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Der mysterioese Zylinder

Der mysterioese Zylinder

Titel: Der mysterioese Zylinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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Michaels auf einen Stuhl neben dem Schreibtisch gewiesen hatte, »du gehst jetzt hinaus, schließt diese Tür ab und läßt selbst den Polizeichef persönlich nicht hinein. Ist das klar?«
Velie unterdrückte einen verwunderten Blick, brummte zustimmend und zog ab. Wenig später waren die Umrisse seiner massigen Gestalt verschwommen durch die Milchglastür erkennbar.
Nach Ablauf einer halben Stunde wurde Velie über Telefon in das Zimmer seines Vorgesetzten gerufen. Er schloß die Tür wieder auf. Auf dem Schreibtisch vor dem Inspektor lag ein einfacher, unverschlossener Briefumschlag, aus dem die Ecke eines Briefbogens hervorschaute. Michaels stand bleich und zitternd da und zerdrückte fast seinen Hut zwischen den kräftigen Händen. Velies aufmerksamem Blick entgingen nicht die Tintenkleckse an den Fingern seiner linken Hand.
»Du wirst dich Mr. Michaels’ sehr gut annehmen müssen, Thomas«, sagte der Inspektor aufgeräumt. »Ich möchte, daß du heute für seine Unterhaltung sorgst. Ich bin sicher, ihr werdet irgend etwas finden; vielleicht geht ihr ins Kino – das wäre eine Idee! Auf jeden Fall kümmere dich solange um diesen Herrn, bis du von mir hörst … Sie werden mit niemandem in Kontakt treten, Michaels – verstanden?« fügte er schroff an den großen Mann gewandt hinzu. »Sie werden einfach nur hinter Sergeant Velie herlaufen und keinen Ärger machen.«
»Sie wissen doch, daß ich ehrlich bin, Inspektor«, murmelte Michaels verdrossen. »Es ist wirklich nicht nötig …«
»Nur eine Vorsichtsmaßnahme, Michaels – eine ganz einfache Vorsichtsmaßnahme«, unterbrach ihn der Inspektor lächelnd. »Ich wünsch’ euch viel Spaß, Jungs.«
Die zwei Männer gingen hinaus. Queen kippte den Drehstuhl, auf dem er saß, etwas nach hinten, nahm nachdenklich den vor ihm liegenden Briefumschlag in die Hand, zog das billige weiße Blatt Papier heraus und überflog den Text darauf mit einem Anflug von Lächeln.
Das Schriftstück besaß weder Datum noch Anrede und begann ganz unvermittelt.
    Ich nehme an, Sie kennen den Verfasser dieses Briefes; mein Name ist Chas. Michaels. Seit über zwei Jahren war ich Monte Fields rechte Hand.
    Ich werde nicht lange um die Sache herumreden. Letzten Montag haben Sie Monte Field im Römischen Theater umgebracht. Monte Field erzählte mir am Sonntag, daß er mit Ihnen eine Verabredung im Theater hätte. Ich bin der einzige, der darüber Bescheid weiß.
    Und noch etwas. Ich weiß auch, warum Sie ihn umgebracht haben. Sie haben ihn aus dem Weg geräumt, um an die Papiere in seinem Hut zu gelangen. Was Sie aber nicht wissen, ist, daß die Papiere, die Sie ihm weggenommen haben, nicht die Originale sind. Um Ihnen das zu beweisen, füge ich ein Blatt von den Unterlagen in der Sache Nellie Johnson bei, die in Monte Fields Besitz waren. Sollten die Papiere, die Sie aus Fields Hut genommen haben, noch existieren, vergleichen Sie sie mit diesem Papier hier. Sie werden sehen, daß ich die Wahrheit sage. Den Rest der Originaldokumente habe ich so sicher verwahrt, daß Sie niemals daran kommen werden. Vielleicht sollte ich noch anmerken, daß auch die Polizei fieberhaft danach sucht. Wäre es nicht nett, wenn ich mit den Dokumenten und meiner kleinen Geschichte in Inspektor Queens Büro spazieren würde?
    Aber ich werde Ihnen die Gelegenheit geben, diese Papiere zu kaufen. Wenn Sie $25.000 in bar zu dem von mir beschriebenen Treffpunkt bringen, werde ich sie Ihnen aushändigen. Ich brauche das Geld – Sie brauchen die Papiere und mein Schweigen.
    Treffen Sie mich morgen, Dienstag, zwölf Uhr nachts an der siebten Bank rechter Hand auf dem gepflasterten Fußweg im Central Park, der im Nordwesten an der Ecke 59. Straße, 5. Avenue beginnt. Ich werde einen grauen Mantel und einen grauen Schlapphut tragen. Sagen Sie zu mir nichts weiter als ›Papiere‹.
    Das ist für Sie die einzige Möglichkeit, an die Papiere zu kommen. Versuchen Sie nicht, mich vor der Verabredung ausfindig zu machen. Sollten Sie nicht dort sein, weiß ich, was ich zu tun habe.
    Unter dem eng und sehr mühselig hingekritzelten Brief stand als Unterschrift: »Charles Michaels.«
    Inspektor Queen seufzte, leckte entlang der Umschlagklappe und verschloß den Brief. Ruhig betrachtete er Namen und Adresse, die in der gleichen Handschrift auf den Umschlag geschrieben waren. Ohne Eile klebte er eine Briefmarke in eine Ecke.
    Er drückte auf einen anderen Knopf. In der Tür erschien Detective Ritter.
»Guten Morgen,

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