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Der Milliardär und das Kindermädchen

Der Milliardär und das Kindermädchen

Titel: Der Milliardär und das Kindermädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CRYSTAL GREEN
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das sie sich wahrscheinlich extra für Vorstellungsgespräche zugelegt hatte, kam sie ihm auf einmal sehr verletzlich vor. Möglicherweise hatte sie also doch einiges mit Danielle gemein …
    Wie immer, wenn Melanie sich beobachtet fühlte, hob sie den Kopf. Sie hatten sich zwar bisher nur zweimal kurz gesehen, aber diese Angewohnheit war Zane gleich an ihr aufgefallen. Nein, wahrscheinlich war diese Melanie Grandy doch ganz anders als seine verstorbene Frau. Offenbar ließ sie sich so schnell durch nichts erschüttern, denn sie strahlte einen gewissen Stolz aus, der Zane tief berührte.
    Wie ein ungeschliffener Diamant, durchfuhr es ihn.
    Aber er konnte sich jetzt unmöglich irgendwelchen Schwärmereien hingeben. Schon gar nicht bei dieser Frau. Melanie Grandy war genau die Nanny, die er für seine Tochter gesucht hatte. Davon war er fest überzeugt. Livie brauchte nämlich jemanden, der sich nicht so schnell aus dem Konzept bringen ließ. Deshalb hatte er Miss Grandy gleich auf die Probe gestellt. Und tatsächlich – die Frau war ihm beeindruckend gelassen begegnet.
    Für diese Empfehlung könnte er Andrea Sandoval auf Knien danken – die letzte Nanny hatte sein Anwesen in Austin nämlich Hals über Kopf verlassen.
    Er sah noch einmal zu Melanie Grandy … und sofort begann die Luft zwischen ihnen zu knistern. Jedenfalls kam es ihm so vor. Auch die neue Nanny schien davon etwas zu spüren – sie legte ihre Kostümjacke auf einem Tischchen ab, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte wie gebannt auf das Bild seiner Tochter. Ihre Wangen glühten verräterisch.
    Zane zwang sich, sich wieder auf den eigentlichen Anlass ihres Treffens zu konzentrieren. Schließlich war er mit Miss Grandy hier, um ihr auf seinem Laptop einen Grundriss des Anwesens in Austin zu zeigen. Er schaltete den Computer ein und sah zu der jungen Frau. Diese betrachtete immer noch das Gemälde.
    „Ein wunderhübsches Mädchen“, bemerkte sie, und es klang ehrlich. „Ich freue mich schon auf unseren ersten gemeinsamen Tag. Vielleicht malen wir etwas zusammen. Auf diese Weise kann sie spielerisch ihre Gefühle und Wünsche ausdrücken, ohne sie aussprechen zu müssen.“
    Zane lachte leise. „Wenn Sie meinen. Das hat schon mal eine Nanny versucht, und danach war sie stundenlang damit beschäftigt, Livie wieder sauber zu kriegen. Dabei war die Farbe angeblich abwaschbar.“
    Er musterte Melanie aufmerksam. Offenbar überlegte sie gerade, ob sie dazu etwas sagen oder lieber schweigen sollte.
    Alle anderen Nannys hatten sich bisher immer fürs Schweigen entschieden. Nicht so Miss Grandy.
    Zane bewunderte ihren Mut, und gleichzeitig ärgerte er sich über ihre forsche Art.
    „Wenn Livie ihren Spaß an der Sache hat, mache ich hinterher gern alles wieder sauber“, sagte sie. „Vielleicht tut es ihr sogar ganz gut, mal aus ihren gewohnten klaren Strukturen auszubrechen?“
    Jetzt wurde diese Melanie Grandy ja regelrecht dreist!
    Immerhin merkte sie sofort, wie schlecht ihre Bemerkung bei ihm ankam. „Mr. Foley, ich wollte damit nicht andeuten, dass ich zu drastischen Maßnahmen greifen will“, sagte sie schnell. „Mir geht es nur darum, Livie näher kennenzulernen.“
    Er seufzte innerlich. Irgendwie lief ihr Gespräch gerade ganz anders als geplant. Der Tag, an dem sich seine Tochter von oben bis unten mit Farbe beschmiert hatte, war sowieso eher die Ausnahme als die Regel gewesen: Eigentlich achtete Livie immer darauf, sich gerade nicht schmutzig zu machen. Und zwar von selbst, ganz ohne sein Zutun.
    Oder?
    Schuldgefühle überkamen Zane – wie so oft, wenn er an Livie dachte … und an seine Vaterrolle. Sofern man überhaupt von einer Vaterrolle sprechen konnte, denn schließlich fühlte er sich dieser Aufgabe kaum gewachsen. Ihm war viel wohler dabei, die Erziehung seiner Tochter anderen Menschen zu überlassen und sich hauptsächlich um das Familienunternehmen zu kümmern: Foley Industries. Schließlich hatte er genug damit zu tun, diese verdammten McCords in ihre Schranken zu verweisen.
    Er sah verstohlen zu Melanie, die immer noch lächelnd das Gemälde seiner Tochter betrachtete. Seltsam, dass diese Frau so offen ihre Gefühle für ein Mädchen zeigen konnte, das sie erst einmal kurz kennengelernt hatte!
    Auf dem Laptop öffnete er das Verzeichnis, in dem sich die Bilder seines Anwesens Tall Oaks in Austin befanden.
    „Miss Grandy?“, sagte er.
    Hoffnungsvoll sah sie ihn an.
    Die Anstellung bedeutete ihr viel, das spürte

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