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Der Moloch: Roman (German Edition)

Der Moloch: Roman (German Edition)

Titel: Der Moloch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Gemmell
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Metallstücke waren daran befestigt. Er nahm eines in seine geschwollenen, schmerzenden Finger, hielt es dichter ans Licht der Fackel und kniff die Augen zusammen, um es zu betrachten. Aber er konnte nichts erkennen. Dann sah er das Mädchen fragend an, das seine Hand ausstreckte. Er gab das Stück Metall dem Kind, und es betrachtete es. Dann nahm es das andere Stück Metall und hielt sie beide zusammen.
    Dann sah Emly zu Bartellus hoch, als sie begriff. Sie legte die beiden Stücke zusammen auf den Boden und schob sie dicht hintereinander darüber. Er nahm sie von ihr entgegen und betrachtete sie erneut. Ja, es waren tatsächlich Tiere, ein Hund und ein Pferd, vielleicht. Oder ein Esel. Jedes war aus kostbarem Gold geschmiedet.
    » Ist das ein Esel?«, fragte er Emly.
    Sie verzog die Lippen, und er erkannte, dass sie lächelte.
    » Oder ein Pferd?«
    Emly nickte. Sie hob die Hände über den Kopf und ließ sie dann sanft auf die Schultern sinken. Dann senkte sie den Kopf und klimperte mit den Wimpern; diese Geste war so schelmisch und komisch, dass er lachen musste.
    Ein Schleier. Der Schleier einer Frau, der am Rand mit goldenen Tieren beschwert war. Die meisten der kleinen Gewichte waren bereits abgerissen, und nur der Hund und das Pferd waren übrig geblieben. Bartellus lächelte das Kind an und gab ihr den Schleier zurück. Eine Weile saß Emly da, streichelte zufrieden die winzigen Tiere und fuhr die winzigen Rücken und Schwänze mit ihrem kleinen Finger nach.
    Bartellus fragte sich, warum dieser tätowierte Leichnam einen Frauenschleier um den Hals getragen hatte. Ein Liebespfand vielleicht oder aber, perverser, die Schlinge eines Mörders? Er dachte wieder an das Brandmal auf dem Arm des Mannes. Er nahm einen kleinen Stock vom Boden und schrieb ein S in den Staub.
    » Weißt du, was das ist?«, fragte er das Kind. Emly warf einen Blick darauf, runzelte die Stirn und schüttelte dann den Kopf.
    » Ich auch nicht«, sagte er zu ihr. » Aber es sieht irgendwie bekannt aus. Es war auf den Arm des toten Mannes … gezeichnet, den wir gefunden haben.«
    Ihr herzförmiges Gesicht verdüsterte sich erneut, und er verwünschte sich. Welchen Sinn hatte es, sie an ihren Bruder zu erinnern? Oder an eine Zeit, in der ihr Bruder noch gelebt hatte.
    Bartellus seufzte. » Zeit weiterzugehen«, sagte er. Sie band sich den Schleier säuberlich um den Hals und tätschelte die beiden kleinen Tiere. Dann sprang sie auf und nahm seine Hand.
    Sie brauchten fast einen halben Tag, um zur Halle des Blauen Lichts zurückzukommen mit ihren vertrauten Simsen und dem Mahlstrom der Gewässer. Der Sturm hatte viel verändert. Sie sahen nur noch wenige Leute, die sie kannten, und es gab eine Menge Neuankömmlinge. Es erleichterte Bartellus, dass wenigstens der Alte Hal noch da war. Der dürre alte Mann, bewacht von vier seiner stämmigen Söhne, war der Hauptversorger für Essen und frisches Wasser hier in den oberen Hallen. Bartellus trat zu ihm und wühlte erneut in seinem Beutel. Er fand die Goldmünze, die Anny-Mae in den Untiefen ausgegraben hatte. Er zeigte sie einem der Söhne des Alten Hal, der zur Seite trat und ihn zur Nische seines Vaters hindurchließ.
    Der alte Mann hockte auf dem Vorsprung auf dem Boden, umringt von seinem Schatz aus Essensbeuteln, Wasser- und Bierdosen und den Körben mit Brot und Wurzeln. Er sah auf und keckerte vor Vergnügen. » Bartellus, wir haben dich schon für tot gehalten! In den letzten Tagen sind viele von uns gestorben.« Er schüttelte traurig den Kopf, und Bartellus wusste nicht, ob er um die verlorenen Leben oder seinen verlorenen Profit trauerte.
    » Ich habe das Mädchen gerettet.« Bartellus wurde zum ersten Mal bewusst, dass er ihren Namen nicht kannte. » Elijas Schwester.«
    » Die kleine Emly?«, erkundigte sich der Alte Hal. » Und Lija?« Bartellus schüttelte den Kopf.
    Der Alte Hal runzelte die Stirn und gab einem seiner Söhne ein Handzeichen. Der reichte Bartellus zwei frische Laibe Brot, etwas Dörrfleisch und einen großen Krug Wasser. Bartellus gab ihm die Goldmünze. Der Alte Hal wühlte in einer Holzkiste und gab ihm fünf silberne Imperials zurück. Bartellus sah sie an. Ein goldener Imperial war fünf Silberne wert? Er überlegte sich schon, ob der alte Händler einen Fehler gemacht hatte und ob er es erwähnen sollte, als der Mann sprach. » Ein Goldener ist hier unten in den Hallen mehr wert als fünf Silberne.« Er zuckte die Schultern. » So ist es eben.«
    Bartellus

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