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Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis

Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis

Titel: Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pseudonymous Bosch
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mich gefragt, ich hätte ihr gesagt, was ich den Leuten immer rate, die unerkannt bleiben wollen: Schmeiß das Ding weg. Mit solchen Brillen fällt man noch viel mehr auf als ohne.) Kass war überzeugt davon, dass weder Madame Mauvais noch Dr. L sie erkennen würden – sie hatten ihr Gesicht ja nur eine Sekunde lang gesehen –, aber sie wollte lieber auf Nummer sicher gehen.
    Ihren Rucksack, das versteht sich von selbst, hätte sie unter keinen Umständen zurückgelassen, ganz egal ob eine Skelton-Schwester so etwas bei sich tragen würde oder nicht.
    Kass dachte sehnsüchtig an die Kanne mit heißem Tee, die Großvater Larry an einem regnerischen Abend wie diesem zubereiten würde. Sie wünschte, sie hätte im Feuerwehrhaus haltgemacht und eine Tasse getrunken, bevor sie zu dem Treffpunkt geeilt war, wo die Limousine sie abholen würde. Stattdessen hatte sie ihre Großväter angerufen und ihnen erklärt, sie würde bei Max-Ernest übernachten, um an dem Vulkanexperiment weiterzuarbeiten (dessen Abgabetermin glücklicherweise immer wieder verschoben wurde). Sie habe dort schon öfter übernachtet, hatte sie noch hinzugefügt. Ihre Mutter habe schon mit Max-Ernests Eltern gesprochen, daher gebe es keinen Grund, bei der Mutter erst noch die Erlaubnis einzuholen.
    Ihre Großväter hatten ein paar Fragen gestellt und Max-Ernests Telefonnummer verlangt. Aber sie wurden noch immer von Gewissensbissen geplagt wegen der Symphonie der Düfte, sodass sie keine Schwierigkeiten machten. Am anstrengendsten war es gewesen zuzuhören, wie Großvater Larry und Großvater Wayne stritten, ob sie für den Vulkanausbruch besser AlkaSeltzer-Brausetabletten oder Trockeneis verwenden sollte.
    »Ihr vertraut mir doch, oder?«, hatte Kass gefragt. (Sie hatte leichte Schuldgefühle, weil sie deren Schuldgefühle für ihre Zwecke missbrauchte, aber sie musste unter allen Umständen verhindern, dass sie zum Telefonhörer griffen.)
    »Natürlich tun wir das!«, hatten sie ihr daraufhin versichert.
    Dann hatte Kass ihre Mutter angerufen und ihr mehr oder weniger das Gleiche gesagt – mit der kleinen Abweichung, dass die beiden Großväter schon mit Max-Ernests Eltern gesprochen hätten und es daher keinen Grund gebe, sie anzurufen. »Und ruf mich heute auch nicht um neun an, okay?«, hatte Kass noch hinzugefügt. »Max-Ernest und ich werden den ganzen Tag beschäftigt sein.«
    »Bleib nicht zu lange auf«, hatte ihre Mutter gesagt. »Hörst du, Kass?«
    »Hmmhmm.«
    »Versprochen?«
    »Hmmhmm.«
    »Wie bitte? Ich hab dich nicht verstanden?«
    »Ja, Mom!«
    »Ja, was?«
    »Ja, ich verspreche es!«
    »Okay, ich liebe dich.«
    »Ich dich auch.«
    »Du mich auch – was?«
    »Ich liebe dich auch, was denn sonst?«
    Obwohl sie und Max-Ernest kein Team mehr waren und es daher ein bisschen fies war, ihn um Hilfe zu bitten, war Kass nichts anderes übrig geblieben, als auch ihn anzurufen. Sie musste ihn vorwarnen, falls ihre Großväter – oder auch ihre Mom – doch auf die Idee kamen, bei ihm anzurufen.
    Kass fand, sie hatte am Telefon sehr geschäftsmäßig geklungen. Sie hatte Max-Ernest erklärt, wo sie das Notizbuch des Magiers versteckt hatte, und ihm sämtliche Informationen über die Mitternachtssonne mitgeteilt. Davon, dass er sie im Stich gelassen hatte und ein Feigling und Verräter war, hatte sie nichts gesagt. (In all dem Trubel war ihr entfallen, dass sie es ja gewesen war, die die Zusammenarbeit aufgekündigt hatte.) Ganz gegen seine Gewohnheit hatte Max-Ernest nicht viel gesagt, aber das war ihr nur recht. Hoffentlich schaffte er es, im Falle eines Falles so zu tun, als würde sie bei ihm übernachten – wenigstens bis zum nächsten Morgen.
    Dann, nun ja, dann würde man nach ihr suchen. Vielleicht. Ob es dann womöglich schon zu spät war?
    Kass bemerkte die Limousine erst, als sie, von Regentropfen glitzernd, mitten in einer Pfütze vor ihr zum Stehen kam.
    Der Fahrer stieg aus und ging ungeachtet des Sturmwetters auf Kass zu, die am Straßenrand wartete. Er war groß und kräftig und im Dunkeln nur undeutlich zu erkennen – bis auf das Paar Handschuhe, das blütenweiß schimmerte. War es Dr. L?
    Sämtliche Instinkte rieten Kass davonzulaufen. Aber etwas, das nicht nur Kühnheit, nicht nur Furcht und nicht nur Sorge um Benjamin war, sorgte dafür, dass sie wie angewurzelt stehen blieb.
    »Miss Skelton?«
    Die Stimme klang rau, aber nicht so tief, wie Kass erwartet hatte.
    »Ja, das bin ich«, sagte Kass so selbstbewusst, wie sie

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