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Der Mitternachtsdieb: Roman

Der Mitternachtsdieb: Roman

Titel: Der Mitternachtsdieb: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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Mitsue.
    „Ich weiß nicht. Ohne Fotos hat es keinen Sinn, mit Vater zu
reden. Er würde nur schimpfen."
„Und wenn wir zur Polizei gehen?"
    Auch dazu schüttelte Kenji den. Kopf. „Wir allein? Die würden uns doch nur auslachen." Doch dann kam ihm ein Gedanke, der sein Gesicht aufhellte. „Ich weiß, was wir tun können." „Was?"
    „Wir reden mit Mr. Feeney. Der kann uns einen Rat geben." „O ja, das ist eine gute Idee." Mitsue konnte den Hausverwalter gut leiden.
    Und beide munterte allein der Gedanke, mit ihm darüber zu sprechen, schon wieder auf.
    Als sie zu Hause waren, klopfte Kenji bei Mr. Feeney an. Der
Hausverwalter machte auf.
„Hallo, Kenji, hallo, Mitsue."
    „Entschuldigen Sie, wenn wir Sie stören", sagte Kenji. „Aber hätten Sie vielleicht ein paar Minuten Zeit für uns?" „Aber natürlich, kommt nur herein." Er hatte stets ein einladendes Lächeln für sie bereit. „Na, wie wäre es mit ein paar Doughnuts und Milch?" „Nein, vielen Dank"
    „Auch gut. Setzt euch." Sie setzten sich. „Ihr seht aber beide sehr ernst aus heute. Hat es etwas in der Schule gegeben?" „Nein, das nicht", sagte Mitsue. „Wir haben hier im Haus ein Problem."
    „Ah ?" sagte John Feeney und zog Stirnfalten. „Wieso das? Stimmt etwas in eurer Wohnung nicht?"
    „In gewisser Weise, ja", bestätigte Kenji. Das war wirklich schwer zu erklären. Doch dann sprudelte es einfach aus ihm heraus. „Mitsue und ich haben einen Geist gesehen." Mr. Feeney starrte sie an. „Einen Geist?"
    „Ja", sagte Mitsue. „In der Wohnung. Alle beide haben wir sie
gesehen."
„Eine >Sie< ist es?"
„Ja."
    John Feeney nickte. „Verstehe. Das muß also Susan Boardman gewesen sein, die junge Frau, die in eurer Wohnung von Einbrechern umgebracht wurde."
    „Nein, sie sagt, sie ist nicht von Einbrechern umgebracht worden."
    John Feeney sah Kenji völlig überrascht an. „Was?" „Ja. Sie sagt, es war jemand vom Haus."
    John Feeney stand auf. „Das kann ich nicht glauben", sagte er fest. „Ich kenne alle unsere Mieter. Keiner kann ein Mörder sein." Er begann erregt hin und her zu gehen. „Das ist schrecklich. Hat der Geist auch gesagt, wer es war?" „Sie will es uns am Freitag sagen." „Aha."
    Kenji sagte: „Der Grund, warum wir zu Ihnen kommen, Mr. Feeney, ist, daß wir Ihren Rat brauchen. Wir wissen nicht, was wir machen sollen. Sollen wir vielleicht zur Polizei gehen?" „Das ist eine sehr gute Idee", sagte John Feeney. Er dachte kurz nach. „Aber zuerst braucht ihr irgendeinen Beweis, sonst glaubt euch ja niemand. Ihr sagt, sie will euch den Namen des Mörders am Freitag nennen ?" „Ja."
    „Dann sage ich euch, was ihr macht. Ihr wartet erst einmal noch bis Freitag, und wenn ihr dann den Namen wißt, gehe ich mit euch zur Polizei, und die soll sich dann darum kümmern." „Das ist sehr freundlich von Ihnen, Sir", sagte Kenji. „Vielen Dank." Beiden war nun schon sehr viel wohler. Die Polizei konnte vielleicht sie auslachen, aber bestimmt lachte sie den Hausverwalter nicht aus. Wenn sie erst mal den Namen des Mörders wußten, konnten sie ihn auch überführen und dazu bringen, daß er ein Geständnis ablegte. Doch ja, sie fühlten sich beide sehr viel wohler.
    Als die Kinder fort waren, saß John Feeney lange Zeit regungslos in seiner Wohnung und dachte darüber nach, was er soeben gehört hatte. Es sind so nette Kinder, dachte er. Zu schade, daß ich sie jetzt auch umbringen muß, genau wie Susan Boardman.

    10. KAPITEL

    Beim Abendessen waren Kenji und Mitsue noch immer so aufgeregt, daß sie keinen Appetit hatten.
    „Was ist eigentlich los mit euch beiden?" fragte die Mutter.
„Ihr habt überhaupt nichts gegessen!"
„Ich habe keinen Hunger", sagte Kenji.
„Ich auch nicht", erklärte Mitsue.
    „Habt ihr etwa wieder nach der Schule Junk Food gegessen ?" Hatten sie nicht, aber es war einfacher, ja zu sagen, als den Versuch zu machen, zu erklären, daß sie wegen des Geistes keinen Appetit hatten. „Ja", sagte Kenji also.
    „Das hört ab sofort auf. Es ist nicht gut für euch." „Hört auf eure Mutter", sagte auch ihr Vater. „Ja, Vater."
    „Geht in der Schule sonst alles gut?" fragte Takesh Yamada. „Ja, Vater. Alles ist in Ordnung."
    „Sie sind beide gut in der Schule", bestätigte Mutter Keiko stolz. „Ich habe mit den Lehrern gesprochen. Beide werden bald noch einmal in eine höhere Klasse versetzt." „Da bin ich sehr zufrieden", sagte der Vater.
    Du wirst noch viel zufriedener sein, dachte Kenji, wenn du

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