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Der Milliardär und das Kindermädchen

Der Milliardär und das Kindermädchen

Titel: Der Milliardär und das Kindermädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CRYSTAL GREEN
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einfach auf. In der Dunkelheit drückte er die Stirn gegen die Tür und wünschte, er könnte Travis vermitteln, wie leid ihm das alles tat. Travis und noch einigen anderen Menschen, die ihm nahe standen …
    4Um zehn vor sechs klingelte eine Glocke im Erdgeschoss. Livie sprang in ihrem Kinderzimmer sofort auf die Beine und räumte blitzschnell alle Barbies und Stofftiere ins Regal zurück, als ginge es um Leben und Tod.
    „Gleich gibt’s Essen“, verkündete das Mädchen mit ernster Stimme.
    Melanie sammelte die Puppenkleider wieder ein. Dabei beobachtete sie Livie mitfühlend. Das Mädchen hatte die Stofftiere, die Melanie den Zutritt versperrt hatten, nach und nach entfernt – ganz unauffällig, damit die neue Nanny auch ja nicht merkte, dass Livie einen Schritt auf sie zumachen wollte. Schließlich war eine Lücke entstanden, durch die das Mädchen zu Melanie geschlüpft war.
    In dem Moment hatte Melanie eine Gänsehaut bekommen.
    Jetzt stand Livie neben der Tür, verschränkte die Arme vor der Brust und sah Melanie erwartungsvoll an.
    Verwirrt erwiderte Melanie ihren Blick.
    „Um diese Zeit kommt meine Nanny immer ins Zimmer, um nachzuschauen, ob ich auch alles ordentlich weggeräumt habe“, erklärte das Mädchen.
    Ach so, dachte Melanie.
    Trotzdem blieb sie zunächst auf ihrer Seite der Grenze, die Livie vorhin aufgebaut hatte. „Darf ich denn reinkommen, Olivia?“, erkundigte sie sich.
    Die Kleine warf Melanie einen langen Seitenblick zu. Es sah so aus, als könnte sie nicht glauben, was sie da gerade gehört hatte. Ganz leicht zuckte es um ihre Mundwinkel, in ihren Wangen erschienen niedliche Grübchen. Sie nickte. Dann wurde sie wieder völlig ernst.
    Erst jetzt stand Melanie vom Boden auf und ging zu den Regalen, in denen alle Puppen und Tiere in Reih und Glied saßen. Am liebsten hätte sie ein bisschen Unordnung hineingebracht, einfach um Zane damit zu provozieren – obwohl er gar nicht hier war.
    „Wunderbar, besser geht’s nicht“, sagte sie und drehte sich zu Livie um. Das Mädchen hatte sie offenbar aufmerksam beobachtet, aber jetzt sah sie schnell weg. „Ich glaube, du bist sehr fleißig, stimmt das?“
    „Ja, Miss Grandy.“
    Am liebsten hätte Melanie dem Mädchen über das dunkle Haar gestreichelt oder ihr die Hand auf die Schulter gelegt. Allerdings war ihr sehr wohl bewusst, dass das nicht gut ankommen würde … jedenfalls im Moment noch nicht. „Okay“, sagte sie stattdessen. „Dann waschen wir uns noch schnell die Hände und schauen mal, was heute auf der Speisekarte steht.“
    Das Esszimmer war genauso spartanisch eingerichtet wie die anderen Räume, die Melanie bisher gesehen hatte. In der Mitte stand ein langer Tisch, der dem in Zane Foleys Stadtvilla in Dallas sehr ähnlich sah. Offenbar hatte er eine Vorliebe für Möbelstücke, die die Menschen auf Abstand hielten. Um den Tisch herum standen schlichte Stühle. Außerdem gab es in dem Raum eine Anrichte. Das einzige dekorative Element im ganzen Zimmer war ein nichtssagender Kronleuchter mit Kelchen aus Milchglas.
    Livie setzte sich auf die eine Seite des Tisches, und Melanie nahm ihr gegenüber Platz. In diesem Moment kam Mrs. Howe ins Zimmer.
    Melanie blickte auf. Erst jetzt fiel ihr auf, dass das Mädchen sie mit großen Augen anstarrte – offenbar weil sie es nicht gewohnt war, dass die Nanny mit ihr am Familientisch saß.
    „Miss Grandy“, meldete sich Mrs. Howe zu Wort. „Das hier ist Livies Esszimmer. Würden Sie bitte mitkommen?“
    Augenblicklich senkte Livie den Blick.
    Melanie konnte ihren Gesichtsausdruck nicht erkennen. Kommentarlos stand sie auf und folgte Mrs. Howe auf den Flur. Kaum hatten sie die Tür geschlossen, blieb sie jedoch stehen. „Ich verstehe ja, dass es hier gewisse Regeln gibt, die auch alle ihren Sinn haben“, begann sie, „ich möchte Sie bloß darum bitten, dass ich den heutigen Abend mit Olivia verbringen darf. Eben hatte ich den Eindruck, dass sie sich mir schon ein bisschen öffnet, und jetzt würde ich gern dranbleiben …“
    Der Blick der Verwalterin war schwer zu deuten. „Das müssten Sie schon mit Mr. Foley besprechen, Miss Grandy. Er hat ganz klar angeordnet, dass alle Bediensteten in der Küche essen.“
    „Wenn das so ist“, erwiderte Melanie lächelnd, „nehme ich das gern auf meine Kappe.“
    Mrs. Howe runzelte die Stirn und ging einfach.
    Livie hob den Kopf, als Melanie wieder ins Esszimmer kam, und ihre Miene erhellte sich kaum merklich. Dann sah sie schnell

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