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Der Mörder mit der schönen Handschrift

Der Mörder mit der schönen Handschrift

Titel: Der Mörder mit der schönen Handschrift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Magnan
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anderen gegolten hatte, war ein Ausbruch, mit dem sein Leben plötzlich zum Stillstand kam.
    Nicht die beständige Arbeit des Bès und der einlullende Wind, die sich nachts im Tal von Barles miteinander verschworen, trugen zu seinem eigenen langsamen Verfall bei. sondern dieses Knabbern, sehr schwach, aber doch ganz nah, unter dem soliden Dach und innerhalb der dicken Mauern der Schule. Dieses beharrliche, aufdringliche Knabbern, das womöglich …
    In diesen Momenten der Angst dachte er immer daran, dass er sich unbedingt eine Katze zulegen müsse. Und dann vergaß er es.
    Er erhob sich zur Hälfte und schlug, als wolle er eine Fliege töten, unvermittelt mit der Hand flach auf den Schlüssel, der ihm als Anhänger diente.
    »He!«, kreischte Monsieur Fondère und presste seine Karten gegen seine Brust. »Tun Sie sich keinen Zwang an! Gucken Sie sich doch ruhig mein Spiel an!«
    »Oh!«, schnaufte Monsieur Régulus, »ich beteuere, dass ich nicht im Geringsten vorhatte, Ihnen in die Karten zu gucken!«
    »Dann ist Ihnen also unwohl?«, sorgte sich Pencenat.
    »Oh, nein. Nichts! Gar nichts!«
    Régulus wandte sich Combaluzier mit einem schiefen Lächeln zu: »Stellen Sie sich vor«, sagte er, »auch ich habe manchmal so meine Ozeane …«
    »Hören Sie, Monsieur Combaluzier, ich wollte Ihnen schon seit langer Zeit sagen …«
    »Na was denn, Monsieur Fondère?«
    Durch das Tor, das sie geradezu hinauszuwerfen schien, traten sie auf die Straße. Genauer gesagt stürzten sie hinaus, als wollten sie der Hand der Justiz ausweichen, die dabei war, sich auf ihre Schultern herabzusenken. Normalerweise trennten sie sich schon an diesem Tor, und jeder verdrückte sich mit ruckartigen Schritten und wie durch unsichtbare Tritte in den Hintern getrieben in Richtung seiner Behausung.
    Sie waren gerade mal wieder von Monsieur Régulus um zwei, drei Francs erleichtert worden, was häufiger vorkam als andersherum. Und merkwürdig war, dass sich der kurzsichtige Pencenat mit seiner furchtsamen Miene immer ganz gut durchschlug und manchmal sogar gewann.
    Oh, natürlich hatten sie am Anfang versucht zu tricksen, aber sie waren auf einen geldgierigen Mann gestoßen, mit scharfem, durchdringendem Blick, und zudem gewöhnt an die geschickten Schummeleien in Bedrängnis geratener Schüler. Als sie das erste Mal einen faulen Trick riskiert hatten, hatte Monsieur Régulus unter dem Tisch ein Lineal aus Stahl hervorgezogen, mit dem er barsch auf den Teppich geschlagen hatte.
    »Messieurs, muss ich Ihnen etwa auch auf die Finger klopfen?«, hatte er leise ausgestoßen.
    Sie hatten es sich gesagt sein lassen.
    »Nun, Monsieur Fondère, was wollten Sie mir denn Dringendes anvertrauen? Offenbar so dringend, dass Sie sich genötigt sehen, mich zu begleiten, ohne mich um Erlaubnis zu fragen.«
    Auf dem Weg zertraten sie den Flughafer und die spätblühende Zitronenmelisse. Im Dunkel der Nacht stießen sie Herbstastern achtlos zur Seite. Ihrer Kleidung entströmten abgestandene, üble Gerüche von verrufenen Kneipen. Sie hatten welke Gesichter und rochen muffig, wie Männer, die schon zu lange den Umgang mit Frauen entbehren mussten. Aber gerade in diesem Zustand können in langsam schlagenden Herzen die leuchtendsten Hoffnungen aufkeimen.
    »Mir ist eine Idee gekommen …«, kündigte Monsieur Fondère an. »Offen gestanden lässt sie mir seit einiger Zeit keine Ruhe mehr, aber … Ich zögerte, es Ihnen mitzuteilen, denn im Grunde kennen wir uns ja kaum …«
    »Ist es denn so zweckmäßig, Monsieur Fondère, dass wir uns besser kennen lernen?«
    »Mein Gott … Wenn wir unsere mageren Einkünfte ein bisschen aufbessern wollen, dann vielleicht schon.«
    »Ah! Unsere mageren Einkünfte! Es ist gu t, dass Sie das ansprechen! Vor allem, was mich betrifft, Monsieur Fondère!«
    »Dabei habe ich mir doch sagen lassen, dass Sie auf den Meeren einige schmerzliche Abenteuer erlebt haben?«
    »Das Wort ist schwach: viel schlimmer als schmerzlich. Aber ich sehe schon, Sie haben sich gut informiert?«
    »Ich habe einige alte Bekanntschaften … Eine davon hat Sie in Malacca getroffen, als Sie beide auf dem gleichen vom Monsun überschwemmten Strohhalm verrotteten, und wo Sie, so scheint es, ganz knapp mit dem Leben davonkamen …«
    »Gewiss! Und was mich angeht, mit dem nackten Leben! Gezwungen, wieder bei null anzufangen!«
    »Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit. Aber nun sollte ich Ihnen vielleicht meinerseits Auskunft geben …«
    »Überflüssig! Ich

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