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Der Mitternachtsdetektiv: Unter Wölfen (German Edition)

Der Mitternachtsdetektiv: Unter Wölfen (German Edition)

Titel: Der Mitternachtsdetektiv: Unter Wölfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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haben könnte?«
    »Nein«, sagte sie. »Denn wenn ich es täte, wären es keine Geheimnisse mehr, nicht wahr?«
    Punkt für sie. »Sie sagten, Sie und Ihre Leute wären in der Mordnacht hier gewesen. Gibt es dafür Ze u gen?«
    »Nein«, sagte sie und breitete die Hände aus, als wollte sie demonstrieren, dass es nichts zu verbergen gab. »Sie werden mir schon glauben müssen. Aber vielleicht sollten Sie sich bei einem anderen Rudel u m hören?«
    »Wie viele gibt es denn?«
    »Nun, abgesehen von ein paar flüchtigen Zweckg e meinschaften von Streunern, nur zwei. Meines, hier im Westen der Stadt, und eines im Osten. Sein Anführer kannte Zagan ebenfalls, so weit wir wissen. Sein Name ist Isenhart.«
    Ich stenografierte die Info. »Wo kann ich den Mann ... Wolf ... finden? Sie haben nicht zufällig eine Adresse, Telefonnummer?«
    »Nein«, sagte sie, mit einem Unterton, der mir verriet, dass dieser Gedanke für sie so absurd war wie ein V a dim-Zagan-Poster über dem Bett. »Aber sein Jagdrevier befindet sich im Waldgebiet auf der anderen Seite der Stadt – das ist allgemein bekannt, zumindest in unseren Kreisen.«
    »Verstehe«, sagte ich.
    Ihr Blick wurde warnend. »Aber sehen Sie sich vor. Nicht alle Wölfe haben so gute Manieren wie wir, Herr Hellmann.«
    »Ich werde dran denken«, versprach ich und stand auf. »Und ich werde sehr wahrscheinlich wiede r kommen. Mit weiteren Fragen.«
    »Natürlich.« Sie erhob sich ebenfalls. Ihre Pantoffeln berührten wieder den Boden. »Ich habe keine Einwä n de. Es war mir ein Vergnügen, Sie kennen gelernt zu haben, Herr Hel l mann.«
    »Ebenso«, sagte ich und setzte den Hut auf.
    Sie machte Anstalten, mich aus dem Wintergarten zu geleiten, als mir noch etwas einfiel. Etwas, das mich schon seit Jahren beschäftigte. »Eine Frage noch. Das Gesetz zur Erhaltung der Masse.«
    Sie hob irritiert eine Braue. »Was ist damit?«
    »Das frage ich Sie . Ich meine, wie umgehen Sie es? Eine Dame von Ihrer Statur ... und dann ein doppelt so großer Wolf, mit Muskeln wie ein Kugelstoßer.«
    »Magie«, sagte sie und lächelte geheimnisvoll. »Wie sonst?«
    »Ah«, sagte ich.
    Wir wollten gerade gehen, als mir bewusst wurde, dass wir beobachtet wurden, vielleicht schon eine sehr lange Zeit:
    Im Schatten eines Baumes lauerte der Werwolf n a mens Jonas mit glühenden Augen. Als er meinen Blick sah, verschwand er spurlos in der Nacht.
    Die Prätorius hatte bemerkt, dass ich es bemerkt ha t te. Ihre Samt-und-Wein-Stimme klang traurig. »Es ist eine harte Welt dort draußen, Herr Hellmann. Wir alten Wölfe versuchen, den Jungen Sicherheit zu geben, aber Sicherheit ist etwas, das es für uns nicht gibt.«
    »Tja ... zumindest das haben Sie mit uns Menschen gemeinsam.«
    »Jonas ist keine siebzehn Jahre alt.« Sie blickte geda n kenverloren zu dem Schnee und den Baumskeletten draußen. »Für Jungtiere wie ihn ist es besonders schwer. Er hat kaum die Chance, die eigene Verwan d lung zu begreifen, und schon wird Jagd auf ihn g e macht. Hätte ich ihn nicht aufgenommen, wahrschei n lich wäre er auf den Straßen umgekommen, wie viele, viele a n dere vor ihm.«
    Ich sah sie an. »Sie waren früher auch ein Mensch, oder? Wie ist es, zum Wolf zu we r den?«
    Ihre Augen leuchteten. »Als würde man einen Stei n panzer abstreifen, den man sein Leben lang getragen hat. Als würde man zum ersten Mal sehen, riechen und schmecken.« Sie lächelte raffiniert. »Aber warum fragen Sie? Möchten Sie es ausprobieren?«
    »Nein, nein«, sagte ich schnell. »Das war nur profe s sionelle Neugier.« Ich zuckte mit den Achseln. »Auch wenn’s politisch unkorrekt sein mag, aber ich bin gern ein Mensch.«
    »Natürlich«, sagte sie. Und lächelte immer noch. »Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht, Herr Hellmann.«
    »Ebenso«, sagte ich.
    »Und seien Sie vorsichtig«, fügte sie hinzu. Ob es ein gut gemeinter Rat war oder eine Warnung, konnte ich nicht sagen.
    Als ich zurück in die Kälte trat, war der Mond fast untergegangen. Ich beschloss, für diese Nacht Schluss zu machen und fuhr mit der letzten Straßenbahn z u rück, das Innere meines Schädels ein Durcheinander aus Namen, Motiven, Fragen und Fakten.
    Zuhause angekommen, wählte ich Lucretia Herzogs Nummer. Als niemand dran ging, hinterließ ich ihr eine kurze Zusammenfassung meiner bisherigen Ermittlu n gen auf der Mailbox, klappte mein Bett aus, ließ mich auf die Matratze fallen – und träumte von Monstern mit grauem Fell und großen

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