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Der Name Der Dunkelheit

Titel: Der Name Der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Scholten
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Platz.
    Sofi startete den Computer. »Kjell ist übrigens entmachtet«, murmelte sie. »Polizeichef Liljemark war vorhin hier. Morgen endet Viklunds Urlaub. Mal sehen, ob sie kommt. Bis dahin leitet Liljemark selbst die Reichskrim.«
    »Kjell wird sich freuen, diese Bürde los zu sein. Und die Säpo?«
    »Ein Agent namens Jerker Tholander. Liljemark wollte unbedingt, dass ein Interner die Säpo übernimmt, bis der Stellvertreter eintrifft. Als Dienstältester steht er auf Platz drei der Rangfolge … Mist!«
    Der Computer verlangte ein Passwort.
    Barbro behagten die vielen Sekunden nicht, die Sofi auf die Anzeige starrte. Sonst zog sie ihre linke Schublade auf und kramte in ihren CDs. Drei Minuten später war das Rennen dann meist gelaufen. »Du könntest es mit einer deiner heißen Scheiben probieren.«
    »Die Festplatte ist mit Luks chiffriert.«

    »Wie viele Versuche haben wir?«
    »Billionen. Es ist dasselbe System wie auf unseren Rechnern. Sieht nur ein wenig anders aus. Auch im organisierten Verbrechen ist es sehr beliebt. Man kann die Chiffrierung nicht unterlaufen und nicht mal schätzen, wie viele Daten darauf sind.«
    »Wir könnten einige Wörter probieren.«
    »Ardelius ist Mathematiker. Wenn er seinen Computer so absichert, hat er den Schlüssel bestimmt in zweiunddreißig Hexziffern festgelegt. Das mache ich auch so.« Eine Minute saßen sie ratlos da. »Wir sollten abbrechen und lieber die Frau suchen.«
    »Nein, warte mal.« Barbro eilte zu ihrem Schreibtisch. Jetzt zahlte es sich aus, dass sie gestern Abend alle Akten durchforstet hatte. Sie fand das Protokoll mit einem Griff. Mit der aufgeschlagenen Akte kehrte sie zu Sofi zurück. »Der Vater von Elin Gustafsson behauptet, seiner Tochter einen kleinen, wei ßen Computer geschenkt zu haben. Und der ist verschwunden.«
    »Glaubst du, das hier ist der Computer von Elin? Wie kommst du darauf?«
    »Du behauptest doch immer, dass nur ahnungslose Mädchen sich diese weißen Computer kaufen.«
    »Und Eishockeyspieler.«
    »Aber keine Mathematiker.«
    »Da hast du recht. Das ändert leider nichts an dem Passwort.«
    »Kann man auch ein Wort eingeben? Oder funktionieren nur diese Ziffern?«
    »Das kann man auch. Sie werden dann in Zahlen umgerechnet.«
    »Darf ich etwas versuchen?«
    Sofi schob den Computer zu Barbro. I’m good for magic.
And magic is good for me! Barbro wusste nicht, woher die Eingebung kam, aber sie gab das Grübeln auf, als sich die Eingebung als richtig erwies. Während sich Sofi einen ersten Eindruck verschaffte, stellte Barbro sich ans Fenster. Draußen hatte es wieder zu schneien begonnen. Der Wind wehte winzige Eiskristalle gegen das Fenster. Barbro lauschte dem Knistern und beobachtete die Schemen zweier Hunde im Park. Das brachte sie auf eine weitere Eingebung. Sie lief in ihr Büro und zog Ordner B12 aus dem Regal. Darin waren alle Tatortfotos aus der Långholmsgatan 7 mitsamt den Berichten der Tatorttechnik. Der Spruch war mit Lippenstift auf den Spiegel geschrieben worden. Weil er aber nicht mehr ganz frisch war, hatte Henning ihm keine Bedeutung zugemessen.
    Lasse von der Kriminaltechnik hatte den Bericht unterschrieben. Barbro wählte seine Nummer. Lasse war noch in Ardelius’ Wohnung und musste sich erst wieder erinnern, bevor er ihre Fragen beantworten konnte.
    In der Zwischenzeit hatte Sofi sich in das Mailprogramm vertieft.
    »Der Lippenstift war nicht mehr der Jüngste«, gab Barbro wieder, was sie soeben von Lasse erfahren hatte. »Anscheinend hat Elin ihre Lippen meist der Natur überlassen. Auch der Spiegel machte nicht den Eindruck, als diente er Elin regelmäßig als Schreibfläche.«
    Sofi sah auf. »Du meinst, das stand da nicht aus Schrulligkeit, sondern als Botschaft?«
    »Ich überlege nur. Vielleicht hat Elin den Satz gerne gesagt. Und zur Sicherheit noch mal in ihrem Bad verewigt. Ich frage mich jedoch, für wen.«
    »Wie findest du das hier? ›Treffen uns alle um acht. Bring Hampus mit!‹ Abgeschickt am 29. November von [email protected] an [email protected]. «
    »Hampus?«

    »Hampus. Was hat der beim Verhör gesagt?«
    Barbro schüttelte den Kopf, um die Frage loszuwerden. »Elin kannte Filipa?«
    »Anscheinend. Die Liste der Mails passt eigentlich in unser Profil von ihrem Leben. So gut wie gar keine private Kommunikation, aber seit einem halben Jahr ab und zu eine E-Mail.«
    »Hampus behauptet, nichts von den anderen Frauen und von Ardelius zu wissen.«
    »›Treffen uns alle um acht.‹ Wer

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