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Der Mord zum Sonnntag

Der Mord zum Sonnntag

Titel: Der Mord zum Sonnntag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Freiheit wie dir.»
«Das weiß ich. Du liebst ihn, nicht wahr?»
«Vom ersten Tag an, als du ihn Leila und mir vorgestellt
hast.»
    Elizabeth zog Schwimmanzug und Bademantel an, setzte
sich an den Schreibtisch und schrieb einen langen Brief an
Scott Alshorne. Dann läutete sie dem Zimmermädchen.
Ein neues Gesicht, das sie noch nie gesehen hatte, aber das
Risiko mußte sie eingehen. Sie steckte den Brief an Scott
in einen zweiten Umschlag und kritzelte ein paar Zeilen
dazu. «Geben Sie dies morgen früh Vicky. Keinesfalls
jemand anders. Ist das klar?»
«Selbstverständlich.» Das neue Zimmermädchen war
gekränkt.
    «Vielen Dank.» Elizabeth blickte ihr nach und fragte
sich, was sie wohl sagen würde, wenn sie die Mitteilung
an Vicky lesen könnte.
Sie lautete: «Im Fall meines Todes übergeben Sie bitte
diesen Brief unverzüglich Sheriff Alshorne.»
    Um acht betrat Ted ein Privatzimmer im Monterey
Peninsula Hospital, Dr. Whitley machte ihn mit einem
Psychiater bekannt, der ihn zur Verabreichung der
Injektion erwartete. Eine Videokamera war bereits
installiert. Scott und ein Hilfssheriff sollten als Zeugen für
die unter Pentothalnarkose gemachten Aussagen
fungieren.
    «Ich bin nach wie vor der Meinung, du solltest deinen
Anwalt dabeihaben», mahnte Scott.
Ted schüttelte gereizt den Kopf. «Bartlett ist ja derjenige
gewesen, der mich bedrängt hat, mich diesem Test nicht
zu unterziehen. Ich denke keine Zeit mehr mit fruchtlosen
Diskussionen darüber zu vergeuden. Die Wahrheit soll
endlich ans Licht kommen.»
Er zog die Jacke aus, streifte die Schuhe ab und legte
sich auf das Ruhebett.
Wenige Minuten, nachdem die Injektion zu wirken
begonnen hatte, beantwortete er Fragen nach der letzten
mit Leila verbrachten Stunde.
«Sie beschuldigte mich unentwegt, daß ich sie betrüge.
Hatte Fotos von mir mit anderen Frauen. Gruppenbilder.
Ich sagte ihr, daß so was auch zu meinem Job gehört. Die
Hotels. Ich war nie allein mit irgendeiner Frau. Ich
bemühte mich, vernünftig mit ihr zu reden. Sie hatte den
ganzen Tag getrunken. Ich hielt mit. Ich hatte es gründlich
satt. Ich warnte sie, sie müsse Vertrauen zu mir haben, ich
könnte solche Szenen nicht ein Leben lang ertragen. Sie
sagte, sie wisse ja, daß ich mit ihr zu brechen versuchte.
Leila. Leila. Sie geriet außer sich. Ich wollte sie
beruhigen. Sie zerkratzte mir die Hände. Das Telefon
klingelte. Es war Elizabeth. Leila schrie mich weiter an.
Ich ging weg. Nach unten in mein Apartment. Sah in den
Spiegel. Blut an der Wange. An den Händen. Versuchte,
Craig zu erreichen. Wußte, daß ich so nicht weiterleben
konnte. Wußte, daß es aus war. Dachte aber, vielleicht tut
sich Leila was an. Besser bei ihr bleiben, bis ich Elizabeth
erreichen kann. Mein Gott, ich bin so betrunken. Der
Fahrstuhl. Leilas Stockwerk. Tür öffnen. Leila schreit.»
Scott fragte eindringlich: «Was schreit sie, Ted?»
«Tu’s nicht! Bitte tu’s nicht!» Ted zitterte, schüttelte den
Kopf, entsetzt, ungläubig.
«Ted, was siehst du? Was ist passiert?»
«Stoße die Tür auf. Zimmer ist dunkel. Die Terrasse …
Leila … Halt. Hör auf. Hilf ihr. Pack sie! Laß sie nicht
fallen! Laß Mammy nicht fallen!»
Ted begann zu schluchzen, wurde von krampfartigen
Zuckungen geschüttelt.
«Ted, wer hat das mit ihr gemacht?»
«Hände. Sehe bloß Hände. Sie ist tot. Mein Vater …»
Die Worte kamen abgehackt. «Leila ist tot. Daddy hat sie
runtergestoßen. Daddy hat sie getötet.»
Der Psychiater sah Scott an. «Mehr kriegen Sie jetzt
nicht zu hören. Entweder ist das alles, was er weiß, oder er
kann sich noch nicht mit der vollen Wahrheit
konfrontieren.»
«Genau das befürchte ich», flüsterte Scott. «Dauert es
lange, bis er wieder klar ist?»
«Das geht ziemlich schnell. Er sollte sich eine Weile
ausruhen.»
John Whitley stand auf. «Ich schaue eben mal nach
Mrs. Meehan. Bin gleich zurück.»
«Ich würde gern mitkommen.» Der Kameramann packte
seine Ausrüstung zusammen. «Geben Sie das Band in
meinem Büro ab», ersuchte ihn Scott. Und zu seinem
Stellvertreter gewandt: «Sie bleiben hier. Lassen Sie
Mr. Winters nicht weg.»
Die Oberschwester der Intensivstation war sichtlich
aufgeregt.
«Wir wollten Sie gerade holen lassen, Doktor.
Mrs. Meehan scheint aus dem Koma zu erwachen.»
«Sie hat wieder ‹Stimmen› gesagt.» Willy Meehan
strahlte hoffnungsvoll. «Klar und deutlich.»
«Heißt das, sie ist außer Gefahr?» erkundigte sich Scott.
John

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