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Der Mitternachtsdieb: Roman

Der Mitternachtsdieb: Roman

Titel: Der Mitternachtsdieb: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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hübschen, kleinen Dörfern und Antiquitätenläden und stillen Landstraßen. Aber das Aufregendste überhaupt waren die Bäume. Die Blätter wechselten gerade die Farbe, und die Bäume leuchteten in einem wunderschönen Farbenmeer. Die Blätter waren rot und braun und goldfarben und schienen ganze Regenbogen über das Land zu legen. Selbst in Japan hatten die Kinder noch nichts so Eindrucksvolles gesehen.
    „Connecticut, sagt man, ist. das Schlafzimmer von New York", erklärte ihnen der Vater.
    „Wieso?" sagte Kenji. „Das verstehe ich nicht."
    „Weil es so schwierig ist, Wohnungen in der Stadt zu finden, wohnen viele Leute, die dort arbeiten, hier draußen und pendeln täglich hin und her. Sie fahren mit dem Auto oder mit dem Zug." „Ach so, ja", sagte Kenji.

    Sie aßen in einem kleinen Landgasthaus zu Mittag und kehrten früh heim.
    „Was möchtet ihr jetzt noch unternehmen?" fragte der Vater.
„Können wir vielleicht in den Central Park gehen?" sagte
Mitsue. „Da gibt es einen Zoo."
„Und Ruderboote", sagte Kenji.
„Dürfen wir in den Zoo?"
„Dürfen wir Kahn fahren?"
    Der Vater lachte. „Langsam, Kinder, langsam." Er fragte seine Frau: „Was möchtest du machen, Keiko?"
    „Na, gehen wir doch in den Central Park", sagte Keiko und lächelte dazu.
    Der Central Park war ein grünes Juwel im Herzen von Manhattan. Es standen keine Häuser darin, es gab nur Bäume und Wiesen und einen kleinen See, wo man Ruderboote mieten konnte. Und einen Zoo.
    „Wenn man diesen Grund und Boden hier verkaufen könnte", sagte Takesh Yamada zu seiner Familie, „wäre er Milliarden wert. Aber er ist eine öffentliche Einrichtung zur Erholung für die Menschen."
    „Können wir jetzt in den Zoo gehen?" fragte Mitsue. „Können wir Kahn fahren?" fragte Kenji.
    Weil Sonntag war, war der Park voller Menschen, die alle frische Luft schnappten.
    Sie kamen an einem Polizisten vorbei, der freundlich lächelte und sagte: „Guten Tag, ihr Leute."
    Takesh Yamada nickte zurück. „Guten Tag." Er machte eine
Geste in die Luft. „Der Central Park ist ganz anders, als ich ihn
mir vorgestellt habe."
„So?" sagte der Polizist. „Warum?"
    „Es heißt doch immer, daß er so gefährlich ist. Bei uns in Japan liest man ständig von Überfällen und Schießereien hier. Aber es ist völlig friedlich."
    Der Polizist lachte. „Es ist so friedlich, weil die Sonne scheint. Aber am Abend oder nachts würde ich Ihnen nicht raten, hier spazierenzugehen. Der Central Park kann ganz schön gefährlich sein." „Aha, also sind diese Geschichten wahr?"
    „Leider. Aber in jeder großen Stadt gibt es schließlich Verbrechen, nicht?"
    Takesh Yamada nickte. „Ja, das stimmt wohl. Bedauerlicherweise."
    Sie gingen weiter bis zum Zoo, um sich die Tiere anzusehen.
    „Unser Zoo in Tokio gefällt mir besser", sagte Kenji. „Unsere Elefanten sind größer."
    „Ja, aber trotzdem", sagte Mutter Keiko, „ist es ein schöner Zoo."
    Nach dem Zoo gingen sie hinüber zum See. Auf diesem fuhren ein Dutzend Ruderboote mit Liebespärchen darin, die lachten und plapperten. „Fahren wir auch, Vater?" drängte Kenji.
    Takesh Yamada zögerte. „Ich weiß nicht", sagte er, „die Boote sehen ziemlich klein aus."
    „Ja, aber schau, da sind welche, in denen auch vier Leute
sitzen."
„Schon, aber..."
    „Ach, bitte, Vater", bat Kenji. „Ich rudere selbst." „Na, meinetwegen."
    Sie gingen zu dem kleinen Holzhäuschen, in dem der Mann saß, der die Boote vermietete.
    „Können wir ein Boot haben?" sagte Takesh Yamada. „Gewiß. Wie lange wollen Sie denn fahren?"
    Mr. Yamada wandte sich an seinen Sohn. „Also du willst allein
rudern?"
„Ja, Vater."
„Gut", sagte Yamada zu dem Mann, „eine Viertelstunde
ungefähr."
„Vater!"
    „Ich habe doch nur Spaß gemacht", beruhigte der Vater. „Also eine Stunde, meine ich."
    Der Mann half ihnen in eines der Boote, und Kenji begann, sie über den See zu rudern, ganz, wie er es versprochen hatte. Er ruderte schnell und kräftig und wich den anderen Booten in der Nähe aus. „Das macht Spaß!" sagte er.
    Die Eltern mußten zugeben, daß es in der Tat Spaß machte. Es war ein schöner, warmer Tag, und die Sonne glitzerte auf dem Wasser.
    „Das ist sehr erholsam", sagte der Vater. Für ihn war es tatsächlich erholsam. Aber Kenji wurde müde. Ein Boot mit vier Leuten war nicht so ganz leicht zu rudern. Er wurde immer langsamer.
    „Soll ich mal rudern?" fragte Mitsue. „Selbstverständlich nicht!" erklärte Kenji. Er

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