wenzeslas?«, fragte Robb.
    Peters Stimme wurde kalt. »Der Vorsitzende Wenzeslas gehört nicht länger zur legitimen Regierung.«
    »Er hat einen Staatsstreich versucht«, sagte Estarra. »Uns gelang die Flucht hierher. Wir sind jetzt mehr als die Hanse. Die Konföderation ist die wahre Repräsentantin der Menschheit.«
    Einige Sekunden lang sprach niemand, und die drei Neuankömmlinge dachten über das gerade Gehörte nach. »Aber was ist mit der TVF?«, fragte Conrad. »Und mit General Lanyan?«
    »Angehörige der Terranischen Verteidigungsflotte haben entweder an dem versuchten Staatsstreich mitgewirkt oder sind untätig geblieben, als sie von den kriminellen Aktionen des Vorsitzenden erfuhren.«
    »Denken Sie an die Worte Ihres Eids«, sagte Estarra. »Ihre Loyalität gilt allein dem König.«
    Conrads Gesicht blieb stundenlang steinern und zeigte keinen Hinweis darauf, was er von den Worten des königlichen Paars hielt. Tasia hatte das Gefühl, als hätte ihr jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Andererseits: Die Große Gans war nie perfekt gewesen. Vielleicht hatten sich die Dinge zum Besseren verändert.
    Später, nach dem Abendessen, sprach Tasia fröhlich mit anderen Roamern: Sie erzählten sich Geschichten und versuchten, so zu tun, als wäre alles normal. Robb liebte es, mit Tasia zusammen zu sein - in ihrer Gesellschaft fühlte er sich ganz offensichtlich sehr wohl. Doch bei seinem Vater wuchs die Unruhe. Man stellte ihnen ein Quartier zur Verfügung, und Tasia freute sich auf ein Bett, das ihr endlich einmal genug Platz bot.
    Als sie einen Moment allein waren, meinte Conrad, dass sie alle aufbrechen sollten. »Wir müssen fort von hier, bevor sie mein Schiff konfiszieren und uns unter Arrest stellen.«
    »Shizz, wovon reden Sie da?«
    »Warum denn, Vater? Wir sind hier. Der König ist hier. Wir haben unsere Pflicht erfüllt.«
    »Ich bin mit den Erklärungen, die man uns gegeben hat, nicht zufrieden.« Conrad sah sich argwöhnisch nach Lauschern um. »Ich möchte hören, wie General Lanyan die Sache sieht. Wie alle anderen kann ich zwischen den Zeilen lesen, und ich bin sicher, dass man auf der Erde die Dinge aus einem anderen Blickwinkel sieht.«
    »Was soll mit den Erklärungen nicht in Ordnung sein?«, fragte Robb mit aufrichtiger Verwirrung.
    »Es sind keine anderen TVF-Soldaten hier. Allein das spricht Bände. Seht euch nur diese bunt zusammengewürfelte Truppe an: ein Haufen Theronen, unabhängige Kolonisten und Roamer! Das kann nicht die richtige Hanse sein.«
    »Ach, nur ein Haufen Theronen und Roamer?« Tasias Gesicht verfärbte sich.
    »Leute wie mein Bruder Jess, der uns alle gerettet hat? Leute, die Verdani- Baumschiffe in den Kampf gegen die Hydroger schickten? Sie haben gehört, was meine Onkel auf Plumas gesagt haben. Dies ist die neue

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