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Der mysterioese Zylinder

Der mysterioese Zylinder

Titel: Der mysterioese Zylinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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der siebten Bank; dann blieb er abrupt stehen. Plötzlich ging er – so als hätte er einen Entschluß gefaßt – hinüber zu der Stelle, wo die sich undeutlich abzeichnende Gestalt ruhig verharrte, und setzte sich. Die Gestalt brummte etwas und rückte dann ein wenig zur Seite, um dem Neuankömmling Platz zu machen.
    Schweigend saßen die beiden Männer da. Nach einer Weile holte der schwarz gekleidete Mann aus seinem Mantel ein Päckchen Zigaretten hervor. Er zündete sich eine an und hielt das Streichholz noch für einen Moment hoch, nachdem die Zigarette bereits rot aufgeglüht war. Im flackernden Licht des Streichholzes beäugte er heimlich den ruhigen Mann an seiner Seite. In der kurzen Zeit sah er nicht viel – die Person, die neben ihm auf der Parkbank saß, war genauso gut umhüllt und verborgen wie er selbst. Dann verlosch das Licht, und um sie herum war wieder Dunkelheit.
    Der Mann im schwarzen Mantel schien zu einer Entscheidung zu kommen. Er beugte sich nach vorne, berührte den anderen Mann kurz am Knie und sagte mit leiser und heiserer Stimme nur das eine Wort: »Papiere!«
    Auf der Stelle begann sich der andere Mann zu regen. Er wandte sich etwas zur Seite, betrachtete sein Gegenüber genau und brummte, so als wäre er zufriedengestellt. Bedächtig rückte er etwas ab von dem Mann in Schwarz und fuhr mit der rechten Hand in seine Manteltasche. Gespannt und mit leuchtenden Augen beugte sich der andere Mann nach vorne. Als die Hand wieder aus der Tasche herausfuhr, hielt sie etwas fest umklammert.
    Dann tat der Mann, zu dem die Hand gehörte, etwas sehr Überraschendes. Unter Anspannung aller Muskeln sprang er von der Bank auf und machte einen Satz nach hinten, weg von dem schwarz gekleideten Mann. Gleichzeitig richtete er seine rechte Hand gerade auf die zusammengekauerte, erstarrte Gestalt. Im Lichtstrahl einer weit entfernten Straßenlaterne erkannte man, daß der Gegenstand in seiner Hand ein Revolver war.
    Der Mann in Schwarz schrie heiser auf und sprang mit katzengleicher Gewandtheit von der Bank auf. Blitzschnell fuhr er mit der Hand in seine Manteltasche. Ohne sich um die auf sein Herz gerichtete Waffe zu kümmern, stürzte er auf die vor ihm stehende Gestalt los.
    Um sie herum kam Leben auf. Das eben noch so friedliche Bild von weiten Räumen und nächtlicher Stille wurde auf wundersame Weise in einen Ort intensivster Betriebsamkeit verwandelt – in ein tobendes, geräuschvolles Inferno. Aus dem Gebüsch hinter der Parkbank tauchten auf einmal Männer mit gezogenen Waffen auf. Gleichzeitig erschien auf der gegenüberliegenden Seite des Gehweges eine Gruppe von Menschen und rannte auf die beiden Männer an der Parkbank zu. Und aus beiden Richtungen des Weges – vom Parkeingang her und aus der Dunkelheit des Parks – kamen mehrere Polizisten in Uniform mit der Waffe in der Hand gelaufen. Die vier Gruppen trafen fast gleichzeitig aufeinander.
    Der Mann, der die Waffe gezogen hatte und zurückgesprungen war, wartete jedoch nicht die Ankunft der Verstärkung ab. Als sein Gegenüber mit der Hand in die Manteltasche fuhr, zielte er sorgfältig und schoß. Das Echo des Schusses hallte im Park wider. Eine orangefarbene Flamme fuhr in den Körper des schwarzgekleideten Mannes. Er taumelte vorwärts; zuckend griff er nach seiner Schulter. Seine Knie gaben nach, und er stürzte auf den Gehweg. Seine Hand steckte immer noch in der Manteltasche.
    Aber die auf ihn einstürzenden Männer hielten ihn ab von allem, was er in seiner Raserei vorgehabt haben mochte. Unsanft wurden seine Arme gepackt und heruntergedrückt, so daß er die Hand nicht aus der Tasche ziehen konnte. So hielten sie ihn schweigend, bis hinter ihnen eine lebhafte Stimme erklang: »Vorsicht, Jungs – paßt auf seine Hände auf!« Inspektor Richard Queen mischte sich unter die schwer atmenden Männer. Nachdenklich stand er über der sich krümmenden Gestalt auf dem Pflaster.
    »Zieh seine Hand heraus, Velie – aber immer mit der Ruhe! Halt sie fest – richtig fest, Mann! Sonst sticht er doch noch zu.«
Sergeant Thomas Velie, der den Arm fest umspannt hielt, zog ihn trotz der heftigen Bewegungen des Mannes behutsam aus der Tasche. Eine leere Hand erschien – die Muskeln hatten im letzten Moment nachgeben müssen. Sofort nahmen zwei Männer sie in ihren festen Griff.
Velie machte eine Bewegung, so als wollte er in die Tasche greifen. Mit einer scharfen Bemerkung gebot ihm der Inspektor Einhalt und beugte sich selbst hinunter zu dem

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