Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Naechste bitte!

Der Naechste bitte!

Titel: Der Naechste bitte! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
Vom Netzwerk:
eine Vorstandssitzung als auf eine Dinnerparty. Da ich so langsam alle Namen verinnerlicht hatte, war ich mir ziemlich sicher, dass sie Stavroula hieß.
    »Nicht viel«, sagte ich und wischte mir Wassermelonensaft vom Kinn. »Ich möchte nur ein wenig entspannen, Zeit mit Kat und Yanni verbringen, zum Strand gehen, mir die Windmühlen ansehen und die Stadt erkunden.« Ich zuckte die Achseln.
    »Klingt gut«, sagte Adonis, der nähertrat und dabei so dicht an mich heranrutschte, dass ich seine Körperwärme spürte. »Sag Bescheid, falls du einen Fremdenführer brauchst.«
    »Ich bin mir sicher, dass sie dafür Kat und Yanni hat«, warf Stavroula mit einem Lachen ein, das ziemlich künstlich klang, während ihr Blick zwischen uns hin und her schoss.
    Doch Adonis tat, als hätte er sie nicht gehört. »Kannst es dir ja durch den Kopf gehen lassen. Falls die beiden keine Zeit haben, stehe ich dir gerne zur Verfügung«, ließ er mich wissen und blickte mich mit einem breiten Lächeln an, als wäre Stavroula für ihn Luft.
    Mit ausdruckslosem Gesicht musterte die Griechin mich und ließ dabei keinen Zentimeter meines Körpers aus.
    »Wie lange willst du eigentlich bleiben?«, fragte sie mit gequälter Stimme. Ihr Englisch, das musste man ihr lassen, war nahezu perfekt.
    »Nur ein paar Tage«, antwortete ich und fühlte mich noch immer beobachtet – als wäre ich eine verdächtige Reisetasche, die jemand an den Sicherheitskontrollen im Flughafen vorbeizuschmuggeln versuchte.
    »Hast du vor, noch weitere Inseln zu besuchen?«
    Verflixt, die starrt mich ja immer noch an. Wird Zeit, dass sie mal blinzelt.
    »Jetzt mach mal ’nen Punkt!«, meldete sich Adonis zu Wort. »Es gibt keine anderen Inseln.«
    Nervös glitt mein Blick zu Stavroula hinüber. Ob sie verstanden hatte, dass Adonis einen Witz gemacht hatte? Doch die Gute saß mit verkniffenem Mund da und blickte noch immer von Adonis zu mir und wieder zurück, bis sie ohne Vorwarnung aufstand und ging.
    Was war das denn für eine seltsame Nummer?, dachte ich bei mir und beobachtete, wie sie sich zu einer der vielen Elenis am anderen Ende der Terrasse gesellte. Stavroula flüsterte ihr etwas ins Ohr, und im nächsten Augenblick drehten sich die beiden zu mir um und durchbohrten mich mit bitterbösen Blicken. Das Ganze erinnerte mich an die achte Klasse, als ich aus Versehen mit einem Jungen zum Eislaufen gegangen war, in den sich das beliebteste Mädchen der Schule verguckt hatte. Für diesen Fehltritt hatte ich teuer bezahlen müssen – in Form von gehässigen Spitznamen, vernichtenden Blicken, niederträchtigen Bemerkungen und anonymen Anrufen. Irgendwann hatte sie mich sogar zu einem Toilettenkampf herausgefordert. Während es erlaubt war, die Gegnerin an den Haaren zu ziehen, war Kratzen strikt verboten. Aus diesem Grund erlitt ich bis heute Angstattacken, wenn ich das Lied »Wicked Game« hörte.
    Ich sah zu Adonis, der mich anlächelte, als wäre nichts geschehen. Auch wenn er ziemlich nett und attraktiv war, wollte ich einen Zickenkrieg um jeden Preis vermeiden.
    »Ich geh mal rein und schau, ob ich Kat zur Hand gehen kann«, sagte ich, stand auf und brachte mich schnellstens aus der Schusslinie.
     
     
28
     
    Nachdem ich am nächsten Morgen knuspriges Brot mit hausgemachter Butter und Honig sowie zweieinhalb Tassen zähflüssigen griechischen Kaffee zum Frühstück verspeist hatte, kletterten Kat, Yanni und ich in den Jeep und machten uns auf den Weg nach Agios Sostis.
    »Hier befindet sich einer der einsamsten und ruhigsten Strände der Insel, den man nur mit dem Boot oder mit dem Auto erreichen kann. Touristenbusse sucht man hier vergeblich«, erklärte Yanni kurz darauf, als er seine Tauchermaske zurechtrückte und seine Habseligkeiten zusammenpackte, während Kat und ich unsere Handtücher auf dem sauberen Sand ausbreiteten.
    »Gehst du manchmal mit ihm auf Krakenfang?«, wollte ich wissen und sah ihm nach, wie er zu seiner täglichen Oktopusjagd aufbrach. Ich zog meinen Sonnenhut mit breiter Krempe aus der Strandtasche hervor.
    »Machst du Witze?« Kat lachte. »Das ist und bleibt sein Hobby. Für ihn ist es Entspannung pur. Er genießt es, das Abendessen selbst zu erlegen. Ich dagegen ziehe es vor, es mir auf dem Handtuch am Strand gemütlich zu machen.«
    Grinsend blickte ich zu ihr. »Kat, ich muss zugeben, dass ich mächtig beeindruckt bin. Yanni ist wunderbar, und Mykonos ein Traum. Die Villa könnte aus einem Hochglanzmagazin stammen, und Essen gibt

Weitere Kostenlose Bücher