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Der Mord zum Sonnntag

Der Mord zum Sonnntag

Titel: Der Mord zum Sonnntag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Sammys Büro gestohlen wurde, und gab ihm die
Niederschrift, die Sammy aus dem Gedächtnis angefertigt
hatte. «Das hier ist der ziemlich genaue Wortlaut.»
    Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie diese gestochene
Schrift sah. «Gestern abend fand sie in einem der Säcke
einen weiteren anonymen Brief. Sie wollte ihn für mich
fotokopieren, und das Original sollten dann Sie
bekommen. Ich hab den Inhalt nach dem Gedächtnis
niedergeschrieben. Wir hatten gehofft, anhand des
Originals könnte man Rückschlüsse auf den Absender
ziehen. Für den Schriftsatz der verschiedenen Zeitungen
und Zeitschriften gibt es doch einen Code, nicht wahr?»
    «Ja.» Scott las den Text der beiden Briefe mehrmals.
«Eine üble Geschichte.»
«Jemand versuchte systematisch, Leila
kaputtzumachen», sagte Elizabeth. «Irgend jemand will
verhindern, daß diese Briefe gefunden werden. Irgend
jemand hat gestern einen von Sammys Schreibtisch
genommen und den anderen vielleicht von Sammys
Leiche gestern nacht.»
«Wollen Sie damit sagen, Sammy könnte ermordet
worden sein?»
Elizabeth zuckte zusammen, sah ihn dann gerade an.
«Das kann ich einfach nicht beantworten. Ich weiß mit
Sicherheit, daß jemand wegen dieser Briefe in Panik
geraten ist und sie unbedingt zurückhaben wollte. Ich
weiß, daß mit einer ganzen Serie solcher Briefe Leilas
Verhalten zu erklären wäre. Diese Briefe führten den
Streit mit Ted herbei, und diese Briefe haben etwas mit
Sammys Tod zu tun. Ich werde herausfinden, wer sie
geschrieben hat, das schwöre ich Ihnen, Scott. Mag sein,
daß eine strafrechtliche Verfolgung nicht möglich ist, aber
es muß einen Weg geben, den Betreffenden dafür zahlen
zu lassen. Diese Person stand Leila sehr nahe, ich habe da
einen bestimmten Verdacht!»
Nach fünfzehn Minuten ging Scott, die Niederschriften
der beiden anonymen Briefe in der Tasche. Elizabeth hielt
Cheryl für die Verfasserin. Das klang plausibel. Cheryl
war eine solche Infamie zuzutrauen. Vorher machte er
noch einen Umweg zum rechten Flügel des
Hauptgebäudes. Dort oben war das Fenster, an dem
Sammy gestanden hatte, als sie den Fotokopierer
einschaltete. Falls nun jemand auf der Treppe zum
römischen Bad sie heruntergewinkt hätte …
Durchaus möglich. Aber natürlich wäre Sammy einer
solchen Aufforderung nur gefolgt, wenn es sich um
jemand handelte, den sie kannte. Und dem sie vertraute.
    Die anderen waren bereits beim Haupteingang, als Scott
zu ihnen stieß. Der freie Stuhl befand sich zwischen Min
und einer Frau, die als Alvirah Meehan vorgestellt wurde.
Scott ergriff die Initiative und begrüßte Ted. Ihm entging
nicht, wie Cheryl sich um Ted bemühte, wie sie immer
wieder den körperlichen Kontakt suchte. Kein Wunder,
wenn sich die Frauen um einen so außergewöhnlichen
Mann rissen, wenn ihnen jedes Mittel recht war, ihn einer
anderen auszuspannen …
Scott bediente sich von den Lammkoteletts, die der
Kellner ihm auf einer Silberplatte servierte.
    «Sie sind köstlich», tuschelte ihm Alvirah Meehan zu.
«Bei den winzigen Portionen können die hier nie pleite
gehen, aber ich versichere Ihnen, hinterher haben Sie das
Gefühl, Sie hätten ’ne Riesenmahlzeit verputzt.»
    Alvirah Meehan. Natürlich, In der Monterey Review hatte Scott über die Frau mit dem Lotteriegewinn von
vierzig Millionen Dollar gelesen, die sich mit dem
Aufenthalt in Cypress Point Spa einen lebenslangen
Wunschtraum verwirklichen wollte. «Gefällt es Ihnen hier,
Mrs. Meehan?»
    Alvirah strahlte. «Und wie. Alle sind so reizend und so
freundlich zu mir.» Ihr Lächeln galt der ganzen
Tischrunde. Min und Helmut bemühten sich, es zu
erwidern. «Bei den Anwendungen kommen Sie sich wie
eine Prinzessin vor. Die Diätberaterin meint, in zwei
Wochen könnte ich spielend fünf Pfund abnehmen.
Morgen kriege ich Kollagen gegen die Falten um den
Mund. Ich hab ’ne Mordsangst vor Spritzen, aber Baron
von Schreiber gibt mir was für die Nerven. Bei der
Abreise werde ich mich wie neugeboren fühlen … Wie ein
Schmetterling, der auf einer Wolke dahinsegelt.» Sie wies
auf Helmut. «Das hat der Baron geschrieben. Ist er nicht
ein richtiger Dichter?»
    Alvirah merkte, daß sie zuviel redete. Sie hatte ein
schlechtes Gewissen wegen ihrer Spitzelrolle als
Reporterin und deshalb das Bedürfnis, über jeden hier
etwas Nettes zu sagen. Doch jetzt sollte sie besser den
Mund halten und aufpassen, ob der Sheriff sich zu Dora
Samuels’ Tod

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