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Der Nachtschwärmer

Der Nachtschwärmer

Titel: Der Nachtschwärmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fährmann und hatte die Ruhe weg.
    Wenn es so weiterging, konnte keiner von uns klagen, aber es ging nicht so weiter – leider.
    »John, Achtung!«
    »Was ist denn?«
    »Die Frauen!«
    An sie hatte ich in den letzten Sekunden nicht mehr gedacht. Jetzt aber zogen sie wie magisch meinen Blick an. Schon auf den ersten Blick sah ich, dass Bill sich nicht geirrt hatte. Alle drei erwachten aus ihrem ungewöhnlichen Schlaf.
    Sie öffneten die Augen, wie es normale Menschen auch taten, wenn sie nach einem langen Schlaf wieder ins Leben zurückkehrten.
    Da Bill ruderte, oblag es mir, sie nicht aus der Kontrolle zu lassen. Sie schauten sich um so gut wie möglich. Ob sie etwas begriffen, wusste ich nicht, zudem handelten sie auch nicht danach. Kein Körper fuhr erschreckt in die Höhe, wir erlebten keinen Schrei, auch kein Recken oder Stöhnen. Das Erwachen lief völlig harmlos ab.
    Trotzdem traute ich ihnen nicht. Da würde noch etwas nachkommen, das spürte ich. Was hier ablief, war nur der Anfang. Wer unter dem Bann des Nachtschwärmers stand, der musste einfach anders handeln als ein normaler Mensch.
    Es war auch kein Stöhnen zu hören. Kein Flüstern. Es wurde keine Frage gestellt, aber die erste der drei Frauen richtete sich auf und atmete scharf.
    Sie saß, der Nachen schwankte, und sie drehte uns langsam ihren Kopf zu.
    Der Nebel war nicht so dicht, als dass ich nicht ihre Augen hätte sehen können.
    Ein Blick reichte mir aus!
    Was ich in den Augen las, das deutete auf Gefahr hin. Eine tödliche Gefahr. Ein kaltes, schon leicht weißgelbes Licht, das wie festgefroren in den Pupillen lag.
    Menschlich?
    Ich hatte es gehofft, wurde leider eines besseren belehrt. Nein, das war kein menschlicher Ausdruck mehr. Was mich dort anschaute, war ein Blick, der Kälte und den Tod versprach. Ich wusste jetzt, dass der Nachtschwärmer seine Spuren hinterlassen hatte.
    Bill hatte die Ruderstange eingeholt. Wir trieben langsam und schwerfällig weiter. Hinter mir hörte ich das heftige Atmen Lorna Higgins. Sie war im Augenblick zu einer zweitrangigen Person geworden, denn vor mir spielte die Musik, und ich rechnete auch mit einem Angriff.
    Er erfolgte nicht. Stattdessen schaute sich die Person um, als wollte sie herausfinden, wo sie war. Neben ihr richteten sich die beiden anderen Frauen auf.
    Noch hatte ich meine Waffe nicht gezogen. Ich wollte nichts provozieren. Die andere Seite sollte zuerst beginnen, was sie auch tat. Die drei jungen Frauen hatten sich nicht miteinander abgesprochen, aber sie reagierten so, als hätten sie irgendwelche Befehle erhalten, und sie stemmten sich gleichzeitig in die Höhe.
    Es war eine Bewegung, die weder uns noch dem Nachen gefiel, denn er geriet in heftige Bewegungen. Wasser klatschte über. Bill ließ sich schnell in die Knie sacken, um das Gleichgewicht zu bewahren. Er hatte zu lange damit gewartet. Ein erneuter Stoß erwischte den Nachen, brachte wieder die Unruhe, und Bill kippte nach hinten.
    Ich hörte ihn noch fluchen, dann klatschte es laut, als er eintauchte.
    Ich saß noch, aber ich bekam ebenfalls Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht, weil das flache Boot einfach zu sehr schwankte. Es interessierte mich auch nicht, dass Wasser überschwappte, die drei Frauen waren viel wichtiger.
    Ich hatte mich auf einen Angriff von ihrer Seite her eingestellt. Genau das trat nicht ein. Sie verfolgten ganz andere Pläne. Der Nachen kippte zur rechten Seite hin, und eine Sekunde später ließen sich die drei fallen.
    Gleichzeitig klatschten sie in die trübe Sumpfbrühe hinein und tauchten sofort ab.
    Ich saß da und staunte. Dabei hoffte ich, dass sich die Schaukelei wieder beruhigte. Lorna hatte das Richtige getan und sich auf den Boden gelegt, denn fast wäre ich gekippt, als Bill Conolly versuchte, wieder an Bord zu gelangen.
    Es war nicht einfach für ihn. Wieder schwappte Wasser über, was nicht mehr so tragisch war, da wir vom Gewicht der drei Frauen befreit worden waren.
    Ich streckte meinem Freund die Hand entgegen und half ihm so gut wie möglich an Bord.
    Wir kenterten nicht. Dazu war der Nachen einfach zu breit. Nur sah Bill aus wie jemand, der aus dem Sumpfloch gestiegen war. Nicht nur Wasser rann aus seinen Haaren und hatte die Kleidung schwer gemacht, nein, ihm klebten auch Pflanzenreste und Blätter am Körper. Er spie aus. Es hätte mich nicht gewundert, wenn noch ein Frosch aus seinem Mund gesprungen wäre.
    »Scheiße!«, fluchte er. »Immer ich.«
    »Ich bin auch nass.«
    »Aber

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