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Der Mord zum Sonnntag

Der Mord zum Sonnntag

Titel: Der Mord zum Sonnntag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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bereuen. Vielleicht
wissen Sie ja bereits aus Erfahrung, wieviel Freude die
Begegnung mit neuen Freunden, das Wiedersehen mit
alten im hellen Sonnenschein macht.
    Ein zarter Hinweis: Alle Gäste, die in einem der Becken
allein schwimmen, müssen unbedingt die
vorschriftsmäßige Trillerpfeife tragen. Obwohl sie bisher
noch nie gebraucht wurde, halten wir diese
Sicherheitsmaßnahme für unerläßlich. Schauen Sie in den
Spiegel. Beginnen nicht all die Schönheitsbehandlungen
und das Fitneßtraining Wirkung zu zeigen? Leuchten Ihre
Augen nicht heller, strahlender? Hat sich Ihre Haut nicht
gestrafft? Wird das nicht ein Vergnügen sein, wenn Sie
Ihren Angehörigen und Freunden dieses neue Ich
präsentieren können?
    Und noch ein Gedanke zum Abschluß. Alle Sorgen, die
Sie hierher mitgebracht haben, sollten mittlerweile
vergessen sein. Seien Sie positiv.
Baron und Baronin von Schreiber

1
    Um sechs Uhr klingelte Elizabeths Telefon. Schlaftrunken
griff sie nach dem Hörer. Ihre Lider waren schwer. Die
Nachwirkungen des Beruhigungsmittels machten es ihr
unmöglich, klar zu denken.
    Es war William Murphy, der Staatsanwalt aus New
York. Bei seinen ersten Worten wurde sie mit einem
Schlag hellwach. «Ich war der Meinung, Miss Lange, Sie
wollten den Mörder Ihrer Schwester verurteilt sehen.»
Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr er hastig fort.
«Könnten Sie mir wohl bitte erklären, wieso Sie sich am
gleichen Ort aufhalten wie Ted Winters?»
    Elizabeth rappelte sich hoch und schwang die Beine aus
dem Bett.
«Ich hatte keine Ahnung, daß er hier sein würde. Ich bin
ihm nicht in die Nähe gekommen.»
«Das mag ja stimmen, aber sobald Sie ihn sahen, hätten
Sie das nächste Flugzeug nach New York nehmen müssen.
Schauen Sie sich mal den heutigen Globe an. Die bringen
ein Foto von Ihnen beiden Arm in Arm.»
«Ich war nie –»
«Es stammt von der Trauerfeier, aber die Art, wie Sie
einander ansehen, läßt allerhand Rückschlüsse zu. Reisen
Sie jetzt sofort ab! Und was ist das für eine Geschichte mit
der Sekretärin Ihrer Schwester?»
«Sie ist der Grund dafür, daß ich hier nicht wegkann.»
Sie berichtete von den Briefen, von Sammys Tod. «Ich
gehe Ted aus dem Weg», versprach sie, «aber ich bleibe
bis morgen hier, wie ursprünglich geplant. Das läßt mir
zwei Tage, den Brief zu finden, den Dora bei sich trug,
oder festzustellen, wer ihn ihr gestohlen hat.»
Sie ließ sich nicht umstimmen, und schließlich legte
Murphy auf, nicht ohne einen letzten Knalleffekt. «Sollte
der Mörder Ihrer Schwester freigesprochen werden, haben
Sie den Grund bei sich selbst zu suchen.» Er hielt inne.
«Und wie ich Ihnen schon sagte: Seien Sie vorsichtig! »
    Sie joggte nach Carmel. Dort gab es die New Yorker
Zeitungen an den Kiosken. Es war wieder ein prachtvoller
Spätsommertag. Glänzende Limousinen und MercedesKabrioletts folgten einander auf der Straße zum Golfplatz.
Andere Jogger winkten ihr freundlich zu. Ein herrlicher
Tag, wie geschaffen, sich seines Lebens zu freuen, dachte
Elizabeth. Bei dem Gedanken an Sammys starren Körper
im Leichenschauhaus erschauerte sie.
    Während sie auf der Ocean Avenue Kaffee trank, las sie
den Globe. Jemand hatte das Foto am Schluß der
Trauerfeier geschossen. Sie hatte angefangen zu weinen.
Ted stand neben ihr, hatte den Arm um sie gelegt und sie
zu sich herumgedreht. Sie verdrängte die Erinnerung
daran, wie geborgen sie sich in seinen Armen gefühlt
hatte.
    Verzweifelte Selbstvorwürfe quälten sie, sie legte Geld
auf den Tisch und verließ fluchtartig das Lokal. Auf dem
Weg nach draußen warf sie die Zeitung in einen
Papierkorb. Wer in Cypress Point hat wohl dem Globe diesen Tip gegeben? Vielleicht jemand vom Personal? Da
sickerte zu Mins und Helmuts Verdruß ständig etwas
durch. Es hätte auch einer von den Gästen sein können,
der für sich selbst die Werbetrommel rühren wollte und im
Austausch dafür den Kolumnisten Informationen
zuspielte. Es hätte auch Cheryl gewesen sein können.
    Als sie in ihren Bungalow zurückkehrte, erwartete sie
Scott bereits auf der Veranda. «Sie sind wirklich ein
Frühaufsteher», begrüßte sie ihn.
    Er hatte tiefe Ringe unter den Augen. «Ich hab letzte
Nacht kaum geschlafen. Irgendwas daran, daß Sammy
rücklings in dieses Becken gestürzt ist, läßt mir einfach
keine Ruhe.»
    Elizabeth fuhr zusammen bei dem Gedanken an Sammys
blutverklebten Kopf.
«Entschuldigen Sie, tut mir leid», sagte

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