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Der Mörder mit der Spritze

Der Mörder mit der Spritze

Titel: Der Mörder mit der Spritze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Und ich glaube, er kannte das Risiko .«
    »Tja.« Harry seufzte. »Aber
jetzt müssen wir sie erwischen .«
    »Randy, kann es wirklich sein,
daß mein Bruder... Charles hat doch nicht...«
    »Charles hat mit Heroin
gehandelt«, sagte ich.
    Sie zitterte und wich ein wenig
von mir zurück.
    »Wie hat Ihre Mutter von diesem
Versteck erfahren ?« fragte ich.
    »Ich... Ich weiß nicht, aber
ich habe sie heute morgen weinend in ihrem Zimmer gefunden. Sie war so aufgeregt, daß sie mir nichts
sagen konnte. Ich habe so lange gebohrt, bis sie mir verriet, daß sie sich
Sorgen um Charles machte, weil er in eine schlimme Sache verwickelt sei, und
daß es etwas mit diesem alten Haus zu tun hätte. Sie wollte mir nicht sagen, wo
es war, aber sie beschrieb es, und ich erinnerte mich daran. Charles kam
manchmal mit seinen Freunden hierher, als er noch zur Schule ging .«
    »Warum sind Sie hierhergekommen ?«
    »Ich wollte ihn finden. Ich
wollte wissen, was los ist. Ich wollte ihm sagen, wie Mutter... Oh, Randy, ist
es wirklich wahr? Ist er wirklich ein pusher ?«
    »Noch schlimmer«, sagte ich
grob. »Er ist auch ein Mörder. J. C. hat sich nicht selbst an die Wand genagelt .«
    »Vielleicht hat ihn jemand
anderer umgebracht«, sagte Ronda verzweifelt.
    »Vielleicht. Aber Charles
steckt auf jeden Fall mit drin .«
    »Wie hast du denn das
herausbekommen ?« fragte Charles Holloway sarkastisch.
Ich blickte auf und sah ihn rechts von mir an der Wand stehen, mit einer
Pistole in der Hand. Er war gerade hinter dem Vorhang herausgekommen.
    »Es gab keine andere
Möglichkeit«, sagte ich leichthin, während Harry und Ronda ihn völlig
überrascht anstarrten. »Du hast auch Moley , Ingwer
und den Hirsch umgebracht. Ich nehme an, um dich zu schützen. Sie haben für
dich den Vertrieb erledigt. Du bekommst das Zeug von einem Großhändler — wahrscheinlich
sogar von dem, der das Zeug ins Land bringt — und gibst es weiter an die pusher in diesem Teil des Staates. Sehr schick ist das, weil keiner der junkies dich kennt. Die drei Jungen, die du umgelegt hast, waren die einzigen, die dich
als Quelle hätten identifizieren können .«
    »Und wieso nicht Sauron ?« fragte Charles. »Er war
doch der große Mann in der Familie .«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Und wir
sind hierhergekommen in der Erwartung, euch beide zu finden, aber ich sehe das
jetzt anders. Ich wette, daß wir irgendwo sehr bald Saurons Leiche finden .«
    Gollum alias Charles Holloway
kicherte. »Falsch, Herr Rechtsanwalt. Der große Mann ist abgehauen .«
    »Aber er war nie wirklich der
große Mann, nicht wahr ?« fragte ich, obwohl ich die
Antwort schon kannte. »Zumindest nicht in diesen Geschäften.«
    »Stimmt. Ich bin derjenige, der
alles organisiert, und deshalb muß ich euch aus dem Weg räumen. Alle drei.«
    »Charles!«
    »Du kannst doch deine Schwester
nicht umbringen«, sagte ich bitter.
    Er zuckte die Achseln. »Kannst
du mir versprechen, daß du nichts sagst, Ronda ?«
    »Charles, das kannst du doch
nicht von mir verlangen. Ich kann doch nicht... Du mußt...«
    Er lächelte. Der Fall war klar.
    »Ich muß ja zugeben, daß du
unheimlich clever warst«, sagte ich grollend. »Wer vermutet schon, daß ein
verrückter Hippie den Heroinvertrieb an der ganzen Küste organisiert ?«
    »Keiner, Herr Rechtsanwalt. Und
keiner wird es herausbekommen .«
    »Warum hast du J. C. umgebracht ?« fragte Harry. »Was hat er gewußt ?«
    »Nichts. Aber er sah mich ins
Haus kommen und folgte mir. Daß es J. C. war, habe ich erst gemerkt, nachdem
ich ihm eins über den Schädel gegeben hatte. Ein bißchen fest vielleicht, das
ist alles .«
    »Warum hast du ihn hier
aufgehängt ?« Harry zeigte auf die Wand.
    »Ich habe mir einen Spaß
gemacht. Wenn ich ihn so aufhänge, denkt jeder, es war ein Ritualmord, begangen
von irgendwelchen Verrückten — und keiner wäre auf mich gekommen .« Darüber mußte er kräftig lachen. Er kam sich richtig
komisch vor.
    »Vor zwei Stunden hast du das
Haus deiner Eltern verlassen«, stellte ich fest. »Wenn du vor einer halben
Stunde hier angekommen bist, was hast du dann in der Zwischenzeit gemacht ?«
    »Mich um mein Lager gekümmert,
was sonst ?« Er griff hinter den Vorhang, hielt die
Waffe dabei auf uns gerichtet und zog eine große schwarze Tasche hervor. »Ich
muß das doch loswerden, oder ?«
    »Charles, ist diese Tasche voll
Heroin ?« Ronda stand plötzlich auf und machte einen
Schritt auf ihn zu. »Ich kann es immer noch nicht glauben, daß

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