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Der mysterioese Zylinder

Der mysterioese Zylinder

Titel: Der mysterioese Zylinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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besorgt, und wäre fertig gewesen, wenn sich die Türen zur zweiten Pause geöffnet hätten. So blieben wir also dort, Sir … Das war nichts Unrechtes, Sir. Ich wollte nichts Unrechtes tun.«
Ellery richtete sich auf und heftete seine Augen auf den Jungen. »Jess, ich möchte, daß du jetzt ganz genau überlegst. Um wieviel Uhr genau bist du mit Elinor im Gang angekommen?«
»Nun …« Jess kratzte sich am Kopf. »Es war ungefähr 9:25, als ich dem Mann sein Ginger Ale gegeben habe. Ich ging rüber zu Elinor, blieb ein paar Minuten und kam dann zurück in den Seitengang. Muß ungefähr 9:35 gewesen sein – nur so ungefähr –, als ich zurück zu meinem Getränkestand gegangen bin.«
»Sehr gut. Und um wieviel Uhr genau hast du den Gang wieder verlassen?«
»Das war genau um zehn Uhr, Sir. Elinor sah auf ihre Armbanduhr, als ich sie fragte, ob es nicht Zeit wäre, mich um den Getränkenachschub zu kümmern.«
»Du hast nichts von dem gehört, was im Theater vor sich ging?«
»Nein, Sir. Ich glaube, wir waren zu sehr in unsere Unterhaltung vertieft. Ich hatte keine Ahnung von dem, was drinnen passiert war, bis wir aus dem Gang kamen und auf Johnny Chase trafen, einen der Platzanweiser, der dort stand, als ob er Wache hielte. Er erzählte mir, daß es drinnen einen Unfall gegeben und Mr. Panzer ihn geschickt hätte, draußen im linken Durchgang zu stehen.«
»Ich verstehe …« Ellery nahm in einiger Erregung seinen Kneifer herunter und schwang ihn vor der Nase des Jungen. »Aufgepaßt jetzt, Jess. Ist irgend jemand während der ganzen Zeit, die du mit Elinor verbracht hast, in den Gang hineingegangen oder herausgekommen?«
Die Antwort des Jungen kam spontan und nachdrücklich. »Nein, Sir. Kein Mensch.«
»Danke, mein Junge.« Der Inspektor gab dem Jungen einen anerkennenden Schlag auf die Schulter und schickte ihn grinsend davon. Queen sah sich suchend um, erspähte Panzer, dessen Ankündigungen auf der Bühne wirkungslos geblieben waren, und winkte ihn mit einer gebieterischen Handbewegung heran.
»Mr. Panzer«, sagte er schroff, »ich brauche ein paar Informationen über den zeitlichen Ablauf des Stückes … Um wieviel Uhr geht der Vorhang zum zweiten Akt hoch?«
»Der zweite Akt fängt um Punkt 9:15 an und hört Punkt 10:05 auf«, sagte Panzer sofort.
»Lief die heutige Vorstellung nach diesem Zeitplan ab?«
»Aber sicher. Wir müssen auf den Punkt genau sein wegen der Einsätze, der Beleuchtung usw.«, antwortete der Manager.
Der Inspektor murmelte einige Berechnungen vor sich hin. »Das macht 9:25, als der Junge Field noch lebend sah«, grübelte er. »Er wurde tot aufgefunden um …«
Er drehte sich schwungvoll um und rief nach Officer Doyle. Der Mann kam angelaufen.
»Doyle«, fragte der Inspektor, »Doyle, erinnern Sie sich daran, um wieviel Uhr genau dieser Pusak mit seiner Mordgeschichte zu Ihnen gekommen ist?«
Der Polizist kratzte sich am Kopf. »So ganz genau kann ich mich nicht mehr erinnern, Inspektor«, sagte er. »Ich weiß nur noch, daß der zweite Akt so gut wie vorüber war, als er kam.«
»Das reicht nicht, Doyle«, sagte Queen gereizt. »Wo sind die Schauspieler im Augenblick?«
»Ich hab’ sie da drüben im hinteren Teil versammelt«, sagte Doyle. »Wir wußten nicht, was wir sonst mit ihnen hätten tun sollen.«
»Holen Sie mir einen her«, befahl der Inspektor.
Doyle machte sich davon. Queen winkte Detective Piggott heran, der einige Schritte abseits zwischen einem Mann und einer Frau stand.
»Ist das da der Portier, Piggott?« fragte Queen. Piggott nickte, und ein großer, beleibter alter Mann, der mit zitternden Händen seine Mütze festhielt und dessen Uniform an seinem aufgedunsenen Körper etwas eingelaufen aussah, stolperte herbei.
»Sind Sie der Mann, der vor dem Theater steht – der reguläre Portier?« fragte der Inspektor.
»Ja, Sir«, antwortete der Portier und drehte die Mütze nervös in seinen Händen.
»Sehr gut. Denken Sie jetzt einmal genau nach. Hat irgend jemand – egal wer, denken Sie dran – das Theater durch den Vordereingang verlassen, während der zweite Akt im Gange war?« Der Inspektor hatte sich voller Spannung vorgebeugt.
Es dauerte einen Augenblick, bis der Mann antwortete. Dann sagte er langsam, aber bestimmt: »Nein, Sir. Es hat niemand das Theater verlassen. Das heißt, niemand außer dem Getränkejungen.«
»Waren Sie die ganze Zeit dort?« schnauzte der Inspektor.
»Ja, Sir.«
»Nun gut. Erinnern Sie sich, ob jemand während des zweiten Aktes

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