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Der mysterioese Zylinder

Der mysterioese Zylinder

Titel: Der mysterioese Zylinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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Gangster, die Platzanweiserin, Pusak und seine weibliche Begleitung sowie der Getränkejunge auf und gingen. Velie geleitete sie zum Ausgang.
Sampson wartete, bis sie gegangen waren, bevor er den Inspektor zur Seite nahm.
»Was ist los, Q?« wollte er wissen. »Nichts läuft, wie es sollte, hm?«
»Henry, alter Knabe«, lächelte der Inspektor, »wir haben alles Menschenmögliche getan. Wir brauchen noch ein wenig Zeit … Ich wünschte –« Er sprach nicht aus, was er sich wünschte. Er schob seinen Arm unter Djunas, wünschte Panzer, Neilson, Velie und dem Staatsanwalt eine angenehme Nacht und verließ das Theater.
Als der Inspektor die Tür zu ihrer Wohnung geöffnet hatte, stürzte sich Djuna auf einen gelben Briefumschlag, der auf dem Boden lag. Er war offensichtlich durch den Spalt unter der Türe geschoben worden. Djuna wedelte dem Inspektor damit vor der Nase herum.
»Von Mr. Ellery, wette ich!« schrie er. »Ich wußte, er würde uns nicht vergessen!« Er schien mehr denn je einem Schimpansen zu ähneln, wie er mit dem Telegramm in der Hand breit grinsend dastand.
Der Inspektor schnappte den Umschlag aus Djunas Hand, schaltete – ohne daß er sich die Zeit nahm, Hut oder Mantel auszuziehen – das Licht an und holte gespannt ein gelbes Stück Papier aus dem Umschlag hervor.
Djuna hatte recht gehabt.
    gut angekommen stop chauvin und ich begeisterte fischer erwarten guten fang stop habe glaube ich unser kleines problem gelöst stop schließe mich der illustren gesellschaft von rabelais chaucer Shakespeare und dryden an die sagten mach aus der notwendigkeit eine tugend stop warum nicht selbst unter die erpresser gehen stop maule nicht zu viel mit djuna in liebe ellery
    Der Inspektor starrte auf den harmlosen gelben Zettel, während ein plötzliches Verstehen die harten Züge seines Gesichtes löste.
    Er wirbelte zu Djuna herum, drückte dem jungen Herrn die Mütze auf den zerzausten Kopf und zog ihn entschlossen mit sich.
    »Djuna, alter Knabe«, sagte er fröhlich, «komm mit, laß uns zur Feier des Tages ein Eis essen gehen!«

Zwanzigstes Kapitel
    in welchem Mr. Michaels einen Brief verfaßt
    Zum ersten Mal seit einer Woche war Inspektor Queen wieder ganz der alte, als er vergnügt in sein kleines Dienstzimmer im Präsidium schritt und seinen Mantel über einen Stuhl warf.
    Es war Montag morgen. Er rieb sich die Hände und summte eine kleine Melodie vor sich hin; dann ließ er sich hinter seinem Schreibtisch nieder und arbeitete sich rasch durch den Berg an Post und Berichten. Eine halbe Stunde verbrachte er damit, Untergebenen in den verschiedenen Dienststellen der Kriminalpolizei Anweisungen zu erteilen; dann ging er einige Protokolle durch, die der Stenograph ihm vorlegte, und drückte schließlich auf einen der vielen Knöpfe auf seinem Schreibtisch. Umgehend erschien Velie.
    »Hallo, Thomas«, sagte der Inspektor herzlich. »Wie geht es dir an diesem wunderschönen Herbstmorgen?«
Velie erlaubte sich ein Lächeln. »Ganz gut, Inspektor«, sagte er. »Und Ihnen? Samstag abend wirkten Sie etwas mitgenommen.«
Der Inspektor schmunzelte. »Wir wollen das Vergangene vergangen sein lassen, Thomas. Zusammen mit Djuna war ich gestern im Zoo und hab’ vier wirklich herrliche Stunden bei unseren Brüdern, den Tieren, verbracht.«
»Ich wette, Ihr kleiner Schlingel hat sich dort sehr wohl gefühlt«, brummte Velie, »vor allem bei den Affen.«
»Aber, aber, Thomas«, sagte der Inspektor tadelnd. »Du täuschst dich in Djuna. Er ist ein cleveres kleines Kerlchen. Bestimmt wird er einmal ein bedeutender Mann werden.«
»Djuna?« Velie nickte ernst. »Ich glaub’, Sie haben recht, Inspektor. Für das Bürschchen würde ich meine Hand ins Feuer legen … Was steht heute an, Sir?«
»Heute gibt es allerhand zu tun, Thomas«, sagte Queen geheimnisvoll. »Hast du Michaels erwischen können, nachdem ich gestern morgen mit dir telefoniert hatte?«
»Sicher. Er wartet draußen bereits seit einer Stunde. Kam schon früh her – mit Piggott an seine Fersen geheftet. Piggott hat ihn rund um die Uhr beschattet und hat ganz schön die Nase voll.«
»Nun, ich sag’ es ja immer – man muß schon ein ziemlicher Narr sein, um Polizist zu werden«, sagte Queen schmunzelnd. »Führ das Unschuldslamm herein.«
Velie ging hinaus und erschien wenig später mit dem großen, wohlbeleibten Michaels. Fields Diener trug dunkle Kleidung. Er schien nervös und voller Unbehagen zu sein.
»So, Thomas«, sagte der Inspektor, nachdem er

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