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Der Naechste bitte!

Der Naechste bitte!

Titel: Der Naechste bitte! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Gepäck auf die Rückbank und ließ den Blick über die Küstenlinie der Stadt schweifen, die trotz der kurvenreichen Straßen dahinter verschlafen und gemütlich wirkte.
    »Bist du Business geflogen?«
    »Das ging leider nicht«, sagte ich, öffnete die Autotür und kletterte auf den Beifahrersitz. »Es gab eine Flut von Upgrades, Frischverheirateten und Scheintoten. Sieht aus, als würde Atlas sich die größte Mühe geben, mir das Leben schwerzumachen.« Ich lachte. »Jetzt raus mit der Sprache, wo steckt Yanni? Ich will ihn endlich kennenlernen.«
    Kat lenkte den Wagen auf eine unmarkierte Straße, auf der es weder Stoppschilder noch Ampeln gab. »Yanni ist auf Krakenfang. Du musst dich also noch ein wenig gedulden. Ich habe mir gedacht, wir fahren direkt nach Hause und ruhen uns ein wenig aus.«
    »Krakenfang? Ist das ein neues Hobby von euch?« Ich sah sie von der Seite an und fand, dass sie verdammt gut aussah. Ihre Haut war sonnengebräunt, ihr Haar von der Sonne aufgehellt. Sie trug ein weißes Kleid, dazu betörende Lapislazuli-Ohrringe, die mit ihrer Augenfarbe harmonierten. »Das Inselleben bekommt dir offensichtlich gut«, sagte ich und hielt mich mit beiden Händen am Sitz fest, als sie ohne Vorwarnung bremste, den Rückwärtsgang einlegte und einen steilen Hügel hinauffuhr, um einem entgegenkommenden Wagen Platz zu machen. »Es ist erstaunlich, wie gut du mit dem Verkehr klarkommst.« Ich hoffte, dass ich nur halb so entsetzt klang, wie ich mich fühlte.
    Sie reagierte auf meine Worte mit einem Lachen. »Das ist wie im echten Leben, Hailey. Manchmal muss man ein paar Schritte rückwärtsgehen, um vorwärtszukommen«, erklärte sie mir, legte den ersten Gang ein und fuhr wieder auf die Straße.
    Im Schneckentempo erklommen wir die langgestreckte, kurvenreiche Straße, bis wir den Gipfel erreichten. »O mein Gott, das ist es also?«, fragte ich und blickte auf die atemberaubende weiße Villa im traditionellen griechischen Baustil. Sie hatte ein flaches Dach, glatte Wände und leuchtend blaue Fensterläden und Türen. Kalksteinplatten führten zur Haustür, überall blühten Topfgeranien und Bougainvillen.
    »Dreh dich mal um und genieße die Aussicht«, sagte Kat. Ich stieg aus dem Jeep und starrte auf die tiefblaue Ägäis, die farbenfrohe Küstenlinie der Stadt, den Hafen, in dem ich eben angekommen war, und die vielen kleinen verstreuten Häuser rundherum. »Wie auf einer Postkarte«, staunte ich und wandte nur widerwillig den Blick ab. »Du fühlst dich hier bestimmt pudelwohl, oder?«
    Kat lächelte. »Komm rein, ich zeig dir dein Zimmer.«
    In der Hoffnung, keine Streifen auf dem Boden zu hinterlassen, zog ich meinen Trolley hinter mir her. Kat führte mich indes an einem Wohnzimmer vorbei, das größer war als die meisten Appartements in Manhattan.
    »Ich hoffe, es gefällt dir«, sagte sie und öffnete die Tür zu einem geräumigen Zimmer, das in verschiedenen Weißschattierungen gehalten war.
    »Es ist perfekt«, antwortete ich, lehnte den schäbigen schwarzen Trolley gegen die weiße Wand, stellte mich ans Fenster, von dem aus sich derselbe atemberaubende Blick bot, den ich eben noch bewundert hatte. »Ich warne dich, es ist gut möglich, dass ich nie wieder weg will.«
    Kat lächelte. »Da drüben ist dein Badezimmer.« Sie deutete auf eine Tür in der Ecke. »Wenn dir danach ist, leg dich ein wenig aufs Ohr. Ich habe erst für heute Abend Pläne gemacht, damit du dich vorher ausruhen kannst.«
    »Eine Dusche würde mir jetzt in der Tat guttun«, pflichtete ich ihr bei.
    »Ruf mich, falls du etwas brauchst«, sagte sie nur und zog die Tür hinter sich zu.
     
    Als ich aufwachte, hatte ich das Gefühl, in einen weißen Kokon eingehüllt zu sein – weiße Wände, weißer Boden, weiße Flokatiteppiche, weiße Bettwäsche und ein weißes durchsichtiges Moskitonetz, das sich sanft in der Brise wiegte. Entweder bin ich im Himmel oder in Griechenland, dachte ich, streckte die Arme über dem Kopf aus und warf einen Blick auf meine Uhr, die auf dem weiß lackierten Nachttisch stand. Mal sehen, in New York ist es jetzt kurz nach eins, plus sieben Stunden, das macht … ach du meine Güte, ich habe bis acht durchgeschlafen?
    Sofort sprang ich aus dem Bett, rannte ins Badezimmer, fuhr mir hastig mit einem Waschlappen übers Gesicht und putzte mir wie eine Wilde die Zähne. Ich öffnete meinen Koffer und schlüpfte in das Erstbeste, was mir in die Hände fiel – eine weiße Leinenhose, ein eng

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