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Der Mitternachtsdieb: Roman

Der Mitternachtsdieb: Roman

Titel: Der Mitternachtsdieb: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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hob den Finger. „Vielleicht, weil er so viele Kinder hatte?"
    Die Lehrerin lachte. „Nein, nicht deshalb. Nein,. George Washington war einer der Führer der Revolution gegen England. Amerika war eine englische Kolonie, und König George versuchte, Steuern von uns zu erheben. George Washington und noch einige tapfere Männer aber sagten: Nein, das können Sie nicht machen, und so begann der Revolutionskrieg. Als ihn die Vereinigten Staaten gewonnen hatten, waren sie frei von England und wurden ein eigenes mächtiges und starkes Land. So. Und wer von euch hat schon einmal von Abraham Lincoln gehört?"
    Wieder gingen praktisch alle Finger in die Höhe. „Ausgezeichnet. Abraham Lincoln war einer unserer größten Präsidenten. Damals gab es in Amerika noch Sklaverei. Viele tausend schwarze Menschen wurden in Afrika gefangen und hierher nach Amerika gebracht, wo man sie als Sklaven verkaufte. Sie mußten für wenig oder gar kein Geld hart arbeiten. Die Sklaven arbeiteten auf den Plantagen im Süden, aber die Menschen im Norden fanden das nicht richtig. Zu ihnen gehörte auch Abraham Lincoln. Er beschloß die Abschaffung der Sklaverei. Aber darüber wurden die Sklavenhalter im Süden natürlich ziemlich wütend. Als Abraham Lincoln seine Absicht verkündete, war dies der Beginn des Bürgerkriegs, in dem der Norden gegen den Süden kämpfte."
    „Und der Norden gewann", sagte eine Schülerin. „Richtig. Der Norden gewann den Bürgerkrieg. Es brauchte viel Zeit, bis die Schäden, die dieser Krieg verursacht hatte, beseitigt waren. Aber jedenfalls waren die Sklaven nun frei, und Amerika wurde ein wirklich freies Land. Wir hatten einige bedeutende Präsidenten, ein paar andere waren nicht so bedeutend. Aber zu den wundervollen Dingen Amerikas gehört, daß es eines der wenigen Länder der Welt ist, in denen freie Wahlen stattfinden." „Was ist das, freie Wahlen?" fragte Mitsue.
    „Das bedeutet, die Menschen können frei entscheiden, wen sie
als ihren Präsidenten wollen. Weiß jemand, wie lange die
Amtszeit eines Präsidenten dauert?"
„Sieben Jahre?" riet jemand.
    „Nein. Es gibt einige Länder, in denen die Präsidenten auf sieben Jahre gewählt werden. Aber bei uns in Amerika sind es vier Jahre. Es gibt Länder, die von Diktatoren beherrscht werden. Die Menschen dort können nicht mitbestimmen, was in ihrem Land geschieht. Man zwingt sie statt dessen, zu tun, was ihnen gesagt wird. Wenn bei uns ein Präsident schlimme Dinge tut, kann man ihn absetzen." Sie sah die zweifelnden Blicke ihrer Schülerinnen. „Das heißt, man stellt sie vor Gericht und entfernt sie aus dem Amt. Hier in unserem Land bestimmt also wirklich die Bevölkerung selbst über ihre Angelegenheiten. Alle vier Jahre wählen sie die Leute, die nach ihrem Willen ihre Städte und Bundesstaaten und die Union selbst regieren sollen. Dieses ist eines der besten Regierungssysteme der Welt." Dann klingelte es, und die Stunde war aus.
    Mitsue stand auf und ging hinaus, um sich mit ihrem Bruder Kenji zu treffen. Sie wollte mit ihm weiter über den Geist reden.

    In Kenjis Klasse hatten sie in der vergangenen Stunde über die Jahreszeiten gesprochen.
    „Es gibt vier Jahreszeiten", sagte der Lehrer. „Wer weiß sie?" Er sah zu Kenji hin, aber Kenji schien nicht aufzupassen. Er rief einen anderen Schüler auf.
    „Ja, Sir", sagte dieser, „Frühling, Sommer, Herbst und Winter." „Richtig."
    „Und jede Jahreszeit dauert ein Vierteljahr, also drei Monate." „Und weißt du auch, warum es im Winter kalt wird?" „Weil dann die Erde weiter von der Sonne weg ist."
    „Sehr gut." Der nächste Schüler wurde aufgerufen. „Und woher bekommen wir die Wärme?"
    „Das ist leicht", lächelte dieser. „Von der Sonne."
    „Meinst du wirklich?" fragte der Lehrer aber nach.
    „Wenn du in einem Flugzeug sitzt und der Sonne entgegenfliegst, wird es da denn heißer oder kälter?" „Kälter", sagte der Schüler.
    „Ja, aber wieso nicht heißer, wenn du doch der Sonne entgegenfliegst?"
    Der Schüler wurde unsicher und stotterte schließlich: „Das... weiß ich nicht."
    „Die Antwort lautet", sagte der Lehrer, „daß wir die Hitze gar nicht von der Sonne bekommen. Die Sonne gibt nur Strahlenenergie ab. Diese wird erst dann Wärme oder sogar Hitze, wenn sie auf einen Gegenstand trifft, auf Materie; auf eine Wolke zum Beispiel oder einen Gehsteig oder ein Gebäude." Er rief noch einmal Kenji auf. „Kannst du uns sagen, was Sonnenflecken sind?" Aber er bekam keine

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