Der Nacht ergeben
trägst das Armband der Gründerin. Das können wir nicht riskieren.«
Claire sank in den Sitz zurück, während Eve wieder den Gang wechselte und das Lenkrad drehte. Sie nahmen eine andere Straße, die bisher noch nicht blockiert war.
»Was geht da vor?«, fragte Monica. »Was passiert mit unserer Stadt?«
»Frankreich«, sagte Claire und dachte an Gramma Day. »Willkommen in der Revolution.«
Eve fuhr durch ein Labyrinth aus Straßen. In den Häusern gingen die Lichter an und auch die wenigen Straßenlampen leuchteten auf. Inzwischen waren viele Autos unterwegs, die die Scheinwerfer anhatten und hupten, als hätte die örtliche Highschool ein wichtiges Footballspiel gewonnen.
Als wäre es eine einzige große, laute Party.
»Ich möchte nach Hause«, sagte Monica. Ihre Stimme klang gedämpft. »Bitte.«
Eve schaute in den Rückspiegel und nickte schließlich.
Aber als sie in die Straße einbogen, in der das Haus der Morrells stand, stieg Eve sofort auf die Bremse und legte den Rückwärtsgang ein.
Das Haus der Morrells sah aus wie der Schauplatz einer von Monicas berühmten, außer Kontrolle geratenen Partys... nur dass diese hier wirklich außer Kontrolle war und die uneingeladenen Gäste nicht nur wegen des Freibiers gekommen waren.
»Was machen die?«, fragte Monica und stieß einen erstickten Schrei aus, als ein paar Typen einen großen Plasmafernseher zur Haustür heraustrugen. »Sie klauen ihn! Sie stehlen unsere Sachen!«
So ziemlich alles wurde geplündert - Matratzen, Möbel, Gemälde.
Claire sah sogar Leute, die aus den Fenstern im oberen Stockwerk den Untenstehenden Laken und Kleider zuwarfen.
Und dann kam jemand mit einer Flasche voller Flüssigkeit angerannt, in der ein brennender Lappen steckte, und warf sie durch das vordere Fenster.
Die Flammen loderten auf, brannten und schlugen sofort höher.
»Nein!«, keuchte Monica und tastete nach dem Türgriff, aber Eve verriegelte sie. Claire packte Monicas Arme und drückte sie nach unten.
»Bring uns hier raus!«, schrie sie Eve zu.
»Meine Eltern könnten da drinnen sein!«
»Nein sind sie nicht. Richard hat gesagt, sie seien im Rathaus.«
Monica setzte sich weiterhin zur Wehr, selbst als Eve das Auto von dem brennenden Haus weglenkte, und dann... hörte sie plötzlich einfach auf.
Claire hörte sie weinen. Sie wollte Gott, du hast es nicht anders verdient denken, aber irgendwie konnte sie sich nicht dazu zwingen, so kalt zu sein.
Aber Shane konnte. »Hey, sieh es doch positiv«, sagte er. »Wenigstens ist nicht deine kleine Schwester da drin.«
Monica holte Luft und weinte weiter.
Bis sie in die Lot Street einbogen, hatte sich Monica zusammengerissen, sie wischte sich mit zitternden Händen das Gesicht ab und bat um ein Taschentuch, das Eve vorne aus dem Handschuhfach hervorzauberte.
»Was meinst du?«, fragte Eve Shane. Ihre Straße schien ruhig. In den meisten Häusern brannte Licht; ebenso im Glass House, und obwohl ein paar Leute draußen waren und miteinander redeten, sah es nicht so aus, als würde sich ein Mob bilden. Nicht hier jedenfalls.
»Sieht gut aus. Lasst uns reingehen.«
Sie kamen überein, dass sie Monica in ihre Mitte nahmen und Hannah ihnen Deckung gab. Eve ging zuerst, sie rannte den Weg zur Haustür vor und schloss mit dem Schlüssel auf.
Sie schafften es, ohne allzu viel Aufmerksamkeit zu erregen und ohne dass jemand mit dem Finger auf Monica gezeigt hätte -, aber Monica sah im Moment sowieso nicht besonders wie sie selbst aus, fand Claire. Eher wie eine schlechte Monica-Imitatorin. Oder vielleicht sogar ein Monica-Imitator.
Shane würde sich totlachen, wenn sie das sagen würde. Nachdem sie aber die verquollene Röte um Monicas Augen und ihren am Boden zerstörten Gesichtsausdruck bemerkt hatte, behielt sie es lieber für sich.
Als Shane die Haustür zuknallte, abschloss und verriegelte, fühlte Claire, wie das Haus um sie herum zum Leben erwachte, es prickelte fast vor Wärme und Herzlichkeit. Gleichzeitig hörte sie Leute im Wohnzimmer aufschreien, also lag es nicht nur an ihr; das Haus hatte wirklich reagiert, es hatte heftig darauf reagiert, dass drei seiner vier Bewohner zurückgekommen waren. Claire lehnte sich an die Wand, breitete die Arme aus und küsste es. »lch bin auch froh, dich wiederzusehen«, flüsterte sie und presste ihre Wange an die glatte Oberfläche.
Es fühlte sich fast so an, als würde es sie auch umarmen.
»Mann, das ist ein Haus « sagte Shane hinter ihr. »Umarm doch mal
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