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Der Naechste bitte!

Der Naechste bitte!

Titel: Der Naechste bitte! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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und beugte sich zu mir herüber, um mich zu küssen. »Was hältst du davon?«
    Ich schlang die Arme um ihn und erwiderte den Kuss. Siehste, geht doch. Denk immer dran, dass kaum ein Kerl so gut küsst wie er und dass Männer wie er dir nicht jeden Tag über den Weg laufen. Vergiss vor allem nicht, dass der Sex mit Michael auch nicht sonderlich prickelnd war. Adieu, ihr überzogenen Erwartungen, dachte ich bei mir, als er den Bademantel öffnete und sein Mund sich den Weg nach unten bahnte, um nach allen Regeln der Kunst das zu Ende zu bringen, womit er letzte Nacht angefangen hatte.
     
    Nachdem wir Versailles samt Park und Lustschloss besichtigt und im Trianon Palace Hotel hervorragend zu Mittag gegessen hatten, hatte ich mich dazu durchgerungen, bei Max in Paris zu bleiben – das heißt, bis kommenden Sonntag. Spätestens dann musste ich zurück nach New York. Er hatte zu viele tolle Qualitäten, um ihm wegen eines derart lächerlichen Grundes den Laufpass zu geben. Je mehr Zeit ich mit ihm verbrachte, desto mehr spürte ich, wie ich mich in ihn verliebte. Wenn mich nicht alles täuschte, empfand er dasselbe für mich.
    Es dauerte nicht lange, bis wir eine tägliche Routine entwickelt hatten. Nachdem Max gegangen war, bestellte ich mir Frühstück aufs Zimmer, ehe ich im hauseigenen Schwimmbad ein paar Runden drehte, um die üppigen Mahlzeigen (und meinen sexuellen Frust) abzuarbeiten. Es schien auf jeden Fall zu funktionieren. Immer wenn ich mit zitternden Beinen und völlig ausgepowert aus dem warmen Wasser stieg, freute ich mich darauf, den Tag mit Shoppen oder Museumsbesuchen zu verbringen, um mich anschließend cappuccinoschlürfend in eines der vielen Straßencafés zu setzen. Abends trafen wir uns an unserem Lieblingstisch in der Hemingway-Bar, wo wir eine Kleinigkeit tranken, ehe Jean Claude uns im Tiefflug zu einem weiteren atemberaubenden Dinner fuhr.
    Nach dem Abendessen … okay, vielleicht war das nicht der prickelndste Teil des Tages, aber ich lernte allmählich, mit der Situation umzugehen. Davon abgesehen, zeigte das viele Schwimmen erste erfreuliche Ergebnisse. Meine Arme und Schultern waren straffer und athletischer.
    Da es nur noch drei kurze Tage waren, ehe ich wieder nach New York zurückmusste, ertappte ich mich bei dem Gedanken, dass mir der bevorstehende Abschied doch schwerer fallen würde als angenommen. Am Donnerstag kam Max früher als gewöhnlich von der Arbeit. Mit einem melancholischen Gefühl im Bauch liefen wir durch die Stadt, bis er mich in eine Versace-Boutique zog, weil mir das Kleid im Schaufenster so gut gefallen hatte.
    »Max, ich kann unmöglich zulassen, dass du mir diesen Traum von einem Kleid kaufst«, flüsterte ich und warf einen sehnsüchtigen Blick auf den sündhaft teuren Fummel, in dem Wissen, dass sich der Kauf schon deshalb nicht lohnte, weil es die meiste Zeit in New York im Schrank hängen würde.
    »Nonsens. Es ist wie gemacht für dich«, sagte er, hielt es mir an und lächelte.
    »Wann soll ich es denn tragen?«, warf ich ein und betrachtete das hautenge, schwarze Jerseykleid mit der sexy, schlüssellochgroßen Öffnung zwischen den Brüsten im Spiegel.
    »Du bist in Paris! Du kannst es überall tragen. Wenn du willst, behältst du es gleich an! Tu mir den Gefallen und probier es an«, drängte er mich. »Wenn es dir nicht gefällt, sage ich keinen Ton mehr davon. Großes Indianerehrenwort.«
    Natürlich gefiel es mir. Welcher Frau hätte es nicht gefallen? Da meine Schuhe nicht zu dem Kleid passten, kaufte er mir gleich auch ein Paar neue Pumps.
    »Was ist mit dir?«, sagte ich und beobachtete, wie die Verkäuferin meine alten Sachen in einer Tüte verstaute und die Rechnung fertig machte. »Wir sollten auch etwas für dich kaufen.«
    »Wie wär’s hiermit?« Er griff nach einer bunten, über und über mit goldenen V bedruckten Krawatte.
    »Für einen konservativen Investmentbanker ein bisschen zu wild«, sagte ich kopfschüttelnd und lachte.
    »Dann wird das eben meine After-Work-Krawatte.« Er grinste.
    »Allein die Tatsache, dass du keine hast, ist Wasser auf meine Mühlen«, zog ich ihn auf, als er der Verkäuferin die Krawatte reichte.
    »Was soll das denn heißen? Dass ich keine wilde Seite habe?«, fragte er und hob die Augenbrauen.
    Achselzuckend schenkte ich ihm ein Lächeln.
    »Soll ich es dir beweisen?«, meinte er übermütig.
    »Tu, was du nicht lassen kannst.« Ich lehnte mich nach vorne und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    »Na warte, dir

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