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Der Mord zum Sonnntag

Der Mord zum Sonnntag

Titel: Der Mord zum Sonnntag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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wenn sie miteinander rangen. Brian. Was sie auch sagte,
sie würde ihm schaden. Sie blickte Rooney an. «Ich
möchte mit einem Anwalt sprechen.»
    Rooney stand auf. «Das ist selbstverständlich Ihr gutes
Recht. Ich möchte Sie jedoch daran erinnern, daß Sie sich
mitschuldig machen können, wenn Brian McCormack
seine ehemalige Geliebte tatsächlich ermordet hat und Sie
Beweise zurückhalten. Und damit tun Sie ihm keinen
Gefallen, das versichere ich Ihnen.»
    Als Brian in seine Wohnung kam, fand er eine Nachricht
von Emmy auf dem Anrufbeantworter vor. «Ruf mich an,
Brian. Bitte.» Mit fliegenden Fingern wählte er ihre
Nummer.
    «Hallo», flüsterte sie.
«Emmy, was ist los? Ich hab’s schon mal versucht, aber
da warst du nicht zu Hause.»
«Ich war hier. Ein Kriminalbeamter hat mich besucht.
Ich muß dich unbedingt sehen, Brian.»
«Nimm dir ein Taxi und komm in die Wohnung meiner
Tante. Ich bin auf dem Weg dorthin.»
    «Ich möchte allein mit dir reden. Es geht um Fiona. Sie
war gestern hier bei mir. Ich bin ihr gefolgt.»
Brian schnürte es die Kehle zu. «Kein Wort mehr am
Telefon.»
Um vier Uhr nachmittags läutete es stürmisch. Alvirah
sprang auf.
     
«Brian hat seinen Schlüssel vergessen», erklärte sie Willy.
«Ich hab’ ihn auf dem Tisch in der Diele gesehen.»
    Doch vor der Tür stand Carleton Rumson.
«Mrs. Meehan, bitte entschuldigen Sie die Störung.»
Damit trat er ein. «Ich erwähnte einem meiner Assistenten
gegenüber, daß ich mir das Stück Ihres Neffen mal
anschauen will. Er hat offenbar den Erstling gesehen und
sehr gut gefunden.» Rumson ließ sich im Wohnzimmer
nieder, trommelte nervös auf der Glasplatte des
Couchtisches herum.
«Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?» erkundigte
sich Willy. «Vielleicht ein Bier?»
    «Aber Willy», tadelte ihn Alvirah. «Ich bin sicher,
Mr. Rumson trinkt nur erstklassigen Champagner. Hab’
ich wohl in People gelesen.»
    «Stimmt genau, aber nicht jetzt, vielen Dank.» Rumsons
Miene war durchaus freundlich, doch Alvirah registrierte
das heftige Pulsieren an seiner Kehle. «Wo kann ich Ihren
Neffen erreichen?»
    «Er muß jeden Augenblick hier sein. Ich rufe Sie dann
sofort an.»
«Ich lese sehr schnell. Wenn Sie mir das Manuskript
heraufschicken würden, könnten er und ich uns ungefähr
eine Stunde später zusammensetzen.»
Nachdem Rumson sich verabschiedet hatte, fragte
Alvirah: «Was meinst du, Willy?»
«Daß er für ’nen Starproduzenten ein ziemliches
Nervenbündel ist. Ich kann Leute nicht ausstehen, die auf
Tischen rumtrommeln. Macht mich ganz kribbelig.»
«Ihn hat’s kribbelig gemacht, daß er hier nicht zum Zug
gekommen ist.» Alvirah lächelte geheimnisvoll.
Eine knappe Minute später klingelte es abermals.
Alvirah eilte zur Tür. Emmy Laker, rote Haarsträhnen
hatten sich aus dem Nackenknoten gelöst, eine riesige
Sonnenbrille verdeckte das halbe Gesicht, das T-Shirt
klebte an ihrem schlanken Oberkörper.
«Der Mann, der eben gegangen ist …» stammelte
Emmy. «Wer war das?»
«Carleton Rumson, der Produzent», erwiderte Alvirah
rasch.
«Wieso?»
«Weil …» Emmy nahm die Brille ab, sie hatte ganz
verschwollene Augen.
Alvirah legte ihr beide Hände auf die Schultern. «Was
ist los, Emmy?»
«Ich weiß nicht, was ich tun soll», sagte Emmy. «Ich
weiß wirklich nicht, was ich tun soll.»
    Carleton Rumson kehrte in seine Wohnung zurück,
Schweißperlen auf der Stirn. Diese Alvirah Meehan war
kein Dummkopf. Der Seitenhieb mit dem Champagner
war keine Höflichkeitsfloskel. Wieviel ahnte sie?
    Victoria stand auf der Terrasse, die Hände locker auf das
Geländer gelegt. «Zum Donnerwetter, hast du die
Anschläge nicht gelesen, die überall kleben?» fragte er.
«Ein kräftiger Stoß, und das Geländer ist futsch.»
    Victoria trug weiße Hosen und einen weißen Pullover.
Ein wahrer Jammer, daß irgend jemand einmal in einer
Modekolumne geschrieben hatte, eine hellblonde
Schönheit wie Victoria Rumson sollte nie etwas anderes
als Weiß tragen, dachte er mißmutig. Victoria hatte diesen
Rat wörtlich genommen.
    Sie entgegnete ruhig: «Das kenne ich, immer wenn dich
etwas aus dem Gleichgewicht bringt, wirst du mir
gegenüber ausfallend. Wußtest du, daß Fiona Winters sich
hier im Haus aufgehalten hat? Vielleicht auf deine Bitte
hin.»
«Vic, ich habe Fiona seit fast zwei Jahren nicht mehr
gesehen. Wenn du mir nicht glaubst, ist das eben Pech.»
    «Solange du sie nicht gestern gesehen hast,

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