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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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Rolf. Wenn wir später unsere Besitzansprüche auf das Flugzeug absichern können, werden wir Einheimische für den Transport anwerben. Aber vorerst muss die Lage des Flugzeugs vertraulich bleiben, sonst wird es zum Selbstbedienungsladen.“
    Lena sagte erst mal nichts. Das ist natürlich die wichtigste Verantwortung, die Katja überhaupt delegieren kann und muss. Eigentlich hat sie keine große Auswahl. Die Pilchers müssen allemal hierbleiben. Klar, Sven will sie bei sich behalten. Außerdem ist er eher der häusliche gemütliche Typ. In seinem Flugzeug hat er sicher nur deshalb lange Reisen unternommen, weil das Cockpit immer das Selbe bleibt und die Hotels überall auf der Welt gleich aussehen.
    Unter anderen Umständen hätte Lena diesen Gedanken komisch gefunden. Doch in dieser angespannten Situation konnte sie ihrer eigenen Ironie nicht so viel abgewinnen.
    Rolf entfällt sowieso, wenn man über die Leitung von irgendwas nachdenkt und Alf gehört zu mir. Wenn Katja auf den Berg kletterte, würde hier unten nicht viel laufen. Auch wenn Helmut ein alter Fuchs ist, wird er in seinem Alter kein neues, großes Geschäft in einer fremden Welt aufbauen können und wollen. Hätte ich vorher gründlich nachgedacht, hätte ich Katjas Entscheidung vorhersehen können. Allerdings …
    „… Gut, Katja. Es tut mir leid, dass ich dir nicht gleich vertraut habe. Natürlich übernehme ich die Aufgabe. Ich brauche aber am Anfang noch Sven Richardson. Noch ist er schließlich für Orientierung zuständig. Während ich mit Alf und Rolf zusammen den Krempel von den Schlitten hier runterschaffe, kann er nach einem vernünftigeren Weg suchen, um zu der Maschine zu gelangen. Der Weg, den wir das letzte Mal genommen haben, ist einfach zu mühsam und gefährlich.“
    „Das dürfte klargehen“, beschloss Katja und löste die Umarmung, um Lena ihre Hand anzubieten. „Dann schlag ein, Frau Vizepräsidentin für Logistik!“
     
    *
    Alfred war erleichtert, wieder mit Lena unterwegs zu sein. Die letzten Tage waren viel zu aufregend und nervenaufreibend gewesen. Katja hatte sie unermüdlich körperlich schuften lassen, um ihren neuen Wohn- und Firmensitz in einen Zustand zu versetzen, der es ermöglichte, die Geschäfte wenigstens formal zu eröffnen. Da Alf als der Kreativste von ihnen galt, war es seine Aufgabe geblieben mit den zahlreichen Geschäftspartnern über Lieferungen und Bestellungen zu verhandeln. Das war nur mit Händen und Füßen und vor allem durch eine nicht enden wollende Flut von Zeichnungen nach Katjas direkten Vorgaben möglich. Kreativität hin oder her, die ständige Möglichkeit, irgendetwas falsch zu vermitteln und dadurch die Verhandlungen zu verderben, hatte ihn stark belastet. Besonders schwer viel es Alf mit solchen Leuten umzugehen, die gar nicht handeln wollten, sondern nur in Verhandlungen traten um ihre Neugierde zu befriedigen. Einige Wenige waren, vielleicht weil sie Konkurrenz witterten, auch auf Ärger aus. Nur gut, dass Katja wenigstens für kleinere Besorgungen in der Stadt Rolf schickte, der ein natürliches Talent für so etwas hatte.
    Nun hätte Alfred gemeint, dass die bisher, besonders nach der Anzahlung für das Grundstück, eher bescheidenen Mittel der Gruppe sowieso nur für kleinste Handel ausgereicht hätten. Doch dem war nicht so. Katja gab jede winzige Einnahme wieder aus, bevor sie das Geld richtig in der Hand hatte, und ein großer Teil waren reine Tauschgeschäfte. Helmut Pilcher kam mit der Buchführung kaum nach. Das machte praktisch keinen Unterschied, da Katja sowieso alles im Kopf behielt. Wie Katja vorhergesehen hatte, trieb die Neugierde zahlreiche Einwohner dazu, die seltsamen Neuankömmlinge zu besuchen. Nach dem Prinzip ´größere Mengen billig einkaufen und im Einzelhandel mit jeweils geringem Gewinn wieder verkaufen´ machten sie ihre ersten bescheidenen Erlöse. Die Zulieferer waren wohl froh, ihre Waren so rasch abzusetzen und warteten mit der Bezahlung gern ein paar Stunden. Die Endkunden fanden die Preise sichtlich attraktiv.
    Um den Eindruck eines großen florierenden Geschäftes zu erwecken, schloss Katja auch immer wieder eifrig Handel über große Summen und beliebig wirkende Warenkontingente ab, wobei es Alfred besonders mulmig wurde. Nach dem Weiterverkauf lief diese Art von raschen Geschäften auf ein Nullsummenspiel hinaus, doch die Botschaft, dass hier aus dem Nichts ein solides Unternehmen entstanden war, kam an.
    Katja hatte dennoch darauf bestanden, dass

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