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Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis

Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis

Titel: Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pseudonymous Bosch
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Sie suchen, ist da drin.«
    Kaum waren Dr. L und Madame Mauvais im Badezimmer verschwunden, schlug Kass die Tür hinter ihnen zu und rannte zum Aufzug. Gloria starrte sie und Max-Ernest verblüfft an.
    »Was habt ihr Kinder hier zu suchen?«, fragte sie streng. »Ihr begeht Hausfriedensbruch. Das hier ist Privatbesitz . . . Hey, dich kenne ich doch . . .«, rief sie dann und musterte Kass. »Du bist die kleine naseweise Göre von Larry und Wayne.«
    »Los!«, schrie Kass und stieß Sebastian in den Aufzug.
    »Kommt sofort wieder zurück!«, rief Gloria. »Was habt ihr da in der Hand?«
    »Ähm, aufwärts«, sagte Kass, sobald alle drei im Aufzug waren.
    Nichts passierte.
    »Ich wollte sagen, bitte!«
    »Halt! Diebe!«, rief Gloria und watschelte los. Aber es war zu spät.
    Was Dr. L und Madame Mauvais anging – sie kamen gerade noch rechtzeitig zurück, um zu sehen, wie sich die Aufzugtür hinter Kass und Max-Ernest und dem Hund schloss.
    Und noch etwas anderes sahen sie: das Notizbuch des Magiers, das Kass fest umklammert hielt.

Kapitel acht
    Die Überschrift dieses Kapitels
ist so beunruhigend, dass ich
beschlossen habe, sie wegzulassen.

    D amit du keine Albträume bekommst, werde ich nicht die wüsten Drohungen wiederholen, die Dr. L und Madame Mauvais ausstießen, als sie merkten, dass Kass das Notizbuch des Magiers hatte. Und ich werde keinesfalls beschreiben, wie das unheimliche Paar über eine Stunde lang die Umgebung des Hauses absuchte, während Kass und Max-Ernest sich ängstlich hinter Büschen versteckten. Nicht verschweigen will ich jedoch, dass es einen besonders gefährlichen Augenblick gab, als Dr. L und Madame Mauvais nur eine Handbreit von Kass und Max-Ernest entfernt standen.
    Fast hätte Sebastian ihr Versteck verraten, als er die Katze des Magiers anknurrte, die durchs Gebüsch schlich. Die Katze machte einen Satz. Woraufhin Madame Mauvais erschrocken zurückwich. Woraufhin Dr. L sie auslachte. (Er lachte mit demselben undefinierbaren Akzent, mit dem er redete.) Woraufhin Madame Mauvais ihn beschimpfte. Woraufhin beide zum Glück weitergingen.
    Am Ende – ich bin froh, das sagen zu können – verhielten sich unsere Helden sehr mutig oder zumindest sehr geduldig, denn sie warteten einfach lange genug ab, bis ihre Verfolger weg waren. Nicht minder freut es mich, mitteilen zu können, dass weder Kass noch Max-Ernest auch nur eine Sekunde lang daran dachten, das Notizbuch des Magiers herauszugeben – obwohl keiner von beiden hätte sagen können, warum.
    Als die beiden nach Hause zurückkehrten, waren Max-Ernests Eltern besorgt, weil die Kleidung ihres Sohns zerrissen und verdreckt war, ganz zu schweigen von den Kratzern überall an seinen Armen und Beinen. Da eine solche Situation neu für sie war, wussten sie nicht, wie sich verhalten sollten.
    »Sehen so Kinder aus, wenn sie von draußen reinkommen?«, fragte seine Mutter.
    »Kinder sind eben Kinder, nicht wahr, Kinder?«, sagte sein Vater.
    »Ja, Mom. Das ist richtig, Dad«, sagte Max-Ernest, wobei er sorgfältig darauf achtete, beiden Eltern eine eigene Antwort zu geben.
    Kass ließ Sebastian bei seinen zwei Wassernäpfen zurück und folgte Max-Ernest nach oben in sein Zimmer. Kaum hatte er die Tür hinter sich zugemacht – sein Zimmer war haargenau in der Mitte der beiden Haushälften –, setzte sich Kass auf den Fußboden und nahm das Notizbuch aus dem Rucksack. »Was, glaubst du, ist dadrin? Warum waren die beiden so versessen darauf?«
    »Seiten zum Vollschreiben vielleicht? Das ist meistens so bei Notizbüchern«, sagte Max-Ernest.
    Kass verdrehte die Augen. »Ähm, ich denke, es geht um etwas, das der Magier aufgeschrieben hat. Ist doch logisch, oder?«
    Sie öffnete das Notizbuch und blätterte die Seiten durch. Dabei hielt sie es so, dass beide einen Blick darauf werfen konnten.
    »Das ist alles?«, sagte Max-Ernest.
    Kass zuckte die Schultern. Sie musste zugeben, es war eine ziemliche Enttäuschung. Alle Seiten waren leer, bis auf die erste.
    Kass las vor, was dort geschrieben stand.
    Leser, nun sei SCHLAU und LAUSCH!
Ich bin ein SCHULMEISTER voller List,
grabe in meinen Gedanken wie HERCULES im MIST.
Dreizehn, das ist ELF UND ZWEI,
Lerne rechnen UND ZWEIFLE dabei!
Traurig und lustig ist wie nah und fern,
GRABREDEN hält jeder BARDE GERN.
Lese ich VERRÜCKTE ZEILEN, ist mein Vergnügen ungeteilt.
Schmiede ich selbst Verse, mich VERZÜCKEN EREILT.
Wenn du meine Geschichte lesen willst, streng an deine Stirn,
denn eins darfst du

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