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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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gemeistert, bei denen eine gute Zusammenarbeit nötig war. Anfangs waren sie im Bereich der Ausrüstung und finanziellen Rücklagen knapp versorgt gewesen. Daher hatte es vielfach improvisieren geheißen.
    Bei der ersten Pause wurde im Plenum beschlossen, dass Rolf und Helmut abgestellt werden sollten, gemeinsam im Laderaum nach nützlichen Dingen zu kramen und Frau Pilcher kam zur Technikabteilung. Dadurch mussten sich zwar alle Kaffee und Essen aus der Küche holen, aber das war nicht so schlimm. Schlafplätze für die kommende Nacht hatten die Eheleute sowieso schon sehr liebevoll vorbereitet. Die Arbeit verlief jetzt reibungslos, wie Lena aus den Berichten schließen konnte.
     
    Der Kapitän, der von allen nur noch Sven genannt wurde, beschäftigte sich mit Kompass und allen Karten, die er an Bord auffinden konnte. Er machte weite Erkundungsgänge, um sich einen Überblick zu verschaffen. Außer ein paar Moosen und Flechten auf ansonsten blanken Felsen entdeckte er dabei nichts Interessantes, wie er später berichtete. Sein erster Gang hatte ihn auf einen nicht allzu steilen Berggipfel in der Nähe geführt. Das Signalfeuer auf dem Berg fand Lena, selbst von unten durch die Luken betrachtet, wirklich beeindruckend. Durch die enorme Rauchentwicklung war es, gerade bei Tageslicht, weithin erkennbar. Die Aussicht, so berichtete Sven, war in alle Richtungen die Gleiche: Eine weite von oben fast flach wirkende Hochebene, aus der sich meist relativ niedrige Gipfel erhoben, manchmal mit steilen Hängen, meistens mit eher sanften Steigungen.
    Ein Feuer an sich ist natürlich kein alpines Notsignal. Es war gut möglich, dass das Signal gesehen, aber nicht als solches erkannt wurde. Die Gruppe jedenfalls wartete vergeblich auf das Brummen eines Hubschraubers und sie sahen keine Flugzeuge am Himmel, die sie ermutigt hätten, es weiter mit dieser Methode zu versuchen. Wenigstens gelangte Sven zur festen Überzeugung, dass das Flugzeug, nicht weiter abrutschen konnte, da es am tiefsten Punkt einer Talsenke lag. Auf den umliegenden Erhebungen sei kaum genügend Schnee für eine weitere Lawine übrig, berichtete er Lena und Katja. Lena hatte diese mögliche Gefahr eigentlich sowieso schon wieder verdrängt, doch Katja, so fiel ihr auf, war deswegen sichtlich erleichtert.
    Der Kapitän wollte in der Nacht noch einmal versuchen, sein Wissen über eine Orientierung anhand der Sterne zu erweitern. Aus Sonnenstand und Kompassdaten konnte er nicht schlau werden. Katja schickte ihn daher am Nachmittag zum Schlafen fort. Das war eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen Lena anderer Ansicht war als Katja. „Warum hast du ihn schlafen geschickt? Die Nacht wird doch auch noch lang genug werden, wenn er zwischendurch aufsteht, um die Sterne anzusehen. Klar hat er jetzt nicht viel zu tun. Aber er könnte gut im Technikbereich helfen. Da fehlt es überall.“
    Katja tat das mit der Bemerkung ab, sie brauche den Kapitän nach dem Aufbruch in besonders guter Verfassung. Lena hatte wenig Zeit, sich irgendwelche Animositäten zu leisten. Warum frisst mich das überhaupt an? Ich wollte doch, dass Katja die Entscheidungsgewalt hat, also halte ich jetzt auf jeden Fall besser den Mund. Verdammt, ich habe den komischen Eindruck, dass Katja mich gerade über ihre Beweggründe belogen hat. Deswegen auch ihre betont neutrale Miene. Ach, wie kindisch von mir. Weiter im Text! Wie war das mit dem Schneeschuhproblem …?
    Es gab Phasen in denen alle vor sich hinarbeiteten und nur wenige Entscheidungen zu treffen waren. Lena war dankbar dafür, weil sie in dieser Zeit Gelegenheit hatte, gemeinsam mit Alf Expeditionsschlafsäcke zusammenzuflicken und ihren Freund zwischendurch ausgiebig zu küssen.
    Im Gepäckraum hatten sie mehr als genug Rohmaterial gefunden. Um hinreichend warme Schlafsäcke zu bekommen, mussten sie ´nur´ mehrere Schichten dünnerer Schlafsäcke und eine wasserabweisende Zeltbahn als Außenhülle zusammennähen.
    Trotz allen Eifers und aller Organisation schien ihnen gehörig die Zeit davonzulaufen. Sie hatten am Morgen relativ viel herumgetrödelt, bis sie wussten, was zu tun wäre. Viele trivial klingende Aufgaben erwiesen sich als aufwendig, wenn sie richtig gemacht werden sollten. Immerhin mussten sie damit rechnen, mehrere Tage und eiskalte Nächte mit ihrer neu geschaffenen Ausrüstung durch Tiefschnee, über Geröllhänge und durch Irrwege in einem Hochgebirge herumzuwandern. Wenn da Entscheidendes versagte, könnten sie alle

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