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Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis

Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis

Titel: Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pseudonymous Bosch
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wenn wir es lösen, haben wir die Kombination für die Tür?«, fragte Kass.
    »Ja. Lass mich überlegen«, sagte Max-Ernest unwirsch.
    »Dann beeil dich lieber, denn Benjamin Blake –«
    »Ich weiß, ich weiß!«
    »Wie beginnt das Theater?«, las Kass laut vor. »Kommt drauf an, um welches Stück es sich handelt, oder?«
    »Kass, würdest du bitte –«
    »Jetzt siehst du wenigstens mal, wie es ist, wenn der andere ständig – hast du eine Idee?«
    Max-Ernest hatte angefangen zu lächeln. »Ich weiß, wie es beginnt. Es ist kinderleicht.«
    »Okay, und wie?«
    »Mit The.«
    »The? Was soll das sein?«
    »Einfach nur The. Die erste Silbe von Theater ist The.«
    »Und das soll die Antwort sein?«
    »Viele Silbenrätsel funktionieren so. Ich muss es wissen, ich habe schon über zehntausend davon gelöst.«
    »Okay, wenn du es sagst«, meinte Kass zweifelnd. »Und wie geht’s weiter? Das Ende der Erde ist der Weltuntergang, stimmt’s? Und warum soll man den mit dem innersten Lob ersetzen?« Heißt das, man erntet besonderes Lob, wenn die Welt untergeht? Ich schätze, wenn man wie Madame Mauvais ist oder Dr. L, dann –«
    »Ich weiß nicht, aber wenn es so ist wie beim Theater, dann geht es hier nicht um Bedeutungen, sondern nur um Buchstaben.«
    »Ja, aber wie heißt die Lösung? Benjamin liegt vielleicht schon im Sterben! Und dafür erntet ganz bestimmt niemand Lob!«
    »Ich weiß, ich weiß. Lass mich nachdenken...«
    »Ja, aber beeil dich.«
    Max-Ernest hielt sich die Ohren zu, damit er sie nicht hörte – und nahm die Hände sofort wieder weg.
    »Warte mal, ich hab’s. Ich denke, es ist ein E.«
    »Was meinst du damit?«
    »Das Ende der Erde ist ein E. Es ist der letzte Buchstabe des Worts. Und das innerste Lob ist ein O – das ist der mittlere Buchstabe.«
    »Wie kommst du denn da drauf?«
    »Es gibt viele solcher Rätsel. Zum Beispiel das hier: Warum ist I der kälteste Buchstabe? Weil er in der Mitte von Eis ist. Hast du’s kapiert? I ist –«
    »Okay, okay, ich hab’s verstanden. Das ist ein dämliches Rätsel. Konzentrier dich lieber wieder. Also, wir haben jetzt ein The, das zu einem Tho wird, oder?«
    Max-Ernest nickte. »Nun hör auf, wie du angefangen hast...«, las er weiter.
    »Vielleicht ist damit wieder ein The gemeint.«
    »Würdest du mich bitte – hey, das könnte stimmen!«
    »Meinst du? Dann haben wir jetzt T-H-O-T-H-E? Das ergibt keinen Sinn.«
    »Lass es uns trotzdem mal versuchen.«
    Sie probierten die Buchstabenfolge aus, zuerst gaben sie sie von rechts nach links, dann umgekehrt ein. Aber keines von beiden funktionierte.
    »Warte mal – Mensch!«, wisperte Max-Ernest. »Wir haben die letzte Zeile vergessen. Denn dein Name ist ein Spiegel und in dir finden wir uns alle wieder.«
    Er nahm wieder seine Denkerpose ein und hielt sich die Ohren zu. Kass tappte ungeduldig mit den Füßen. Sie wollte ihn in Ruhe nachdenken lassen, aber es fiel ihr sehr schwer.
    »Hey, Max-Ernest, wie hieß das noch gleich? Diese Spiegelschrift, von der du erzählt hast?«
    »Palindrom«, sagte er und hielt sich weiter die Ohren zu.
    »Und wie wär’s damit?«
    »Könnte sein«, murmelte Max-Ernest. »Mal sehen. Wenn es ein Palindrom ist, dann hätte es kein E am Schluss, aber das wurde ja sowieso am Anfang weggestrichen. Dann hätten wir T-H-O-H-T, aber das klingt total verrückt...«
    Auch diese Buchstabenkombination öffnete die Tür nicht.
    Kass stöhnte. »Wir kommen einfach nicht dahinter. Ich frage mich, ob es nicht einen anderen Weg in die Pyramide hinein gibt...Was ist? Los, sag schon! Hast du eine Idee?«
    Max-Ernest starrte auf die Tür.
    »Siehst du die Hieroglyphe in der Mitte? Die Gestalt mit dem Vogelkopf? Mir ist nur gerade eingefallen, dass ich sie in einem der Alchimiebücher gesehen habe.«
    »Und? Hilft uns das weiter?«
    Während Kass ihre Ungeduld kaum zügeln konnte, suchte Max-Ernest rasch ein Buch heraus, das er vorher durchgeblättert hatte.
    »Ja, da ist er«, sagte er und fing an zu lesen. (Diesmal überflog er die Zeilen nicht nur, sondern las sie wirklich.) »Hier steht, das ist der ägyptische Gott der Weisheit und Zauberkunst und der Erfinder der Schrift. Und er ist der Buchhalter des Todes. Oft ist er mit einem Ibis-Kopf abgebildet – das ist der Vogel hier an der Tür. Die Alchimisten glauben, er würde wiedergeboren in der Person des Hermes Tris-me-gi – ach, ist ja auch egal. Ich weiß nicht, wie man ihn ausspricht, er war jedenfalls der Vater der Alchimie. Wie

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