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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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über den See zu machen. Auch in Zukunft würde er den irdischen Besuchern gewogenbleiben, dafür hatten einige exotische Geschenke gesorgt, die Lena ihm und seinen engeren Mitarbeitern von dem Berg mitgebracht hatte. Natürlich ahnte er nicht, dass die Warenbestände von dem Tafelberg kamen. Viel wahrscheinlicher schien ihm, dass hier der Beginn eines Pfades zu einer versteckten Meeresbucht läge. Dort mussten Lenas Leute ein Warenkontingent abgesetzt haben, das sie nun auf diesem verschlungenen Weg in die Stadt brachten. Einzig die Frage, warum sie die Waren nicht einfach ganz über den Seeweg bis in die Stadt lieferten, konnte er sich nicht erklären. Aber es war schließlich nur zu seinem Vorteil, wenn die Neuankömmlinge geheimnisvoll blieben.
     
    *
    Jedenfalls hatte Caadil, so berichtete es auch Lena, nicht einmal neugierig nachgefragt, als sie die Pakete aus dem See zogen. Katja verschwieg ihr nicht, dass sie da schon ganz andere Erfahrungen gemacht hatte. Manche Bürger forderten penetrant Antworten oder stöberten um das Grundstück herum. Leider war der Plan mit dem Hinabwerfen nicht so perfekt verlaufen, wie Lena gedacht hatte. Eine der Rollen war beim Aufprall auf die Wasseroberfläche an einer Seite aufgeplatzt, und von ihrem Inhalt fehlte die Hälfte.
    „Gewiss sollt ihr Waffen bekommen, sobald wir sie bezahlen können“, versicherte Katja jetzt. „Es gibt hier herausragende Schwertschmiede, wie mir mittlerweile zu Ohren gekommen ist. Aber gute Waffen sind extrem kostspielig. Für den Anfang werde ich Emily bitten, euch hübsche kleine Brandsätze für den Notfall zu basteln, die ihr mit Kerosin füllen müsstet. Dann könnt ihr unterwegs mit Stöcken den Schwertkampf erst mal trainieren. Messer, Beile und Macheten habe ich euch anfertigen lassen, aber die sind eher als Arbeitsgeräte gedacht und geeignet. Ist das für euch akzeptabel?“
    „Ja“, beschied Lena. „Gegen das Monster, das wir gesehen haben, wären Schwerter sowieso nicht unbedingt viel nütze gewesen. Das soll nicht bedeuten, dass ich keine haben will! Sobald wir sie bezahlen können, wie du gesagt hast. Wie stehen wir denn mittlerweile da? Können wir die Verluste verkraften? Was gibt es hier unten Neues?“
    „Die Situation hier hat im Grunde keinen großen Wandel durchgemacht. Wir konnten nicht umhin Vorräte für den Eigenbedarf einzukaufen und sind daher knapp an Barem. Ich bekam auch ein paar Tipps, wie man sich die Spinnen einigermaßen vom Hals halten kann. Ich habe nämlich, neben zwei Handlangern fürs Aufräumen, einen eigenen Arzt eingestellt, der sich mit so was auch auskennt. Ihr erinnert euch an den freundlichen Kunden, der die Spinnenbisse versorgt hat? Ja? Benthan? Genau den meine ich. Er wohnt jetzt hier auf dem Gelände. Wenn ihr zur nächsten Expedition aufbrecht, bekommt ihr eine ganze Ladung von Medikamenten mit. Die müsst ihr regelmäßig nehmen, hauptsächlich Prophylaxe gegen Parasiten, wenn ich das recht verstanden habe. Ich habe irgendwo eine Liste rumliegen, was man alles wie oft und auf welche Weise verwenden muss. Es kann nicht ganz verkehrt sein, die Einheimischen machen das alle so und wirken gesund. Hier unten im Hauptquartier haben wir auch damit angefangen. Übrigens solltest du ihn die Verletzung an deinen Fingern versorgen lassen, Lena.“
    Katja brauchte einen Moment, um sich zu sammeln. „Ich hätte so viel Neues zu erzählen, dass ich nicht weiß, wo ich anfangen soll. Tausend Details. Meine neuen Zielsetzungen. Ich meine, ihr wolltet zuerst wissen, wie es nach eurer Lieferung mit dem Geschäft steht. Kurz gesagt: Ich denke, ihr habt uns einen hervorragenden Start verschafft. Da ihr gleich alles herunterbringen konntet, was wir von den Schlitten hier haben möchten, fällt kaum ins Gewicht, dass ein Teil verloren ging, - vorausgesetzt, wir sorgen rasch für Nachschub. Selbstredend wäre es trotzdem positiv, wenn das in Zukunft zu vermeiden wäre. Ich muss jetzt unseligerweise sofort zu weiteren Geschäftsverhandlungen. Erst mal nur noch so viel: Eine der Thermoskannen mit Schnee teilen wir uns, die anderen bringt bitte sämtlichst den Pilchers. Die Beiden vertragen die Hitze besonders schlecht, und machen sich hier trotzdem unglaublich nützlich. Sie haben es sich nicht nur verdient, sondern auch nötig. Manchmal vergesse ich, wie alt sie sind.
    Wenn Emily die ersten Feuerkugeln so schnell herstellen kann, möchte ich, dass ihr schon nach dem Morgengewitter erneut aufbrecht. Unterwegs

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