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Der Mondscheingarten

Der Mondscheingarten

Titel: Der Mondscheingarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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wohlige Wärme breitete sich in ihr aus. Außerdem spürte sie zum ersten Mal seit langem wieder das Bedürfnis, die Haut eines Mannes an ihrem Körper zu spüren. Gabriels Haut.
    Als sie über diese wunderbaren Gedanken in Schlummer versinken wollte, ertönten Schritte vor ihrer Tür, so leise, dass sie fast schon glaubte, eines der Mädchen wollte zu ihr. Wollten sie sich das Kleid mopsen?
    Plötzlich klopfte jemand. »Lilly?«, wisperte Ellen gedämpft.
    »Ja?«
    »Darf ich reinkommen?«
    Lilly setzte sich auf. War etwas mit Dean passiert? Bisher hatte sie sein Auto noch nicht kommen gehört.
    »Ja klar, komm rein. Ist was mit Dean?«
    »Nein, keine Sorge«, entgegnete Ellen, als sie sich, wie manchmal in Kinderzeiten, auf Lillys Bettkante setzte. »Mich lässt nur die Idee von Cremona nicht los. Ich habe dort einen Bekannten, der uns vielleicht ein bisschen helfen könnte, Rose zu finden.«
    »Aber wir haben doch schon Thornton«, entgegnete Lilly und verspürte erneut ein angenehmes Ziehen in ihrer Magengrube.
    »Das schon, und ich will seine Kenntnisse auch nicht in Zweifel ziehen. Aber viele Augen sehen mehr, vielleicht findet mein Bekannter etwas über sie in Italien. Möglicherweise ist sie nach ihrem Verschwinden dort noch mal aufgetaucht.«
    Lilly schüttelte den Kopf. Doch Ellens Feuereifer konnte sie damit nicht bremsen.
    »Wir sollten wirklich jeder Spur nachgehen. Und selbst wenn sie nur als junges Mädchen in Cremona war, ist das schon viel. Willst du nicht die Stadt sehen, die sie gesehen hat? Vielleicht hilft es uns, herauszufinden, wie sie getickt hat.«
    Und wie soll das alles zu mir führen?, fragte sich Lilly, doch etwas hielt sie davon ab, ihre Zweifel laut zu äußern.
    »Was hältst du davon, wenn wir dieses Wochenende fahren?«, platzte Ellen heraus.
    Lilly schnappte überrascht nach Luft. »Und Deans Baustelle? Und deine Kinder?«
    »Norma und Jessi kommen auch mal ohne ihre Mummy aus, und Dean hat mir versprochen, dass bis zum Wochenende alles geklärt ist und er auf die beiden aufpassen wird.«
    »Wann hat er dir das versprochen?«
    »Vorhin am Telefon. Er hat kurz angerufen und gemeint, dass es alles doch nicht so schlimm ist wie gedacht. Er kommt gegen Morgen nach Hause, und dann können wir mit den Vorbereitungen anfangen.«
    Lilly fühlte sich noch immer überrumpelt. Eigentlich hatte sie gehofft, morgen Gabriel wiederzusehen. Aber konnte sie sich Cremona entgehen lassen?
    »Wann soll es losgehen?«, fragte sie also und sah, dass ein breites Lächeln auf Ellens Gesicht trat.
    »Ich sehe nach, wann der beste Flug geht, vielleicht kommen wir last minute in einer der Morgenmaschinen unter.«
    »Okay, dann sieh nach. Ich überweise dir den Betrag so schnell wie möglich zurück.«
    »In Ordnung, so machen wir es«, antwortete Ellen. »Wir beide werden uns ein schönes Wochenende machen und vielleicht etwas über Rose herausfinden.«
    Damit erhob sie sich und verließ das Zimmer.
    Der Gedanke, nach Italien zu reisen, bescherte Lilly ein erregtes Kribbeln in der Magengrube. Wenn sie doch nur Gabriel mitnehmen könnte …
    Gabriel! Plötzlich überkam sie das dringende Bedürfnis, ihm von der Reise zu erzählen. Immerhin könnte er ja schon einen Termin für unser Essen ins Auge gefasst haben, sagte sie sich, doch sie wusste nur zu gut, dass es das nicht allein war. Sie wollte ihm von dem Vorhaben berichten, weil er ihr irgendwie wichtig war. Auch wenn ihr das verwirrend erschien.
    Während Ellen wahrscheinlich schon mit dem Packen begann, erhob sich Lilly, warf sich ihren Morgenmantel über und schlich dann hinauf zum Arbeitszimmer. Dort angekommen, schaltete sie das Licht an, begab sich an den Computer und rief das Mailprogramm auf.
    Lieber Gabriel,
ich schreibe Ihnen für den Fall, dass Sie bereits einen Termin für unser Abendessen ins Auge gefasst haben.
    Meine Freundin hat mich überredet, spontan nach Cre­mona zu reisen, auf den Spuren von Rose und unserer Geige. Sie finden das jetzt sicher sehr überraschend, aber vielleicht ist von ihrem Besuch dort mehr übriggeblieben als eine Tonaufnahme. Ich hoffe, Sie ­haben Verständnis dafür und sind mir nicht böse.
    Sobald ich zurück bin, werde ich Ihnen berichten. Und dann holen wir auch unser Essen nach, versprochen.
    Viele Grüße
    Lilly
    Bevor sie die Mail abschickte, las Lilly sie noch einmal durch. War der Text zu unpersönlich? Sollte sie vielleicht noch ­etwas anderes mit hineinschreiben? Etwas, das ihm einen kleinen Einblick

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