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Der mysterioese Zylinder

Der mysterioese Zylinder

Titel: Der mysterioese Zylinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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damit nicht weiter, da jeder der Verdächtigen von Field hätte erpreßt werden können und wir zunächst keine Möglichkeit hatten, das herauszufinden.«
Der Inspektor legte die Stirn in Falten und machte es sich in seinem Sessel etwas bequemer.
»Aber ich gehe die Auflösung von der falschen Seite an. Es zeigt wirklich nur, wie sehr man in bestimmte Gewohnheiten verfällt. Ich bin so sehr daran gewöhnt, mit dem Motiv anzufangen … Wie auch immer! Ein wichtiger und zentraler Umstand stach von Anfang an bei der Untersuchung hervor. Es war ein verblüffender Anhaltspunkt – oder vielmehr einer, der nicht vorhanden war. Ich meine damit den fehlenden Hut …
Nun hatten wir unglücklicherweise an dem Montag abend im Römischen Theater dermaßen damit zu tun, die unmittelbaren Nachforschungen voranzutreiben, daß wir zunächst nicht die ganze Bedeutung des fehlenden Zylinders erfaßten. Nicht daß uns die Tatsache an sich nicht von Anfang an seltsam vorkam – ganz im Gegenteil. Was Ellery angeht, so ist ihm das sofort aufgefallen, als er in das Theater kam und sich die Leiche näher ansah. Aber was konnten wir tun? Es mußte auf hundert verschiedene Einzelheiten geachtet werden
– es galt Fragen zu stellen, Anweisungen zu geben, Unstimmigkeiten und verdächtige Umstände aufzuklären –, so daß wir, wie ich sagen muß, unsere große Chance verpaßten. Hätten wir zu dem Zeitpunkt bereits voll erkannt, was das Verschwinden des Hutes bedeutete, hätten wir vielleicht schon in jener Nacht den Fall zum Abschluß gebracht.«
»Nun, du Brummbär, allzulange hat es dennoch nicht gedauert«, sagte Sampson lachend. »Heute ist Mittwoch, und der Mord wurde Montag vor einer Woche begangen. Ganze neun Tage – was willst du eigentlich?«
Der Inspektor zuckte die Achseln. »Es hätte schon einen beträchtlichen Unterschied gemacht«, sagte er. »Wenn wir es nur gut durchdacht hätten … Na schön! Als wir endlich soweit waren, die Sache mit dem Hut systematisch anzugehen, stellten wir uns zunächst die Frage: Warum hatte man den Hut weggenommen? Nur zwei Antworten darauf schienen einen Sinn zu ergeben: Entweder war der Hut an sich belastend, oder aber er enthielt etwas, was der Mörder haben wollte und wofür der Mord begangen wurde. Wie sich später herausstellte, war beides richtig. Der Hut war an sich belastend, weil auf der Unterseite des ledernen Schweißbandes Stephen Barrys Name mit wasserfester Tinte geschrieben stand; und der Hut enthielt tatsächlich etwas, was der Mörder ganz entschieden m seinen Besitz bringen wollte – die Papiere, mit denen er erpreßt wurde. Zu diesem Zeitpunkt dachte er natürlich, daß es sich um die Originale handelte.
Das brachte uns nicht allzuweit, aber es war zumindest ein Anfang. Trotz einer gründlichen Suche hatten wir den fehlenden Hut noch nicht gefunden, als wir Montag nacht das Theater wieder verließen – nicht, bevor wir seine Schließung bis auf weiteres veranlaßt hatten. Wir hatten jedoch keinerlei Vorstellung, ob der Hut auf irgendeine geheimnisvolle Weise bereits seinen Weg aus dem Theater gefunden hatte oder ob er sich von uns unentdeckt immer noch dort befand. Als wir dann am Donnerstag morgen noch einmal zum Theater zurückkehrten, haben wir dort ein für alle Mal die Frage nach dem Aufenthalt von Monte Fields verteufeltem Zylinder geklärt – wenn auch nur im negativen Sinne. Er befand sich nicht im Theater – soviel war sicher. Und da das Theater seit Montag nacht verschlossen und versiegelt war, folgte daraus, daß der Hut noch an demselben Abend aus dem Theater verschwunden sein mußte!
Nun ging jeder, der am Montag abend hinausging, nur mit einem Hut hinaus. Nach unserer zweiten Durchsuchung mußten wir also annehmen, daß jemand mit Monte Fields Hut in der Hand oder auf dem Kopf das Theater verlassen hatte und dabei notwendigerweise seinen eigenen Hut im Theater zurückgelassen hatte.
Er hätte den Hut nur hinausschaffen können, als er zusammen mit dem Publikum das Theater verlassen durfte. Denn bis zu diesem Zeitpunkt waren alle Ausgänge bewacht oder abgeschlossen, und im linken Seitengang standen zunächst Jess Lynch und Elinor Libby, später dann John Chase, der Platzanweiser, und noch später einer meiner Polizisten. Der rechte Seitengang bot keine Möglichkeit, etwas beiseite zu schaffen, da er keine anderen Ausgänge als die Türen zum Zuschauerraum besitzt, die den ganzen Abend über bewacht wurden.
Um nun den Gedanken fortzuführen: Da Fields Hut ein

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