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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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ging.
    Orli glaubte zu spüren, wie eine eisige Hand nach ihrem Herz griff. »Sie verwandeln unsere Siedlung in einen großen Pferch, und darin werden wir wie Tiere in einem Zoo gehalten.«
    Gruppen larvenartiger Ausscheider wurden auf Pritschen und Paletten von den Baubereichen herbeigetragen. Arbeiter hoben einen Graben aus und brachten das Erdreich als Rohmaterial zu den Larven, die ihn verdauten und große Mengen Harzzement produzierten. Emsige Konstrukteure errichteten Stützelemente und beschmierten sie mit Polymerschlamm, der beim Trocknen eisenhart wurde.
    Die Klikiss gewährten Margaret freies Geleit, als sie zur Siedlung zurückkehrte. Zutiefst beunruhigt ging sie an den Klikiss vorbei, deren Arbeiter externe Rampen errichteten und der Mauer mehrere Durchlässe hinzufügten. Margaret schritt durch einen von ihnen.
    Als Orli die Sorge im Gesicht der älteren Frau sah, kletterte sie mit DD vom Dach herunter. Sie liefen zu ihr, während andere Kolonisten Fragen riefen und Antworten verlangten, als wäre Margaret eine Art Botschafterin. Ihr graubraunes Haar wehte im Wind, und sie hob die Hand. »Die Brüterin hat schwarze Roboter auf einem Planeten namens Wollamor gefunden. Sie will einen Großangriff durch das Transportal starten und alle Roboter vernichten.«
    »Gut«, sagte Mr. Steinman. »Sollen sie die verdammten Roboter in Schrott verwandeln.«
    Orli schauderte. »Nach dem, was sie auf Corribus angestellt haben, tut es mir nicht leid, wenn die Roboter ausgelöscht werden.«
    Zwei große Domate stapften zwischen den Kriegern und Arbeitern umher und klickten, als die Mauer immer höher wurde. Margaret neigte den Kopf ein wenig zur Seite und lauschte, als könnte sie verstehen, worüber die Klikiss sprachen. Aber sie übersetzte nicht.
    Davlin Lotze nickte grimmig in Richtung der neuen Barriere. »Und was hat es damit auf sich?«
    Margaret senkte den Kopf. »Die Brüterin besteht darauf, dass alle menschlichen Kolonisten an einem Ort bleiben - hier. Die Klikiss werden Ihnen dabei helfen.«
    »Sie werden uns dabei >helfen<, an einem Ort zu bleiben?« Roberto Clarin fügte seinen Worten ein abfälliges Schnaufen hinzu. »Beim Leitstern, wovon reden Sie da?«
    »Liegt es nicht auf der Hand?«, fragte Mr. Steinman. »Es ist nur der erste Schritt, verdammt.«
    Der andere Kompi in der Siedlung - ein Gouvernanten-Modell namens UR, das mit den Roamern gekommen war - stand neben den sieben ihm anvertrauten Kindern. Er war darauf programmiert, sie zu schützen.
    Doch die Kolonisten konnten den Klikiss keinen Widerstand leisten. Zum Glück hatten sie Davlins klugen Rat befolgt und ihre Lebensmittelvorräte versteckt. Seit einiger Zeit gab es nur noch dürftige Rationen, aber daran war Orli gewöhnt.
    »Vielleicht dient die Mauer zu Ihrem Schutz«, sagte DD. »Sie erinnert an die Befestigungen einer mittelalterlichen Stadt.«
    »Ja, und vielleicht lernen Schweine irgendwann fliegen«, brummte Crim Tylar.
    »Mir ist keine Schweine-Spezies bekannt, die fliegen kann. In aerodynamischer Hinsicht erscheint mir das recht unwahrscheinlich.«
    »Es war ein Scherz, DD«, sagte Orli.
    Meter um Meter wuchs die Mauer, wobei die Klikiss-Arbeiter einem genauen geometrischen Pfad folgten.
    »Uns bleibt nichts anderes übrig, als mit den Klikiss zu kooperieren und das Beste zu hoffen«, sagte Ruis. Das klang selbst für Orli naiv.
    Mr. Steinman schüttelte traurig den Kopf. Seine Augen waren gerötet. »Das gefällt mir nicht. Ganz und gar nicht. Ich fühle mich an Konzentrationslager, Stacheldrahtzäune und Gaskammern erinnert.«
    »Das war vor Jahrhunderten«, sagte Orli. »Ich habe in der Schule davon gelesen.«
    »Es gibt einige Dinge, die man nie vergessen sollte. Und noch schlimmer als vergessen ist, sie noch einmal geschehen zu lassen. Ich fürchte, genau das steht hier bevor.«

20 SIRIX
    Als die schwarzen Roboter Wollamor von dem menschlichen Makel befreit hatten, beauftragte Sirix die Soldaten-Kompis mit dem Wiederaufbau. Eigentlich brauchten die Roboter die Häuser und Türme überhaupt nicht, aber sie waren ein Symbol für ihren großen Sieg über die seit langer Zeit ausgestorbenen Schöpfer. Sirix war stolz.
    Das große, alte Transportal von Wollamor erhob sich als steinernes Tor mitten auf einer Straße. Sirix stand neben PD und QT und dachte daran, dass all die Koordinatenkacheln zu anderen ehemaligen Klikiss-Welten führten, die es zu übernehmen galt. Die schwarzen Roboter würden mit einem eigenen Schwärmen

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