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Der Milliardär und das Kindermädchen

Der Milliardär und das Kindermädchen

Titel: Der Milliardär und das Kindermädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CRYSTAL GREEN
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Wohltätigkeitsveranstaltung stattfinden sollte, sanierten ein paar Arbeiter gerade die Fassade. Offenbar hatten sie jetzt ihre Pause beendet.
    Wenigstens sieht Livie auf der Veranstaltung ihren Vater endlich mal wieder, dachte Melanie. Sie strich dem Mädchen eine Locke aus dem Gesicht.
    Auf einmal wirkte sie wieder sehr traurig, als wüsste sie, was ihre Nanny gerade gedacht hatte. Sie drückte Melanie noch einmal fest an sich und ging dann zu Mrs. Howe und Scott, die ihr herzlich zu ihrem ersten Auftritt gratulierten.
    Ach, war das schön eben, dachte Melanie.
    Offenbar sehnte sie sich genauso sehr nach Liebe und Zuneigung wie Livie …
    Plötzlich klingelte Mrs. Howes Handy. Sie zog das Gerät aus der Rocktasche, klappte es auf, und nach einem kurzen Blick aufs Display war es mit der Gelassenheit vorbei. „Hallo, Mr. Foley“, sagte sie.
    Schlagartig wurde Melanie am ganzen Körper heiß. Sie stellte die Musik aus und sah zu Livie, die wiederum mit glänzenden Augen Mrs. Howe beobachtete.
    Bei diesem Anblick tat Melanie das Herz weh. Zane Foley hatte erst gestern mit seiner Tochter gesprochen. Ganz bestimmt rief er heute nicht noch mal ihretwegen an – schließlich hatte er seinen eigenen Rhythmus, den er auch einhielt.
    Verdammt, dachte Melanie. Wie kriege ich diese schreckliche Situation bloß in den Griff?
    Inzwischen sprach Mrs. Howe weiter mit ihrem Chef und bestätigte ihm, dass die Arbeiter gut mit der Fassade vorankamen. Livie zupfte die Verwalterin leicht am Rock, als wollte sie dadurch die Aufmerksamkeit ihres Vaters auf sich ziehen.
    Melanie konnte das alles nicht mehr mit ansehen. Entschlossen ging sie zu Livie und legte ihr eine Hand auf den Kopf.
    „Darf ich auch mal mit ihm sprechen?“, flüsterte Livie der Verwalterin zu. „Bitte!“
    Mitfühlend sah Mrs. Howe sie an. Dann warf sie Melanie einen bedauernden Blick zu und gab ihr ein Handzeichen, die Kleine aus dem Raum zu führen, damit sie ungestört mit Zane Foley sprechen konnte.
    Melanie wurde heiß vor Ärger … vielleicht aber auch noch aus einem anderen Grund.
    Sie hockte sich vor Livie. „Wie wär’s, wenn wir ihn später anrufen?“, schlug sie vor. „Nachdem er seine Geschäfte abgewickelt hat?“
    Das Mädchen sah unendlich traurig aus – wie so oft. Melanie zog sich der Magen zusammen. Sie ahnte, wie die Kleine sich jetzt fühlen musste. Das Gefühl, übergangen zu werden, kannte sie selbst zu gut.
    Kopfschüttelnd verließ Scott das Zimmer. Wahrscheinlich war er enttäuscht, dass Melanie nicht mehr hatte bewirken können. Mrs. Howe beendete das Telefonat und steckte das Handy wieder weg.
    Plötzlich hatte Melanie eine Idee. Sie kniff Livie sanft ins Kinn und hob ihren Kopf an. „Weißt du, was?“, brachte sie hervor, obwohl sie einen dicken Kloß im Hals hatte.
    „Was?“, formte Livie mit den Lippen. Ganz offensichtlich kämpfte sie mit aller Kraft gegen die Tränen an.
    „Ich sorge dafür, dass du deinen Daddy ganz bald wiedersiehst.“
    Hinter ihr schnappte Mrs. Howe hörbar nach Luft, aber Melanie beachtete sie nicht weiter. Livie sah sie gerade so hoffnungsvoll an, dass sie alles tun würde, um ihr Versprechen wahr zu machen. Alles? Auf einmal wurde ihr klar, dass die bevorstehende Aktion sie sehr wohl ihren Job kosten könnte. Bestimmt ertrug es Zane Foley gar nicht gut, wenn sie seine Anweisungen nicht einhielt.
    Andererseits ging es hier um Livie … und bisher hatte sich offenbar noch niemand für sie eingesetzt.
    „Meinen Sie das wirklich ernst, Miss Grandy?“, fragte das Mädchen ungläubig.
    „Aber natürlich.“ Melanie stand auf und wandte sich an Mrs. Howe. „Bald ist doch Vatertag, oder?“ Normalerweise hatte sie mit dem Tag nichts weiter zu tun, aber immerhin wusste sie, dass der Termin irgendwann Mitte Juni lag.
    „Miss Grandy …“, begann die Verwalterin. Es klang wie eine Warnung.
    Melanie nahm Livies Hand und drückte sie fest. „Wir wollen ihm ein Geschenk basteln, und das bringen wir dann persönlich vorbei.“
    Seufzend schloss Mrs. Howe die Augen, und Melanie lächelte Livie an, die vor Freude durch die Gegend hüpfte. „Toll!“, rief sie. „Wir fahren nach Dallas!“
    Allerdings, dachte Melanie. Immerhin war ihr dabei in Ansätzen bewusst, dass sie das alles nicht nur für Livie tat … sondern auch für sich selbst.
    4Obwohl es Samstag war, war Zane wie immer lange im Büro geblieben. Gerade hatte er einen alten, heruntergekommenen Vergnügungspark südlich von Austin aufgekauft, den

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