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Der Naechste bitte!

Der Naechste bitte!

Titel: Der Naechste bitte! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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anliegendes ärmelloses Oberteil und goldene Sandalen. Ich strich mir mit den Fingern durchs Haar, rannte wie von der Tarantel gestochen den Flur hinunter und hoffte, dass ich nicht daran schuld war, wenn alle mit dem Abendessen auf mich warten mussten.
    Beim Betreten der Veranda sah ich Kat an der Seite eines attraktiven Griechen. Sie hatten es sich mit einem Drink gemütlich gemacht, der an die Farbe von Wolken erinnerte. »Tut mir leid, ich habe verschlafen«, sagte ich und fühlte mich wie der miserabelste Gast auf Erden.
    Der Grieche lachte nur und bedeutete mir, mich zu setzen. »Wir essen hier viel später als in deiner Heimat. Du kommst goldrichtig zur Cocktailstunde. Ich bin übrigens Yanni.« Er lächelte, streckte mir eine große, breite Hand entgegen und schüttelte die meine kräftig, nicht wie manche Männer, die für Frauen nur einen schlaffen Händedruck übrighatten. »Was möchtest du trinken?«
    »Was trinkt ihr denn da?« Ich betrachtete die Gläser ein wenig genauer.
    »Ouzo«, antwortete Kat. »Auf Eis, mit einem Spritzer Wasser.«
    »Ich weiß nicht. Als ich vor ein paar Jahren mal in Athen war, habe ich etwas zu tief ins Ouzo-Glas geschaut und hatte am nächsten Tag einen ordentlichen Kater.«
    »Wie wär’s dann mit einem Retsina? Das ist ein mit Harz versetzter Wein«, erklärte Yanni mir.
    Ich zögerte, weil ich auf keines von beidem Lust hatte. Auf der anderen Seite verabscheute ich Amerikaner, die im Ausland nichts als Budweiser und Cola tranken. »Ich glaube, ich fange doch mit einem Ouzo an«, sagte ich, in der Hoffnung, dass genug Aspirin im Haus war.
    »Ist das dein erster Abstecher nach Mykonos?«
    Ich nickte, nippte vorsichtig an meinem Glas und stellte überrascht fest, dass ich den kühlen, lakritzartigen Geschmack mochte. »Mehr als ein paar Zwischenstopps in Athen habe ich leider nicht vorzuweisen.«
    »Dann herzlich willkommen. Mykonos ist zwar eine der kleineren Inseln, dafür aber die schönste.«
    Ich sah, wie er Kat zulächelte und nach ihrer Hand griff. Ein wahrer Traum von Mann, mit seinem gewellten, silbrigen Haar, dem dunklen Teint und den wunderbar dunklen Augen. Er war weder eingebildet noch hatte er etwas Abgeschmacktes an sich. In seinen abgetragenen Levi’s und mit den nackten Füßen ging er glatt als Einheimischer durch. Nichts ließ darauf schließen, dass er ein Immobilienmogul war und enge Beziehungen zur Politik unterhielt.
    »Möge dein Aufenthalt auf Mykonos dir viele neue Freunde und Abenteuer bescheren«, sagte er mit einem breiten Grinsen und hielt das Glas in die Höhe. »Stin ijassas!«
    Ich blickte zu Kat und hoffte auf eine Übersetzung.
    »Auf deine Gesundheit!«, prostete sie mir zu und stieß mit mir an.
     
    Als gegen zehn all die anderen Gäste eingetroffen waren, begaben wir uns zum Essen ins Haus. Während ich hinter den anderen herlief, merkte ich, dass ich keinen einzigen Namen behalten hatte.
    »Hailey, wie wär’s, wenn du dich zwischen Adonis und Eleni setzt?«, schlug Kat vor und verschwand in der Küche.
    Ich starrte auf den überdimensionierten Esstisch und wusste, dass mir neben der Zeitverschiebung auch der Ouzo und mein leerer Magen zu schaffen machten. Wer ist Adonis und wer zum Teufel Eleni?, zermarterte ich mir das Hirn. Habe ich überhaupt jemanden mit Namen Eleni kennengelernt?
    »Pst, sie meint mich. Ich heiße Adonis.«
    Mein Blick fiel auf einen umwerfenden Mann, der bereits Platz genommen hatte und mir zuwinkte. »Und wer ist Eleni?«, flüsterte ich, als ich mich neben ihm niederließ.
    »Welche? Es gibt drei.«
    »Ist ja auch egal. Ich heiße Hailey«, sagte ich mit einem nervösen Lächeln und war mir nicht sicher, ob wir uns zwischen zwei Ouzos nicht schon miteinander bekannt gemacht hatten.
    »Ich weiß. Deinetwegen bin ich heute hier.«
    »Wie bitte?« Ich starrte ihn mit großen Augen an. Hatte ich etwa diese weite Reise auf mich genommen, damit Kat mich verkuppeln konnte?
    »Wie gefällt dir unsere Insel?«
    »Was ich bisher davon gesehen habe, ist wunderschön«, sagte ich und bemerkte, wie eine dralle Rothaarige – Athena? Anastasia? Aphrodite? – neben mir Platz nahm.
    »Warst du schon in der Stadt?«, wollte Adonis wissen.
    »Nein, aber das werde ich spätestens morgen nachholen«, erklärte ich ihm und bemerkte, dass sein Englisch ein wenig hölzern klang und er mit einem leichten britischen Akzent sprach. »Woher kannst du so gut Englisch?«
    »CNN, MTV, Desperate Housewives.« Er zuckte mit den

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