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Der Milliardär und das Kindermädchen

Der Milliardär und das Kindermädchen

Titel: Der Milliardär und das Kindermädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CRYSTAL GREEN
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wieder auf ihren Teller, aber es war zu spät.
    Melanie hatte das Mädchen schon fest in ihr Herz geschlossen. Für einen Moment traute sie sich nicht, etwas zu sagen. Dann nahm sie sich zusammen. „Da bin ich wieder. Ich wollte lieber bei dir essen. Hier ist es so schön ruhig.“
    „Stimmt.“ Verstohlen schaute Livie zu ihrer Nanny.
    Melanie lächelte ihr zu und bemerkte dabei, dass es dem Mädchen schwerfiel, ein Grinsen zurückzuhalten. Offenbar war ihr sehr wohl bewusst, dass die Nanny wegen dieser Aktion in Schwierigkeiten kommen konnte.
    Die Tür öffnete sich, und ein junger blonder Mann mit Zottelbart brachte ein zweites Gedeck für Melanie. Er war ganz in Weiß gekleidet, wahrscheinlich der Koch.
    Verschwörerisch zwinkerte er ihr zu.
    Er sieht die Dinge ähnlich wie ich, dachte Melanie. Endlich jemand, der auf meiner Seite ist!
    Als Nächstes trug der Mann das Essen ins Zimmer: Hackbraten, Brokkoli, Nudeln und Fruchtcocktail.
    Livie legte in einem atemberaubenden Tempo los, hielt aber inne, als sie Melanies verwunderten Blick wahrnahm. „Ich esse nur deswegen so schnell, weil Mrs. Howe mir erlaubt hat, dass ich noch kurz mit meinem neuen Geschenk spielen darf, bevor ich wieder lernen muss“, erklärte sie.
    „Ja?“
    Das Mädchen nickte und spießte ein paar Nudeln auf. „Daddy hat mir gerade eine neue Puppe geschickt. Ich bekomme jede Woche eine von ihm, wenn ich lieb war.“ Hektisch aß Livie weiter.
    Melanie dagegen hatte immer noch keinen Bissen angerührt. Bei dem Gedanken daran, dass Zane Foley seine Tochter mit Geschenken ruhigstellte, statt sie zu besuchen, drehte sich ihr der Magen um.
    Livies nächste Worte verstärkten das Gefühl nur: „Die Puppen sind echt toll“, sagte sie leise. „Aber es wäre noch viel toller, wenn er sie selbst vorbeibringen würde.“
    Melanie presste die Lippen zusammen. Das Mädchen sehnte sich so sehr nach der Liebe ihres Vaters, dass Melanie es am ganzen Körper spürte. Warum wollte Zane das nicht einsehen?
    „Ja, das verstehe ich, Olivia“, erwiderte Melanie und musste dabei an ihre eigene Mutter denken. „Du glaubt gar nicht, wie gut ich das verstehe.“
    „Ich heiße Livie“, sagte das Mädchen, ohne dabei aufzublicken. Sie hatte die Worte ganz leise und vorsichtig ausgesprochen, und gleichzeitig sagten sie so unendlich viel.
    Melanie hatte einen Kloß im Hals. Sie schluckte und nahm ihre Gabel in die Hand. Sie wünschte, Zane Foley wäre hier … natürlich nur wegen Livie.
    Zane Foley … ihr wurde plötzlich ganz warm. Es begann irgendwo in der Magengegend und ging dann immer tiefer. Und insgeheim musste Melanie zugeben, dass sie sich ihren Arbeitgeber doch nicht bloß Livies wegen hierher wünschte.

4. KAPITEL
    Die Zeit auf Tall Oaks verging wie im Flug. Jede Woche kamen neue Puppen mit der Post, und jeden Tag aß Melanie mit Livie zusammen am Esszimmertisch. Danach musste das Mädchen regelmäßig „lernen“, und Melanie unterstützte sie dabei. Allerdings achtete sie auch auf Ausgleich und steckte sie nach und nach mit ihrer Begeisterung für das Tanzen an.
    Nur eines war in den vielen Wochen, die sie bereits auf Tall Oaks war, noch nicht geschehen: Zane Foley hatte seine Tochter bisher kein einziges Mal besucht und auch nicht veranlasst, dass Livie zu ihm nach Dallas kam.
    Natürlich rief er alle paar Tage an, aber Melanie hatte nicht den Eindruck, dass er sich aus echtem Interesse meldete, sondern dass er die Gespräche eher als Aufgabe sah, die erledigt werden musste. Immer, wenn Livie gerade aufgelegt hatte, sah sie unendlich traurig aus.
    Umso wichtiger war es Melanie, ihr zu zeigen, dass das Mädchen ihr wirklich etwas bedeutete. Ganz besonders dann, wenn Livie sich immer mal wieder vor Melanie zurückzog und die Stofftiere für sich sprechen ließ.
    „Sie wollen, dass du sie in Ruhe lässt“, sagte Livie manchmal. „Sie brauchen nämlich keinen, der so tut, als würde er sie mögen.“
    Wie sollte sie der Kleinen bloß vermitteln, dass sie nicht nur so tat, sondern Livie wirklich ins Herz geschlossen hatte? Vielleicht am besten, indem sie sich nicht abschrecken ließ und einfach weiter für sie da war.
    Melanie wünschte bloß, sie wüsste, wie sie Zane Foley zur Vernunft bringen konnte. Damit er endlich begriff, dass er seiner Tochter mit seiner Abwesenheit keinen Gefallen tat, im Gegenteil.
    Eigentlich hätte Melanie ihren Arbeitgeber hassen müssen. Aber wenn sie nachts in ihrem Bett lag, wenn der Wind die Zweige der

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