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DER MILLIONÄR AUS MIAMI

DER MILLIONÄR AUS MIAMI

Titel: DER MILLIONÄR AUS MIAMI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LEANNE BANKS
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Tischchen. „Möchten Sie?“
    „Ja, gern. Es war ein langer Tag.“
    „Morgen wird es leichter“, sagte er und nahm neben ihr Platz.
    Da war sie sich nicht so sicher. „Heute war nur der erste Tag in einem vollkommen neuen Leben“, murmelte sie nachdenklich und trank einen Schluck Wein.
    „Aber in diesem neuen Leben wird für Sie und Joel vieles einfacher sein. Keine Geldsorgen mehr, ein Kindermädchen … Um ehrlich zu sein, bin ich sehr überrascht, dass Sie damals nicht mit Joel zu Ihrem Vater gezogen sind.“
    Nicole wurde kurz flau im Magen. „Mein Vater ist … recht schwierig. Wenn nicht alles nach seiner Nase geht, kann er ausgesprochen unangenehm werden. Ich hielt es für besser, eigene Wege zu gehen.“
    „Und wie ist Tabitha damit umgegangen?“
    „Sie hatte irgendwie einen Zugang zu ihm gefunden. Meistens hat sie einfach versucht, ihn um den Finger zu wickeln. Es kam selten vor, dass das nicht funktioniert hat.“
    „Und wenn es mal nicht funktioniert hat?“
    „Dann wurde es schwierig.“
    „Inwiefern?“
    „Ich möchte lieber nicht über meinen Vater sprechen.“ Immer wieder drängte sie dieser Mann in die Ecke – genau wie ihr Vater! Aber sie war ihm keinerlei Rechenschaft schuldig, das durfte sie nie vergessen! Nicole stand auf.
    „Machen wir einen kleinen Spaziergang?“, schlug Rafe vor und erhob sich ebenfalls. Nachdem er sein Glas abgestellt hatte, führte er Nicole von der Veranda in den von weichem Licht beleuchteten Garten, in dem die Grillen zirpten.
    „Es ist wirklich wunderschön hier“, sagte sie.
    „Ja, es ist ganz nett“, erwiderte er zögerlich. „Um ehrlich zu sein, bin ich daran gewöhnt, dass ich nachts das Rauschen der Wellen höre und dabei einschlafe.“
    Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. „Klingt fast so, als hätten Sie Heimweh.“
    „Ein bisschen“, gab er zu. „Das Meer hat eine reinigende Wirkung auf mich. Keine Menschenmengen, keine Eile, kein Lärm – nur ich und der Ozean.“
    Nicole musste daran denken, wie sehr Tabitha den Lärm, die Menschenmengen und Partys geliebt hatte. „Wie in Gottes Namen sind Sie und meine Schwester nur aneinandergeraten?“ Die Frage war ihr einfach so herausgerutscht.
    Rafe lachte leise. „Sie müssen zugeben, dass Tabitha ein ziemlicher Hingucker war. Wenn sie es auf jemanden abgesehen hatte, war sie ausgesprochen charmant und verführerisch.“
    Widerwillig nickte Nicole. „Sie konnte ganz bezaubernd sein. Aber offen gesagt wirken Sie auf mich klüger und … tiefgründiger. Weshalb haben Sie sich in sie verliebt?“
    „Nun, ich war noch jung, und Tabitha verkörperte alles, was ich nicht war. Sie war privilegiert, kam aus einer guten Familie, hatte Klasse. Ich dagegen war nur das Pflegekind einer Unterschichtenfamilie aus Philadelphia. Ihre Schwester kam mir damals vor wie die Erfüllung meiner geheimsten Träume.“
    „Und sie war schön, wild und sexy“, fügte Nicole hinzu.
    „Schön und verlockend. Wild nur manchmal. Und sexy: ja, aber mit Einschränkung.“
    „Wie meinen Sie das?“, fragte Nicole. Sie konnte ihre Neugierde einfach nicht unterdrücken, auch wenn sie wusste, dass das Thema eigentlich verbotenes Terrain war. „Ich hatte immer den Eindruck, dass sie eine echte Femme Fatale war.“
    Rafe zögerte einen Moment, bevor er erwiderte: „Ja, aber nicht im Bett. Mit ihr zu schlafen fühlte sich immer … oberflächlich an, so als wollte sie es so schnell wie möglich hinter sich bringen.“
    Vollkommen verblüfft starrte Nicole ihn an. Redete er tatsächlich von ihrer Schwester?
    „Sie wirken erstaunt.“ Er lächelte amüsiert.
    „Ich wusste nicht, dass …“ Sie suchte nach den richtigen Worten. „Sie hat so anders gewirkt.“
    Rafe sah ihr in die Augen und nickte. „Tabitha war in mancherlei Hinsicht mehr Schein als Sein.“ Sein Blick wurde forschend, so als würde er versuchen herauszufinden, ob das auch auf Nicole zutraf.
    Überrascht versuchte sie, das Kribbeln zu ignorieren, das sie plötzlich unter seinem Blick verspürte. „Tabitha meinte immer, dass sie Männer im Handumdrehen in den Wahnsinn treiben könnte.“
    „Das konnte sie auch, aber letztlich war das alles, was sie wollte: Männer wahnsinnig vor Begierde zu machen. Diese Begierde auch zu befriedigen war ein ganz anderes Kapitel.“
    Einen Augenblick lang hatte Nicole das Gefühl, Rafe würde ihr direkt in die Seele schauen. Sie schluckte nervös. Er machte sie neugierig. Wie lange war es schon her, dass sie mehr

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