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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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reichte ein einziger Blick aus, um seine Leidenschaft zu wecken. Ein Vampir war selten anspruchsvoll, wenn es um Sex ging. Aber jetzt konnte er kaum sein widerwilliges Erschaudern verbergen. Die streichelnden Finger hatten etwas Klebriges und Besitzergreifendes. Und was noch wichtiger war, sie gehörten nicht Abby.
    »Er sieht so gut aus«, summte eine schmachtende Stimme direkt neben seinem Ohr. Dante rührte nicht einmal einen Muskel.
    Ein Stück entfernt, aber immer noch zu nahe für seinen Geschmack, ertönte ein schneidendes Geräusch.
    »Hör auf herumzuspielen, Kayla.«
    Also waren es mindestens zwei, wie Dante bemerkte.
    Er war imstande, zwei zu töten. Immer unter der Voraussetzung, dass er sich irgendwie von den Ketten befreien konnte.
    »Du bist doch derjenige, der so gerne herumspielt, Amil, oder sollte ich sagen, an sich herumspielt?«, meinte die Frau spöttisch, womit sie sich offensichtlich auf die sexuellen Neigungen des Mannes bezog. »Einige von uns haben beim Spielen lieber hübsches Spielzeug.«
    »Für den Fall, dass du es nicht bemerkt hast, dieses Spielzeug beißt gerne mal.«
    »Nicht, wenn ich es in Ketten halte.« Die Finger spielten mit den Knöpfen von Dantes Hose. »Außerdem ist die Gefahr der halbe Spaß.«
    »Du bist krank, das weißt du, oder?«
    »Wir sind alle krank, du Schwachkopf, sonst würden wir nicht dem Fürsten huldigen.« Die Frau lachte leise. Offenbar war sie stolz auf ihre üblen Beziehungen. »Ich gehe bloß ehrlich mit meinen Perversionen um. Und der hier könnte die perverseste Frau vor Lust zum Schreien bringen.«
    Dante hatte durchaus die Absicht, die Frau zum Schreien zu bringen. Allerdings hätte Lust nichts damit zu tun.
    »Der Meister hat gesagt, dass wir ihn in Ruhe lassen sollen.«
    »Was der Meister nicht weiß ...«
    »Sei keine Idiotin. Der Meister weiß alles.«
    Ah. Dante speicherte diese interessante Information insgeheim in seinem Gedächtnis. Dieser Meister war eindeutig die Macht, die er in der Ferne spüren konnte. Er war ebenso ungeliebt wie gefürchtet. Das waren Informationen, die Dante zu seinem Vorteil nutzen konnte.
    »Zu schade. Ich nehme an, dass dieses Miststück, das wir gefangen haben, die Vorzüge dieses Vampirs reichlich ausgekostet hat.«
    »Dieses Miststück wird auf dem Altar verbrannt werden. Ich bin sicher, dass sie gerne mit dir tauschen würde, wenn du das möchtest.«
    Ein Schauder der Erregung lief Dante über den Rücken. Sie sprachen wohl von Abby. Sie war noch am Leben. Er unterdrückte ein Stöhnen der schmerzlichen Erleichterung.
    Er kam nicht zu spät. Nichts anderes spielte eine Rolle.
    Dieses Mal würde er sie nicht im Stich lassen.
    Er bemerkte kaum die Hand, die nach seinem Geschlecht griff.
    »Dies hier zwischen meinen Beinen zu haben würde diese Tatsache fast wettmachen.«
    »Scheiße, Kayla, denkst du irgendwann auch mal an was anderes?«, fragte der Mann angewidert.
    »Es ist schon eine Weile her.«
    »Eine Stunde?«
    Die Frau schnaubte böse vor Belustigung. »Na ja, nicht lange genug, um deinen winzigen Schwanz als Lockmittel in Betracht zu ziehen.«
    »Als ob ich meine Gesundheit mit einer Nutte aufs Spiel setzen würde, die es schon mit jeder Bestie und jedem Dämon diesseits des Mississippi getrieben hat. Warum machst du nicht was Nützliches und vergewisserst dich, dass der Meister alles hat, was er für die Zeremonie braucht?«
    Die Finger der Frau packten seinen Schenkel, und die Nägel gruben sich in seine Haut. »Du tust ihm nichts an, oder? Ich will nicht zurückkommen und ihn als Aschehäufchen vorfinden.«
    »Der Meister will ihn lebend und unversehrt.« Die Schärfe in der Stimme des Mannes war nicht zu überhören und ebenso wenig die Tatsache, dass er nicht viel Achtung vor seinem Meister hatte. Er war ein Mann, der sich selbst eher für die Rolle eines Despoten geeignet hielt als für die eines Dieners, wie Dante bemerkte.
    »Zweifellos wird der Fürst dazu etwas zu sagen haben, wenn er zurückgekehrt ist.«
    »Vielleicht kann ich ihn davon überzeugen, mir etwas Zeit zum Spielen zu geben, bevor er ihn röstet.«
    »Und vielleicht tut er uns allen einen Gefallen und verwandelt dich in eine Ziege.«
    »Eunuch.«
    »Nutte.«
    Als der kindische Wortwechsel vorbei war, spürte Dante, wie die Finger der Frau ein letztes Mal sehnsüchtig über seinen Körper glitten, bevor sie aufstand und sich entfernte.
    Er sehnte sich danach, sich von dem Gefühl ihrer Berührungen zu säubern, aber er war

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