Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Mitternachtsdieb: Roman

Der Mitternachtsdieb: Roman

Titel: Der Mitternachtsdieb: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
Vom Netzwerk:
im Haus eines der Mädchen, bringen ihre Pyjamas mit, ziehen sie nach dem Abendessen an und verbringen auch die Nacht in dem Haus mit Plappern und Kichern und allem, was kleine Mädchen in diesem Alter so tun, und sie amüsieren sich köstlich."
    „Aber wo schlafen sie denn alle?" fragte Keiko.
    „Das ist eben der lustige Teil der Sache. Sie schlafen irgendwo, überall. Auf Decken am Fußboden oder auf einer Couch, es spielt keine Rolle. Der Spaß ist einfach, daß sie alle gemeinsam über Nacht bleiben."
    Keiko dachte kurz nach. „Sie schlagen also vor daß Mitsue hier bei uns eine solche Pyjama-Party veranstaltet, wenn ich Sie recht verstehe?"
    „Genau das", sagte Mrs. Kellogg. „Alle würden es herrlich finden. Am besten ist dafür natürlich ein Tag, wenn am nächsten keine Schule ist."
    „Dann machen wir das auch so", sagte Keiko und lächelte. „Nächsten Freitag also eine Pyjama-Party bei uns."
    Mrs. Kellogg stand auf. „Sie ahnen gar nicht, wie sehr die Kinder das freuen wird, Mrs. Yamada."
    „Ich rede mit Mitsue, sobald sie heimkommt. Vielen Dank für
Ihr Kommen."
„Es hat mich sehr gefreut."
Keiko brachte Mrs. Kellogg zur Tür.

    Als Mitsue aus der Schule heimkam, sagte ihre Mutter: „Ich
habe eine Überraschung für dich. Du veranstaltest bei uns eine
Pyjama-Party."
„Eine was?"
    „Ja. Mrs. Kellogg war da. Sie sagte, es wäre eine gute Idee, wenn du deine Klassenkameraden über Nacht hier zu uns einladen würdest."
    Mitsue stand da und wußte nicht, was sie sagen sollte. „Wo sollen die denn alle schlafen, Mutter?" fragte sie dann. „Ach, das kriegen wir schon hin. Ich habe mit Mrs. Kellogg die Pyjama-Party für kommenden Freitag ausgemacht."
    Mitsue stand wie erstarrt. „WAS? Am Freitag? Das geht
nicht!"
„Warum denn nicht?"
    „Weil... weil... es ist einfach keine gute Idee. Ich muß mit Kenji darüber reden."
    Die Mutter wunderte sich sehr. „Wieso mit Kenji? Was hat er mit einer Pyjama-Party von dir zu tun?"
    Aber Mitsue wagte es nicht, sich zu erklären. Wie konnte sie denn? Ihre Eltern würden sie doch für verrückt halten. „Wir -", stammelte sie lahm, „- wir wollten am Freitag... ins Kino gehen."
    Doch Keiko hatte sich ja längst festgelegt. „Ach was, ihr könnt doch irgendwann ins Kino gehen, es muß doch nicht ausgerechnet diesen Freitag sein. Diesen Freitag ist Pyjama Party. Und du lädst deine Schulkameradinnen morgen dazu ein."
    Keine Chance, sich zu weigern. „Ja, Mutter", sagte Mitsue und fühlte sich ganz elend.

    Kaum war Kenji nach Hause gekommen, zog ihn Mitsue beiseite und berichtete ihm die Neuigkeit. Auch er war entsetzt. „Ausgeschlossen! Du kannst einfach keine Pyjama-Party am Freitag haben. Was ist, wenn das Geistermädchen kommt?" „Ja eben. Aber ich konnte Mutter nicht umstimmen."
    „Das ist schlecht", sagte Kenji. Doch dann hellte sich sein Gesicht plötzlich auf. „Vielleicht ist ja Vater gegen diese Idee von einer Pyjama-Party. Wenn er nein sagt, können wir die ganze Sache abblasen und sind gerettet."
    Beim Abendessen aber erzählte ihre Mutter dem Vater von dem Besuch der Lehrerin und der beschlossenen Pyjama-Party. Kenji und Mitsue warteten gespannt darauf, daß ihr Vater sich entschieden dagegen erklärte, eine ganze Nacht ein halbes Dutzend Kinder in der Wohnung zu beherbergen. Doch statt dessen sagte er: „Das hört sich hübsch an." Und zu Mitsue sagte er: „Ich bin sehr gespannt darauf, deine Klassenkameradinnen kennenzulernen."
    Mitsue und Kenji sahen sich stumm an. Kein Ausweg mehr, kein Entrinnen.
    „Gut, Vater", sagte Mitsue, „sicher freuen sich auch meine Schulfreundinnen darauf, dich kennenzulernen."
    Aber wie würden sie auf die Begegnung mit einem Geist reagieren?

    Irgendwie schien es Kenji und Mitsue auffällig, daß sie Jerry Davis jetzt praktisch jeden Tag im Aufzug begegneten. Ständig kam oder ging auch er gerade, wenn sie kamen oder gingen. „Wahrscheinlich raubt er systematisch alle Wohnungen im Haus aus", vermutete Kenji, „und bringt die Leute um." „Ja, aber bestimmt wissen wir es nicht, ob er ein Mörder ist." „Das habe ich im Gefühl", versicherte ihr Kenji. „Er ist es, kannst mir glauben. Man braucht ihn sich doch nur anzuschauen."
    Mitsue hatte sechs Schulfreundinnen zu der Pyjama-Party eingeladen. Alle hatten die Einladung begeistert angenommen. Sie hatten schon Angst gehabt, daß Mitsue sie nicht mochte. Aber mit dieser Einladung wurde das alles hinfällig. „Wann sollen wir kommen, Mitsue?"
    Mitsue

Weitere Kostenlose Bücher