Der Milliardär und die Braut
Und ich wollte mitten im Restaurant keine Szene veranstalten.“
„Verdammt, Jade! Soll das jetzt ein Jahr lang so weitergehen?“
Das war zu viel für sie. „Misst du hier nicht mit zweierlei Maß, Nic? Immerhin hattest du selbst eine ganze Reihe unterschiedlicher Bettgefährtinnen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass wir während unseres Ehejahres der einen oder anderen über den Weg laufen werden. Vor allem, weil du darauf bestehst, dass ich mit dir herumreise.“
„Das kann man wohl kaum vergleichen. Meine Beziehungen hatten zumindest irgendeinen Inhalt, auch wenn sie nicht lange gedauert haben.“
Jade richtete sich auf. „Was willst du damit sagen?“
„Ich glaube, du weißt genau, was ich damit meine“, antwortete er düster.
„Nein, tu ich nicht. Warum drückst du dich nicht etwas präziser aus?“, fragte sie herausfordernd.
Seufzend rieb er sich den Nacken. „Mir gefällt es nicht, wenn sich Schmierlappen wie dieser Typ an dich heranmachen. Und mir gefällt erst recht nicht, wenn sie dich wie eine Straßenhure behandeln. Du bist keine, und du warst nie eine.“
Mit diesem Beschützerinstinkt hatte Jade nicht gerechnet. Ihr traten Tränen der Rührung und Dankbarkeit in die Augen, weil sie nicht erwartet hatte, ausgerechnet von Nic verteidigt zu werden.
Er zog die Stirn kraus. „Warum weinst du, cara ?“
„Weil … weil du mich nicht für ein Flittchen hältst“, schluchzte sie leise.
Sofort kam Nic auf sie zu und schloss sie in seine Arme. „ Mia piccola “, raunte er sanft. „Selbstverständlich denke ich nicht so über dich.“
Sie hob den Kopf, hielt sich aber weiterhin an ihm fest. „Es ist nicht so, wie du denkst. Ich habe nie mit Tim geschlafen und auch nicht mit den meisten Männern, die mir von der Presse nachgesagt worden sind. Das Image des Partyluders habe ich nur künstlich aufrechterhalten, und das bereue ich heute mehr als alles andere.“
Aus dem Nichts zauberte er ein Taschentuch hervor und trocknete damit ihre Tränen. „In meiner Vergangenheit gibt es auch ein paar Dinge, die ich am liebsten ungeschehen machen würde“, gab er zu. „So geht es wohl jedem von uns. Man muss der Welt aber zeigen, wie egal einem das ist! Und falls dir jemand von damals begegnet, ignoriere ihn und gehe weiter, ohne einen peinlichen Smalltalk abzuhalten! Sie wollen dich auf ihr Niveau hinunterziehen, aber das schaffen sie nur, wenn du es zulässt. Kopf hoch, Liebes! Du verdienst Respekt. Du bist hübsch, talentiert und hast ein liebevolles, einfühlsames Wesen, wenn du nicht gerade damit beschäftigt bist, andere Leute von dir wegzustoßen.“
Jade strich mit den Fingern über sein unrasiertes Kinn. „Ich wünschte, es würde auf der Welt mehr Männer wie dich geben. Aufmerksame und anständige Männer.“
„Wenn du wüsstest, was mir gerade durch den Kopf geht, würdest du mich nicht anständig nennen“, erwiderte er grinsend.
Jade lächelte unschuldig. „Was geht dir denn durch den Kopf?“
Er schob beide Hände über ihren Po und zog Jade so dicht an sich, dass sie seine Erregung spürte. „Etwas in dieser Art zum Beispiel“, behauptete er mit einem sexy Lächeln.
„Ich denke, ich habe die Botschaft mehr oder weniger verstanden.“ Sie presste sich an ihn und küsste ihn so heiß, dass er aufstöhnte.
Mühelos hob Nic sie hoch und trug sie hinauf ins Schlafzimmer, um sie dort zu lieben, während sie nichts weiter als ihre sündhaft teuren Diamanten trug. Jade fühlte sich wie eine echte Prinzessin. Ein willkommener Kontrast zu der Haltung, die sie in den vergangenen Jahren sich selbst gegenüber eingenommen hatte.
Gemeinsam mit Nic erreichte sie einen heißen und überwältigenden Orgasmus, der sie beide erschöpft zurück in die Kissen sinken ließ.
„Bin ich dir zu schwer?“, erkundigte Nic sich nach einer Weile, während sein Kopf an Jades Hals ruhte.
„Nein“, sagte sie lächelnd und genoss das Gefühl seines schweren Körpers auf ihrem.
Nic stützte sich auf seine Ellenbogen. „Du bist bezaubernd schön, weißt du das eigentlich?“
Jade war nicht eingebildet oder eitel. Sie wusste zwar, dass sie von ihrer Mutter die hohen Wangenknochen, strahlend grüne Augen, eine kleine, gerade Nase und dichtes, glänzendes Haar geerbt hatte – aber als bezaubernd schön würde sie sich deshalb trotzdem nicht bezeichnen. Und zwar hauptsächlich deshalb nicht, weil sie viele Dinge nicht tun konnte, die für andere selbstverständlich waren. Gutes Aussehen und
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