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Der Mord zum Sonnntag

Der Mord zum Sonnntag

Titel: Der Mord zum Sonnntag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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akzeptiert. «Sag mir nur
eins, Bulldogge. Ist das wahr? Gibt es eine andere?» Seine
ausgeklügelten Proteste hatten die gewünschte Wirkung.
Sie glaubte den Briefen.
    Diese letzten beiden hatten ihm kein Kopfzerbrechen
bereitet. Er nahm an, die gesamte ungeöffnete Post sei
einfach weggeworfen worden. Trotzdem war dadurch kein
Schaden entstanden. Den einen hatte Cheryl verbrannt,
den anderen hatte er Sammy abgenommen. Endlich
arbeitete alles für ihn. Morgen würde er
Aufsichtsratsvorsitzender und Direktor von Winters
Enterprises.
Er war am Schwimmbecken angelangt.
Geräuschlos glitt er in das dunkle Wasser und schwamm
    zum seichten Ende. Elizabeth sprang immer an der tiefsten
Stelle hinein. An jenem Abend im Elaine hatte er gewußt,
daß die Zeit gekommen war, Leila zu töten. Jeder würde
an einen Selbstmord glauben. Er hatte sich durch eine der
Gästesuiten im Obergeschoß des Apartments Einlaß
verschafft und ihren Streit belauscht. Als er Ted
hinausstürmen hörte, war ihm die Idee gekommen, dessen
Stimme zu imitieren und damit Elizabeth den Eindruck zu
vermitteln, Ted sei unmittelbar vor Leilas Tod bei ihr
gewesen.
    Er hörte Schritte. Sie war da. Bald würde er in Sicherheit
sein. In jenen Wochen nach Leilas Tod hatte er gedacht,
das Spiel verloren zu haben. Ted war nicht
zusammengebrochen. Er hatte sich Elizabeth zugewandt.
Leilas Tod wurde als Unfall angesehen. Und dann
ereignete sich dieses unwahrscheinliche Glück mit der
Verrückten, die behauptete, das Handgemenge zwischen
Ted und Leila gesehen zu haben. Und Elizabeth wurde zur
Kronzeugin.
    Eine Schicksalsfügung. Jetzt waren der Baron und Syd
zu unentbehrlichen Zeugen gegen Ted geworden. Der
Baron konnte unmöglich abstreiten, Teds tätliche
Auseinandersetzung mit Leila gehört zu haben. Syd hatte
Ted auf der Straße getroffen. Sogar Ted selbst müßte
etwas von der Szene auf der Terrasse mitbekommen
haben, doch sein betrunkener Zustand und die Dunkelheit
hatten eine Bewußtseinsverschiebung bewirkt und ihn die
Kindheitsepisode mit seinem Vater noch einmal
durchleben lassen.
    Die Schritte näherten sich. Er ließ sich auf den
Beckenboden sinken. Sie war ihrer selbst so sicher, so
clever. Doch er hatte sie durchschaut und würde ihren Plan
durchkreuzen, ihr keine Gelegenheit geben, die
Trillerpfeife zu betätigen und Hilfe herbeizurufen.
    Elizabeth deponierte den Bademantel am Beckenrand und
spähte angestrengt ins Wasser. Es war völlig unbewegt.
Sie tastete nach der Trillerpfeife. Sie mußte es nur
schaffen, sie an den Mund zu führen …
    Sie sprang hinein. Das Wasser erschien ihr recht kühl.
Oder lag es daran, daß sie Angst hatte? Ich kann schneller
schwimmen als jeder andere, dachte sie. Ich muß dieses
Risiko eingehen. Würde er den Köder schlucken?
    Stimmen. Alvirah Meehan hatte dieses Thema immer
wieder aufgegriffen. Diese Hartnäckigkeit würde sie
vielleicht das Leben kosten. Sie hatte erkannt, daß es nicht
Helmuts Stimme gewesen war, und sich bemüht, ihnen das
mitzuteilen.
    Stimmen. Mit ihrer Aussage, es sei Teds Stimme
gewesen, hatte sie ihn als denjenigen identifiziert, der
wenige Minuten vor Leilas Tod bei ihr gewesen war.
    Craig hatte behauptet, er habe sich in jener Nacht in
seiner Wohnung befunden und ferngesehen, als Ted ihn
anzurufen versuchte. Niemand hatte bezweifelt, daß Craig
zu Hause war. Ted war sein Alibi.
    Stimmen.
Craig wollte Ted verurteilt sehen. Ted wollte ihm die
Leitung von Winters Enterprises übertragen. Hatte sie
Craig mit ihrer Frage wegen der geänderten Ansage auf
seinem Anrufbeantworter hinreichend erschreckt, um ihn
zum offenen Angriff zu zwingen?
Elizabeth begann Freistil zu schwimmen, als sie
plötzlich von unten in einen Zangengriff genommen
wurde, der ihre Arme wie ein Schraubstock an den Körper
preßte. Sie keuchte und schluckte Wasser, würgte und
wurde nach unten gezogen. Sie begann, mit den Fersen zu
schlagen, die jedoch an dem dicken Gummi des
Taucheranzugs abglitten. Mit einer verzweifelten
Kraftanstrengung rammte sie die Ellbogen tief in die
Rippen ihres Angreifers. Für einen Augenblick lockerte
sich der Griff, und sie stieg langsam wieder an die
Oberfläche. Als sie gerade mit dem Gesicht auftauchte,
Luft holte und nach der Trillerpfeife tastete,
umklammerten sie die Arme aufs neue, und sie glitt durch
das dunkle Wasser hinunter zum Beckenboden.

11
    «Nach dem Tod von Kathy und Teddy bin ich innerlich
zerbrochen.» Es war, als

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