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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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muskulöse Mann besaß eine Statur, um die ihn ein Profi-Wrestler beneidet hätte. Er trug ein lockeres, grünes Hemd, das mit Pailletten besetzt war, und eine Hose mit Leopardenmuster, die wirkte, als sei sie ihm auf den Körper gesprüht worden. Und sogar noch aufsehenerregender war das lange, leuchtend rote Haar, das ihm wie ein Fluss aus Feuer über den Rücken wallte.
    Er war ein exotischer Schmetterling und strahlte eine Sinnlichkeit aus, die beinahe greifbar war.
    »Lass mich raten. Das ist E.T.?«, meinte Abby heiser.
    Dante schnitt eine Grimasse. »Ein Kobold.«
    Darauf wäre sie nicht so schnell gekommen. Oder überhaupt nie.
    »Ist er nicht ein bisschen zu groß für einen Kobold?«, fragte Abby. Sie runzelte die Stirn, als er außer Sichtweite verschwand und dann ohne Vorwarnung direkt vor ihr wieder auftauchte.
    »Nicht einfach ein Kobold, ich bin ein Fürst unter den Kobolden«, korrigierte der Mann mit voller Stimme und vollführte eine formvollendete Verbeugung. »Troy, zu Ihren Diensten, und, Süße, groß ist ganz eindeutig besser.« Er ließ eine Hand an seinem Bauch entlang nach unten gleiten und legte sie dann mit einem verführerischen Lächeln um sein Gemächt.
    »Natürlich erwarte ich nicht, dass Sie mir glauben. Ich bin sehr gerne bereit, Ihnen zu zeigen, was ich habe, wenn Sie es wünschen. Ich habe im oberen Stock ein ganz entzückendes Zimmer, wo Sie meine Besitztümer ganz privat ausprobieren können.«
    »Das wird nicht notwendig sein.« Dantes Stimme durchschnitt die Luft mit der Wärme eines Schneeballs in der Antarktis.
    Der Kobold drehte sich um und betrachtete Dante mit einem Blick, der ganz eindeutig Anerkennung ausdrückte. Offenbar war er ein Kobold mit einer breiten Geschmackspalette.
    »Oh, hallooooooo. Vorindustrielles Fleisch - genauso, wie ich es mag.«
    »Können wir uns unterhalten?«
    Der Kobold trat auf ihn zu und leckte sich die Lippen. »Da gibt es Besseres, was wir tun könnten.«
    Dante zuckte mit keiner Wimper. »Es ist wichtig.«
    »Lecker.« Der Kobold ließ eine Hand über Dantes Arm gleiten und beugte sich vor, um an ihm zu schnüffeln. Plötzlich spannte sich das Wesen an, wich zurück und warf beiden einen beleidigten Blick zu. »Sie ist deine Gefährtin. Verschwindet.«
    Abby war hin-und hergerissen zwischen Unglauben und Belustigung. Das hier war kein boshafter Geistertanz in einem Garten und auch kein böser Streich, der einem Unbesonnenen gespielt wurde. Trotzdem war etwas bizarr Faszinierendes an Troy, diesem Fürsten der Kobolde.
    Aber Dante wirkte alles andere als amüsiert. Er war schlicht und einfach wütend.
    »Es wird nur wenige Augenblicke dauern.« Dante nahm seine Armbanduhr vom Handgelenk und hielt sie ihm hin, so dass das Gold im Licht der Straßenlaternen glänzte.
    Die Nase des Kobolds schien tatsächlich zu zucken, als er sich vorbeugte, um die teure Uhr genauer zu untersuchen.
    Schließlich richtete er sich wieder auf und deutete mit seiner großen Hand auf einen schmalen Durchgang.
    »Dort geht es zur Rückseite des Gebäudes. Es gibt da eine Tür, die zu den Privaträumen führt.«
    Er verschwand so mühelos, wie er aufgetaucht war. Abby hatte jedoch keine Gelegenheit, den verblüffenden Trick zu würdigen, da Dante ihre Hand ergriff und sie durch die Dunkelheit zur Rückseite des Gebäudes zog.
    »Also, was ist das mit den Kobolden?«, fragte Abby.
    Dante schnaubte angewidert. »Es sind launische, unzuverlässige Kreaturen, die die sinnlichen Freuden lieben und natürlich eine Vorliebe dafür haben, Chaos zu verbreiten.«
    »Und dieser hier führt ein Cafe?«
    Dante zuckte die Achseln. »Kobolde können als Menschen durchgehen, wenn sie möchten, und sind erstaunlich gut in diesem Geschäft.«
    »Und warum sind wir hier?«
    »Weil sämtliche Dämonen in der Gegend sich hier versammeln werden, um Informationen auszutauschen.«
    Abby erschauderte. Großer Gott, die Dämonen hatten die teuren Vorstädte infiltriert? Was kam als Nächstes? Das Weiße Haus?
    O nein. Denk nicht mal dran, Abby, warnte sie sich streng selbst.
    »Dante, meinst du, dass es wirklich so ungeheuer intelligent ist, noch mehr Zeit mit Dämonen zu verbringen, obwohl die mich als eine Art Heiligen Gral ansehen?«
    »Es sind keine anderen Dämonen im Gebäude«, versicherte er ihr. »Ich möchte nur mit dem Kobold sprechen. Er hat sicher Gerüchte gehört.«
    »Du meinst, die Dämonen kommen zum Kaffeeklatsch hierher?«
    »So könnte man es ausdrücken. Wenn Hexen in der

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