Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der mysterioese Zylinder

Der mysterioese Zylinder

Titel: Der mysterioese Zylinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
Vom Netzwerk:
Platzanweiser, die für den Balkon zuständig sind, befragt?«
    »Ich bin sogar genau an denjenigen geraten, der mir alle Informationen geben konnte«, sagte Velie. »Er ist der Bursche, der unten an der Treppe im Parkett steht und die Zuschauer mit Tickets für den Balkon nach oben dirigiert. Ein Knabe namens Miller.«
    »Ein sehr gewissenhafter Junge«, warf Panzer ein und rieb sich die Hände.
»Miller kann beschwören, daß absolut niemand in diesem Theater entweder aus dem Parkett nach oben oder auch vom Balkon aus nach unten gegangen ist, nachdem der Vorhang zum zweiten Akt hochgegangen war.«
»Das nimmt dir schon etwas Arbeit ab, Thomas«, bemerkte der Inspektor, der aufmerksam zugehört hatte. »Laß deine Leute nur durch die Logen und das Parkett gehen. Denk daran: Ich will Namen und Adresse von jeder Person hier – jeder einzelnen Person. Und Thomas –«
»Ja, Inspektor?« sagte Velie, während er sich noch einmal herumdrehte.
»Wo sie einmal dabei sind, sollen sie die Leute auch um die Kontrollabschnitte der Tickets für die Plätze, auf denen sie sitzen, bitten. Bei jedem Verlust eines Abschnitts sollte das neben dem Namen des Verlierers vermerkt werden; und für den Fall – was natürlich nur eine Möglichkeit ist –, daß eine Person einen Kontrollzettel besitzt, der nicht mit dem Platz, auf dem sie sitzt, übereinstimmt, muß das auch vermerkt werden. Glaubst du, du schaffst das alles, mein Junge?«
»Na klar«, brummte Velie, während er sich auf den Weg machte.
Der Inspektor strich seinen grauen Schnurrbart glatt, nahm eine Prise Schnupftabak und zog sie tief ein.
»Ellery«, sagte er, »irgend etwas stört dich. Raus damit, mein Sohn!«
»Hm?« begann Ellery und blinzelte mit seinen Augen. Er nahm seinen Kneifer herunter und sagte langsam: »Sehr verehrter Vater, langsam komme ich zu der Überzeugung, daß
– nun gut! Es gibt nun einmal in dieser Welt wenig Frieden für einen ruhigen bücherliebenden Menschen.« Er setzte sich auf die Lehne des Sitzes, auf dem der Tote gesessen hatte, und blickte melancholisch drein. Plötzlich lächelte er. »Paß auf, daß du nicht den unglückseligen Irrtum des alten Metzgers wiederholst, der mit seinen vierzig Gesellen auf der Suche nach seinem wertvollsten Messer das ganze Haus auf den Kopf stellte, während er es die ganze Zeit ruhig zwischen seinen Zähnen hielt.«
»Du bist zur Zeit ja äußerst mitteilsam, mein Sohn«, sagte der Inspektor gereizt. »Flint!« Der Detective trat näher.
»Flint«, sagte Queen, »Sie hatten schon eine vergnügliche Arbeit heute abend, und ich habe noch eine für Sie. Glauben Sie, Ihr Kreuz hält noch ein wenig mehr Belastung aus? Ich glaube mich daran zu erinnern, daß Sie beim Polizeisportfest am Gewichtheberwettbewerb teilgenommen haben.«
»Richtig, Sir«, antwortete Flint und grinste dabei breit. »Ich denke, ich kann die Last schon tragen.«
»Also gut«, fuhr der Inspektor fort und schob seine Hände in die Hosentaschen, »Sie sollen folgendes tun. Nehmen Sie sich einen Trupp Männer – meine Güte, ich hätte besser auch die Reserve mitgebracht –, und suchen Sie gründlich jeden Quadratmeter des gesamten Theaterkomplexes ab, drinnen wie draußen. Ihr sollt dabei nach Kontrollabschnitten suchen, klar? Wenn Ihr fertig seid, muß ich alles haben, was irgendwie aussieht wie ein halbes Ticket. Sucht vor allem den Boden des Theaters ab, aber seid ebenso genau beim gesamten rückwärtigen Teil, der Treppe, die auf den Balkon führt, dem Foyer draußen, dem Gehweg vor dem Theater, den Nebengassen zu beiden Seiten, der Wandelhalle unten, der Herrentoilette, der Damentoilette – halt! Das geht nicht. Rufen Sie beim nächsten Polizeirevier an, sie sollen eine Wärterin schicken, die kann das dann machen. Alles klar?« Flint nickte und war weg.
»Nun weiter.« Queen rieb sich die Hände. »Mr. Panzer, würden Sie für einen Augenblick hier herüberkommen? Sehr freundlich von Ihnen, Sir. Ich befürchte, daß wir heute abend ungeheuer lästig sind; aber das läßt sich nicht vermeiden. Wie ich sehe, stehen die Zuschauer kurz vor einem Aufstand. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie auf die Bühne gingen und verkünden würden, daß sie nur noch für eine kurze Zeit hier festgehalten werden, daß sie Geduld haben sollen und was man sonst noch so sagt. Ich danke Ihnen!«
Panzer eilte den Mittelgang hinunter, während Zuschauer nach seiner Jacke griffen, um ihn aufzuhalten. Detective Hagstrom, der einige Schritte vom

Weitere Kostenlose Bücher