Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Millionär und die Nanny

Der Millionär und die Nanny

Titel: Der Millionär und die Nanny
Autoren: Day Leclaire
Vom Netzwerk:
Annalise abwehrend. „Ich bin davon ausgegangen …“
    „Dann hast du dich geirrt.“
    „Und wie soll das weitergehen?“, fragte sie verwirrt.
    „So weit, wie du es zulässt.“ Jack war die Ruhe selbst.
    „Und wenn es dir nicht weit genug geht?“, entgegnete sie sofort.
    „Ich richte mich da ganz nach dir, Annalise.“ Spielerisch küsste er sie auf die Nasenspitze.
    Selten hatte Jack einen so entspannten und fröhlichen Abend verlebt. Das Dinner war sehr gut, man unterhielt sich bestens und lachte viel. Nach dem Essen spielten sie mit Marie, bis es Zeit für das Kind war, ins Bett zu gehen, und sie von Mrs. Walters abgeholt wurde. Natürlich wehrte Marie sich mit Händen und Füßen, aber Annalise blieb hart, wenn auch freundlich. Schließlich gab die Kleine nach, küsste und umarmte Jack und ihre neue Mutter und ließ sich zu Bett bringen.
    Kaum hatte sich die Tür hinter den beiden geschlossen, hob er Annalise auf die Arme und ging mit ihr zum Schlafzimmer, um sie, wie es üblich war, über die Schwelle zu tragen.
    „Nicht doch, Jack, das ist nicht nötig!“, protestierte sie.
    „Lass mich. Ich heirate ja schließlich nicht jeden Tag.“
    „Bitte, Jack, lass mich runter.“
    „Keine Sorge, du wirst es nicht bereuen.“
    Mit der Schulter stieß er die Tür auf, trat über die Schwelle und ließ Annalise dann sanft herunter. Ihr Herz schlug schnell, als sie sich langsam um die eigene Achse drehte und den Raum mit einer Mischung aus Neugier und Nervosität betrachtete.
    Auch Jack war nervös. Ob ihr der Raum wohl gefiel? Während er sich umsah, versuchte er, alles mit ihren Augen zu sehen.
    Die hellen Möbel waren schlicht, wenn auch schwer, wirkten aber nicht zu massiv. Außerdem hatte Sara sich bemüht, dem Raum einen romantischen Anstrich zu verleihen. Kerzen schufen ein mildes Licht, verstreute Blütenblätter führten von der Tür bis zum Bett und waren auch noch großzügig auf der Bettdecke verteilt. Auf der Kommode standen zwei Sektgläser und eine Flasche Champagner in einem Sektkühler. Was würde Annalise wohl dazu sagen? Plötzlich war Jack sehr unsicher – ein Gefühl, das ihm eigentlich fremd war.
    Überhaupt konnte er mit Gefühlen nicht besonders gut umgehen. Sein Vater war ihm gegenüber immer kühl und beherrschend gewesen, und er war im Verhältnis zu seinem Vater auch eher sachlich gewesen.
    Seine Mutter hatte ihn früh verlassen, auch wenn Jack ziemlich sicher war, dass sie sehr darunter gelitten hatte. Aber das änderte nichts daran, dass er in seiner Kindheit und Jugend sehr einsam gewesen war und früh gelernt hatte, Gefühle zu unterdrücken. Nur Joanna war immer äußerst wichtig für ihn gewesen. Sie fehlte ihm sehr, und ihr Tod hatte ihn hart getroffen. Aber seit der Scheidung der Eltern hatte Jack sich angewöhnt, sich nichts anmerken zu lassen und Menschen auf Abstand zu halten. Denn er wollte auf keinen Fall wieder verlassen werden und die Qual einer Trennung noch einmal durchstehen müssen.
    Als ahnte sie, welche düsteren Gedanken ihm gerade durch den Kopf gingen, wandte Annalise sich zu ihm um und lächelte ihn an. „Wie hübsch“, sagte sie leise. „Sieht aus wie im Märchen.“
    Bei ihrem Lächeln durchlief ihn eine wohlige Wärme. Dies war seine Frau, und es spielte in diesem Augenblick keine Rolle, wie und warum sie geheiratet hatten. Wichtig allein war, dass sie zusammengehörten. Und Jack würde dafür sorgen, dass sie diese Nacht nie vergaß, das hatte er sich fest vorgenommen.
    „Freut mich, dass es dir gefällt.“ Er wies auf den Champagner. „Möchtest du ein Glas?“
    „Danke, aber ich trinke keinen Alkohol.“
    Wirklich nicht? Wenn er da an Dereks Bericht dachte … „Nie?“
    „Als ich sechzehn war, hab ich es mal versucht. Es ist mir nicht gut bekommen.“
    Er lächelte kurz. „Ich weiß, davon habe ich schon gehört.“
    „Wie das denn?“ Misstrauisch musterte sie ihn.
    „Ich habe einen ausgezeichneten Privatdetektiv. Nachdem ich dich engagiert hatte, habe ich ihn auf dich angesetzt. Und er hat mir von der Jugendsünde erzählt.“ Als er sah, dass sie verärgert die Stirn runzelte, machte er einen Schritt auf sie zu. „Bist du böse deshalb?“
    „Das hängt davon ab, warum du mich hast überprüfen lassen.“
    „Ich wollte sicher sein, dass ich dir hundertprozentig vertrauen kann. Schließlich bist du den ganzen Tag mit Marie zusammen.“
    Die Antwort schien sie einigermaßen zufriedenzustellen. „Da du mich geheiratet hast, hat dein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher