Der Nacht ergeben
GPS-Gerät. Ich kann dir nur sagen, dass sie sich in der Nähe befindet.«
»Dann müssen die Hexen auch in der Nähe sein.«
»Ja.«
Abby empfand ein vages Gefühl der Übelkeit. Es war ein Gefühl, das jedes Mal ausgelöst wurde, wenn sie an die Frauen dachte, die sie in ihrem Traum gesehen hatte. Frauen, die ihr Leben ebenso wie Dantes in ihren Händen halten würden.
»Fangen wir an, die Häuser zu durchsuchen?«
Dante neigte seinen Kopf zur Seite und witterte. Abby wusste nicht, was er roch, aber er schüttelte heftig den Kopf.
»Ich will nicht blindlings hineinplatzen. Ich bevorzuge es, mir eine gewisse Vorstellung von den Dingen machen zu können, mit denen wir konfrontiert werden.«
»Ich könnte...«
»Nein.«
Abby erstarrte bei seinem scharfen Tonfall. Es war nicht so, als wäre sie wild darauf, allein durch die Dunkelheit zu schleichen. Zum Teufel, lieber würde sie sich eine Gabel ins Auge bohren. Aber sie nahm nicht gern Befehle entgegen. Das war noch nie so gewesen, und es würde nie so sein.
»Also, ich stehe jedenfalls nicht die ganze Nacht in der Dunkelheit herum«, informierte sie Dante schroff. »Ich bin müde, ich habe Hunger, und meine Laune steuert allmählich auf stinksauer zu.«
Dante wölbte eine Braue. »Ich würde sagen, sie ist es bereits.«
»Dante.«
Er legte ihr den Arm um die Schultern. »Es gibt mehr als ein Mittel, die Hexen zu finden.«
»Und wie sehen diese Methoden aus?«
Er führte sie von der ruhigen Seitenstraße zu der belebten Durchgangsstraße, die nur einen Häuserblock entfernt war.
»Vertraue mir.«
Abby verdrehte bei dem Klang der vertrauten Worte die Augen. »Kannst du mir nicht wenigstens sagen, wohin wir gehen?«
»Du wirst es schon sehen.«
Er bog um eine Ecke, und sie liefen an eleganten Restaurants mit dezenten Markisen und an geschlossenen Ladenlokalen vorbei, in deren Schaufenstern keine Preisschilder an den Artikeln hingen.
Es war eine Gegend, in der Frauen wie sie vom Wachdienst der Läden verfolgt wurden.
Abby rümpfte die Nase, als sie bemerkte, dass sie unermüdlich in die Richtung eines Straßencafes gezogen 'wurde, in dem sich immer noch jede Menge reiche Teenager und leitende Angestellte herumtrieben.
»Ich fange langsam an, diese ganze Gefährtinnensache noch mal zu überdenken.«
»Wirklich, Liebste, du solltest mehr Vertrauen in mich haben.«
»Habe ich ja, es ist nur...«
»Nur was?«
Abby hielt abrupt an und sah Dante direkt ins Gesicht.
»Ich habe Angst«, gab sie unvermittelt zu.
Er zog sie an sich und berührte sanft mit den Lippen ihren Scheitel.
»Ich lasse es nicht zu, dass dir etwas zustößt, Abby. Du hast mein Versprechen.«
»Aber was ist mit dir?«
»Ich habe durchaus eine Vorliebe für mich selbst und daher vor, mich überaus vorzusehen.«
Sie wich mit einem Stirnrunzeln zurück. »Wir wissen nicht, was die Hexen tun werden.«
»Sie werden einen neuen Kelch finden, und du wirst vom Phönix befreit werden.«
»Und du wirst der Hüter einer neuen Frau sein.«
Sein Gesicht entspannte sich. »Oh... du bist eifersüchtig.«
»Vielleicht ein bisschen.«
Er fasste ihr unter das Kinn. »Du bist meine Gefährtin. Selbst wenn ich mit einer anderen Frau zusammen sein wollte, könnte ich es nicht.«
»Aber ich werde wieder sterblich werden.«
»Das sind Sorgen für die Zukunft. Vorerst müssen wir uns darauf konzentrieren, dich vom Phönix zu befreien. Bis wir das geschafft haben, befindest du dich in Gefahr.« Seine Lippen verharrten eine Weile auf Abbys Stirn. Dann zog er sie wieder die Straße entlang und hielt vor der großen Fensterscheibe des belebten Straßencafes an. »Das sollte genügen.«
Abbys Blick glitt über die Kundinnen und Kunden, die alle schlanker, reicher und hübscher waren als sie.
»Was ist das hier?«
»Ein Cafe.«
»Das sehe ich. Warum sind wir hier?«
»Darum.«
Er deutete auf eine Stelle direkt über dem Fenster. Einen Augenblick lang konnte Abby nichts anderes als die roten Backsteine erkennen, aus denen das Gebäude bestand. Aber als die Wolken weiterzogen, konnte sie die seltsamen Hieroglyphen ausmachen, die im Mondlicht glühten.
»Graffiti?«
»Das ist ein Symbol, das anzeigt, dass der Eigentümer... nicht menschlich ist.«
Dante senkte den Arm und zeigte auf das Fenster, wo ein großer Mann sich zwischen den Tischen hindurchschlängelte. Abby war verblüfft.
Sie hatte noch nie eine andere Person gesehen, die ihm auch nur annähernd ähnelte. Der hochgewachsene,
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