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Der Moloch: Roman (German Edition)

Der Moloch: Roman (German Edition)

Titel: Der Moloch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Gemmell
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Im Austausch für Bier?«
    Creggan schüttelte den Kopf, würfelte und stöhnte. » Heute habe ich wirklich kein Glück«, beschwerte er sich. » Nein, er hat selbst bezahlt. Er hat sich mit dem Fetten Lanny unterhalten. Ich habe es nur zufällig mitgehört.«
    Bartellus lächelte. Der Fette Lanny zapfte schon seit undenklichen Zeiten Bier in den Leuchtenden Sternen. Er verbrachte seine Tage damit, alten Männern zuzuhören, die Kriegsgeschichten erzählten und ihre Narben vorzeigten. Er nickte immer, lächelte und wischte unablässig Gläser trocken. Bartellus bezweifelte, dass er überhaupt noch zuhörte.
    Sie spielten weiter, und die Sonne stieg hoch an den Himmel, funkelte zwischen den Blättern und tupfte Muster auf den Tisch.
    » Aber etwas war komisch an ihm«, sagte Creggan.
    » An wem?«, fragte Dol Salida gereizt.
    » An dem Mann in der Schenke gestern.«
    Der Meister lehnte sich zurück und starrte ihn an. » Bei allen Göttern, Mann, du denkst so langsam wie du spielst. Redest d u im mer noch von diesem Säufer? Hast du dich in ihn verliebt?«
    Aber Creggan ließ sich nicht einschüchtern. » Etwas war komisch«, wiederholte er unbeeindruckt. » Er hatte eine Tätowierung auf dem Arm, die genauso aussah wie das Schild der Schenke, in der er saß. Sieben Sterne. Ich habe es ihm gesagt, und wir haben darüber gelacht.«
    » Die Leuchtenden Sterne spielen auf die Sieben Schwestern an«, sagte Bartellus. » Es ist eines der Bilder, die vom Himmelsgott geschaffen wurden.«
    » Das weiß ich, Mann!« Jetzt war Creggan ebenfalls verärgert. » Ich bin kein Einfaltspinsel. Es ist außerdem eine Kompanietätowierung. Zweite Adamantine. Ich fand es einfach nur komisch, dass ein Mann mit sieben Sternen auf seinem Oberarm Bier in der Schenke Leuchtende Sterne trank.«
    » Zum Schreien komisch«, grunzte Dol. » Spielst du jetzt oder nicht?«
    Creggan warf seine Würfel und redete weiter. » Außerdem hatte er ein seltsames Mal auf dem Unterarm. Wie ein Brandzeichen. Es sah aus wie ein S.«
    » Eine Brandwunde?«
    » Nein, ich meine, dass man ihn gebrandmarkt hat. Wie ein Pferd.«
    Eine Erinnerung zuckte durch Bartellus’ Kopf. Ein Bild von einem dunkelhaarigen Soldaten mit himmelblauen Augen. » Wie sah er denn aus?«, fragte Bartellus und versuchte, nicht zu interessiert zu klingen.
    Creggan zuckte mit den Schultern. » Wie ein Soldat. Schäbig. Weiß nicht. Blondes Haar.«
    » Woher weißt du, dass er ein Soldat war?«
    Creggan warf ihm einen nachsichtigen Blick zu. » Die Tätowierung. Außerdem sieht man das.«
    » War er groß?«
    » Er hat gesessen. Wieso interessiert dich das?«
    Mit zufriedenem Grunzen drehte Dol Salida den roten Chip herum. Auf der anderen Seite sah man eine weiße Scheibe auf blauem Grund. » Mond und zwei«, sagte er grinsend. Die beiden anderen Männer lehnten sich geschlagen zurück.
    » Kennst du dieses Zeichen, Dol?«, fragte Bartellus seinen Freund.
    Der Meister zuckte mit den Schultern. » Ein Sklavenmal, nehme ich an. Warum? Interessiert dich das?« Sein durchdringender Blick zuckte zu Bartellus.
    Der antwortete so gelassen wie möglich. » Wie kann ein Mann sowohl die ehrenvolle Tätowierung der Zweiten Adamantine als auch das Brandzeichen eines Sklaven tragen?« Er sammelte die Chips ein.
    Dol zuckte wieder mit den Schultern. » Das interessiert mich überhaupt nicht.«
    Vielleicht hatten die warme Sonne und das Bier ihn eingelullt, jedenfalls redete Bartellus weiter. » Ich habe dieses Brandmal schon einmal gesehen, vor langer Zeit. An einer Leiche.«
    » Eine Blauhaut?«
    » Nein. Jedenfalls glaube ich das nicht. Er hatte viele Tätowierungen auf Kopf und Körper. Aber dieses Brandmal war auf seiner Schulter. Es ist sehr merkwürdig. Ich habe schon oft darüber nachgedacht, aber ich werde einfach nicht schlau daraus.«
    » Woraus wirst du nicht schlau?«, wollte Dol wissen.
    » Tätowierungen sind unter Soldaten sehr verbreitet«, erklärte Bartellus. » Die meisten Männer tragen das Abzeichen ihres Regiments oder das Symbol ihrer Einheit. Selbst Mitglieder eines Zuges lassen sich manchmal dieselbe Tätowierung stechen … Sie schweißt sie zusammen und zeigt ihren Stolz auf ihre Abteilung.«
    Die beiden Männer nickten, und Dol rollte den Ärmel hoch. Seinen Unterarm zierte eine zuschlagende Schlange, das Symbol der Ersten Imperialen Kavallerie, wie Bartellus wusste. Ein sehr ehrenvolles Symbol.
    » Und dieser Mann hatte eine solche Tätowierung?«, fragte der Meister.
    » Er

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