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Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

Titel: Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Düll
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allerdings aus, dass er vorsätzlich gehandelt haben könnte,
denn kurz vor der Kollision hat er noch gebremst. Entweder war
Fahrlässigkeit im Spiel oder Herr Falk hatte den Waldrand
bereits erreicht und ist auf die Straße zurückgestolpert
oder gesprungen. Können Sie sich vorstellen, dass er Selbstmord
begangen hat?“
    „ Nein“,
sagte Elfi.
    „ Dass er Drogen
genommen hat?“
    „ Wieso fragen
Sie das?“
    „ Weil er einen
Joint bei sich hatte: Marihuana.“
    „ Na ja“,
sagte Elfi zögerlich, „wir hatten da so einen Verdacht.
Seit ein paar Monaten war Marius ziemlich durch den Wind. Kam immer
wieder zu spät, hat schlampig gearbeitet.“
    „ Die Obduktion
wird ergeben, ob Herr Falk zum Zeitpunkt des Unfalls unter
Drogeneinfluss stand. Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen?“
    „ Am Mittwoch,
nach dem Unfall mit dem Buschhacker. Seitdem ist er nicht mehr zur
Arbeit gekommen und telefonisch war er nicht erreichbar. Heute
wollte ich eigentlich mal zu ihm fahren und nach ihm sehen.“
    „ Von dieser
Buschhacker-Geschichte haben uns die Kollegen erzählt. Zwei
tödliche Unfälle binnen zwei Tagen in einem so kleinen
Betrieb – merkwürdig, nicht wahr?“
    „ Sie sagen es“,
bestätigte Elfi steif.
    „ Ich möchte
noch einmal auf Herrn Falks seltsamen ‚Parkplatz’
zurückkommen. Dies hier ist das einzige Gebäude weit und
breit. Wer war heute Nacht alles hier?“
    „ Ich allein.“
    „ Und Sie haben
Herrn Falk nicht erwartet?“
    „ Was denken Sie
denn?“
    „ Waren die Tore
abgeschlossen?“
    „ Nachts sind sie
das immer.“
    „ Und hatte er
einen Schlüssel?“
    „ Es gibt nur
vier Schlüssel. Einen habe ich, einen mein Vater, einen Herr
Lesczynski – unser Vorarbeiter – und einen Herr
Burenthal, der hier ein Gewächshaus angemietet hat.“
    „ Ist das gesamte
Areal von so hohen Hecken beziehungsweise Zäunen umgeben?“
    „ Ja. Ohne
Hilfsmittel wie eine Leiter kommt man da kaum rüber. Hatte
Marius so etwas bei sich?“
    „ Nein.“
    „ Womöglich
wollte er bloß eine Nachtwanderung unternehmen.“
    „ Nun ja“,
lenkte der Polizist ein, „falls Ihnen noch etwas einfällt,
rufen Sie bitte diese Nummer an.“ Er überreichte Elfi
eine Visitenkarte, während sein Kollege seinen Notizblock, auf
dem er während des Gesprächs eifrig mitgeschrieben hatte,
einsteckte.

27
    „ Was denkst du“,
fragte Tom leise, als der Streifenwagen abgefahren war.
    „ Ich weiß
nicht mehr, was ich denken soll.“ Elfi wirkte erschöpft.
    „ Sollen wir
gleich die Leute informieren?“
    „ Wie? Nein,
nicht gleich. Ich will die Mitarbeiter nicht verrückt machen.
Ich muss das erstmal selbst verdauen.“
    „ Warum kam er
mitten in der Nacht hierher?“
    „ Er kam nicht hierher. Du hast doch gehört,
dass es ein ganzes Stück weiter unten geschah.“
    „ Aber es ist
doch logisch, dass er hierher kommen wollte. Und zwar unbemerkt,
sonst hätte er sein Auto nicht in ein paar hundert Metern
Entfernung am Maisfeld versteckt. Sicherlich wollte er sich
anschleichen.“
    „ Er wäre
nicht hereingekommen.“
    „ Weißt du
es? Hecke und Zaun sind so lang. Irgendwo muss es doch eine Lücke
geben.“
    „ Zur Straße
hin auf keinen Fall und an den beiden Seiten, wo die Kunden-
beziehungsweise Mitarbeiterparkplätze sind, auch nicht.“
    „ Bleibt immer
noch die Rückseite“, insistierte Tom. „Das sollten
wir mal in Augenschein nehmen.“
    „ Hm, da fällt
mir etwas ein: An der Rückseite der Baumschule entlang verläuft
ein Forstweg. Und ein paar hundert Meter von hier, ungefähr
dort, wo der Unfall passiert sein soll, verbindet ein schmaler Pfad
durch den Wald die Kreisstraße mit eben jenem Forstweg. Von
der Straße aus ist er kaum zu erkennen. Die Polizisten haben
ihn vermutlich gar nicht bemerkt. Marius könnte tatsächlich
in Höhe des Pfades geparkt haben, um über diesen den
Forstweg hinter der Baumschule zu erreichen.“
    „ Worauf warten
wir noch?“
    Das Telefon klingelte.
Elfi blickte zum Büro.
    „ Lass uns
aufbrechen“, sagte sie nach kurzem Zögern. „Ich
glaube, es gibt jetzt wichtigeres, als Pflanzen zu verkaufen und
Gärten anzulegen.“

28
    Ein Ortsfremder hätte
sich schwer getan, den Pfad zu finden. Aber Elfi kannte sich aus und
führte Tom an der Kreisstraße entlang zielstrebig zu der
Stelle, an der es in den Wald hineinging. Offensichtlich wurde der
Pfad selten benutzt, denn er war stark überwuchert. Elfi und
Tom brauchten eine Weile, um die kurze Strecke zum Forstweg

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