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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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darzulegen. »Sie haben doch gesagt, dass die Vampire für einen Kampf zusammengetrommelt wurden - war das Bishop?«
    »Bishop?« Myrnin sah erschrocken aus. »Nein, natürlich nicht. Es ist Amelie. Amelie sendet den Ruf. Sie vereint ihre Kräfte und stellt Verteidigungslinien auf. Alles steuert rapide auf eine Konfrontation zu, glaube ich.«
    Claire hatte schon befürchtet. dass er genau das sagen würde. »Wissen Sie, wer dem Ruf gefolgt ist?«
    »Alle in Morganville, die durch Blutsbande mit ihr verbunden sind«, sagte er. »Außer mir natürlich. Aber dazu gehört fast jeder Vampir in der Stadt, außer denen, die Oliver Treue geschworen haben. Selbst dann sind sie in gewissem Sinne durch Olivers Band gebunden, weil er ihr Lehnstreue geschworen hat, als er hierher zog. Sie spüren den Ruf vielleicht weniger stark, aber dennoch fühlen sie ihn.«
    »Und wie kommt Bishop an eine Armee? Gehören nicht alle in der Stadt eigentlich zu Amelie?«
    »Er hat die, die er auf seiner Seite haben wollte, gebissen.« Myrnin zuckte die Achseln. »Er hat sie gewissermaßen von ihr eingefordert. Manche von ihnen gingen freiwillig, andere nicht, aber sie alle schulden ihm jetzt Loyalität. All die, die er umdrehen konnte, und das ist eine beachtliche Anzahl, glaube ich.« Er schaute sie scharf an. »Der Ruf erfolgte tagsüber. Michael?«
    »Michael geht es gut. Sie haben ihn in eine Zelle gesteckt.«
    »Und Sam?«
    Claire schüttelte als Antwort nur den Kopf. Nach Michael war sein Großvater Sam der jüngste Vampir der Stadt und Claire hatte ihn überhaupt nicht mehr gesehen, seit er das Glass House lange vor den anderen Vampiren verlassen hatte. Er sollte für Amelie einen Auftrag erledigen; sie vertraute ihm mehr als den meisten anderen, sogar mehr als denjenigen, die sie seit Hunderten von Jahren kannte. Das lag daran, dachte Claire, dass Amelie wusste, was Sam für sie empfand. Es war eine Bilderbuch-Liebe, die so Dinge wie Pragmatismus oder Gefahr ignorierte und sich niemals verändern oder sterben würde.
    Sie ertappte sich dabei, wie sie Shane anblickte. Er drehte den Kopf und lächelte zurück.
    Eine Bilderbuch-Liebe.
    Sie war wahrscheinlich noch zu jung dafür, aber es fühlte sich so stark an, so echt...
    Und Shane würde noch nicht mal Manns genug sein, ihr zu sagen, dass er sie liebte.
    Sie holte tief Luft und zwang sich, an etwas anderes zu denken. »Was machen wir jetzt?«, fragte Claire. »Myrnin?«
    Er schwieg für einen langen Augenblick, dann ging er zu einem der übermalten Erdgeschossfenster und machte es auf. Die Sonne ging gerade unter. Bald würde sie ganz verschwunden sein.
    »Ihr solltet nach Hause gehen«, sagte er. »Die Menschen haben die Führung übernommen, zumindest vorübergehend, aber da draußen gibt es verschiedene Lager. Heute Nacht wird es zu Machtkämpfen kommen, und das nicht nur zwischen den beiden Vampirparteien.«
    Shane warf Monica einen Blick zu, deren Blessuren der lebende Beweis dafür waren, dass die Probleme bereits angefangen hatten, dann schaute er wieder Myrnin an. »Und was haben Sie vor?«
    »Hierbleiben«, sagte Myrnin. »Mit meinen Freunden.«
    » Freunden? Wer, die... ähm... gescheiterten Experimente?«
    »Genau.« Myrnin zuckte die Achseln. »Ich bin so etwas wie eine Vaterfigur für sie. Ihr Blut ist übrigens im Notfall genauso gut wie das jedes anderen.«
    »Das ist sehr viel mehr Information, als ich mir gewünscht hätte«, sagte Shane und nickte Hannah zu. »Gehen wir.«
    »Ich gebe dir Rückendeckung, Shane.«
    »Gib Claire und Eve Rückendeckung. Ich gehe voraus.«
    »Was ist mit mir?«, winselte Monica.
    »Möchtest du das wirklich wissen?« Shane warf ihr einen Blick zu, bei dem ihre Haare eigentlich hätten Feuer fangen müssen. »Sei froh, dass ich dich nicht als Mitternachtssnack auf seinem Kopfkissen zurücklasse.«
    Myrnin beugte sich herunter, sodass er dicht an Claires Ohr war, und sagte: »Ich glaube, ich mag deinen jungen Mann.« Als sie mit totaler Verwirrung reagierte, hielt er seine Hände hoch und lächelte. »Nicht so, meine Liebe. Er scheint einfach ziemlich vertrauenswürdig zu sein.«
    Sie schluckte und schob das alles beiseite. »Werden Sie hier wirklich zurechtkommen? Ganz ehrlich?«
    »Ehrlich?« Er fixierte sie mit seinem Blick. »Für den Moment, ja. Aber wir haben Arbeit, Claire. Viel Arbeit und sehr wenig Zeit. Ich kann mich nicht lange verstecken. Sicher hast du bemerkt, dass Stress die Krankheit beschleunigt, und das hier ist für uns

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