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Der Narr

Der Narr

Titel: Der Narr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Papp
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ein paar Wörter erinnerte er sich noch: »vay' DaneHbogh ylchargh - Erobere was du begehrst!« Er vergrub sein Gesicht zwischen ihren Brüsten und machte Blubbergeräusche. Doch diese geheime, mündlich überlieferte ostfriesische Liebestechnik schien nicht ganz das zu sein, was sie sich erwartet hatte.
    »Sag ›Großer Gott, der viele Gestalten annimmt‹«, forderte sie streng, »Mabon, Adonis oder Freyr. Nimm Besitz von meinem Körper und begrüße deine Gemahlin!«
    Sam blickte sie fassungslos an.
    »Auf was wartest du noch? Dass die Götter dich beschwören?«
    Unter Nimues Rippenstößen brachte er die Worte, die sie ihm in den Mund gelegt hatte, endlich über die Lippen und konnte sich daran machen, ihr aus dem Rest der Kleidung zu helfen, um ihren Körper auch unterhalb der Gürtellinie zu erforschen. Er wusste zwar, er würde es am nächsten Tag bereuen, aber ›ein echter Kapitän macht keine halben Sachen. Wenn ein Seemann einen Hafen ansteuert, dreht er nicht mehr um‹. Er wanderte mit seinen Kopf nach unten. Am Innenschenkel erkannte er eine Tätowierung. Ein Wesen, das auf ihre Körpermitte zusprang. Bevor er noch genauer hinsehen konnte, drückte sie bereits seinen Kopf gegen ihre dicht behaarte Scham. Er zappelte und quiekte auf, als sie ihn dann auch noch hart am Schritt packte. Sein Aufschrei verhallte in ihrer Leibesmitte. Schnell war auch er seiner Hose entledigt.
    »Die Göttin muss bei Beltaine oben sein«, mahnte sie und setzte sich wieder rittlings auf ihn. Als sie sich keuchend auf und ab bewegte und ihre Brüste dabei gleichmäßig auf und ab wippten, rief sie immer wieder: »Ich bin die große Göttin! Gott, segne meinen Leib!«
    Sam hatte all das schon mal gesehen, er war ja nicht gänzlich unerfahren. Aber dass sich die Nonnenpornosammlung einmal bezahlt machen würde … er war irgendwie leicht gerührt.
    »Ich bringe dir den heiligen Saft, o Göttin. Der Herr kommt über dich!«
    Der Ritt wurde wilder und wilder. Sie ließ nicht zu, dass sie sich umdrehten. Immer wieder starrte sie ihm ins Gesicht und gab Kommandos. Vielleicht war es der Alkohol. Mehr und mehr fühlte er, wie er in eine seltsame Gefühlswelt abtauchte. Es war, als wäre er nur Zeuge, wie jemand anderer mit Nimues Körper Sex hatte.
    »Mabon, noch nicht!«, keuchte sie. »Ein bisschen noch, Freyr!«
    Ihr Stöhnen wurde lauter und lauter, bis sie knapp vor der göttlichen Erfüllung stand. Und auf einmal brüllte sie so laut los, dass sämtliches Wild von diesem Brunftgeschrei entweder angelockt oder vertrieben werden hätte müssen. Er versuchte es, ihr mit einem klingonischen Kriegerruf gleichzutun. Vielleicht wurde es mehr ein Krächzen als ein Brüllen, aber er fühlte zumindest ein kleines tapferes Kriegerlein in sich und so kam auch er zu seinem Höhepunkt.
    »Du bist Gott, ich bin die Göttin«, keuchte sie noch ein letztes Mal. Dann glitt sie von ihm herab. Sam drehte sich ihr zu, als sie nach Atem ringend neben ihn lag.
    »Da müssen wir noch viel üben«, meinte sie knapp. In diesem Moment konnte er einen Blick auf ihren weißen Schenkel gewinnen und auf die Tätowierung, die sich im Licht des Vollmonds spiegelte. Ein Hase, der auf ihre Körpermitte zusprang.

    *

    »Joe, was willst du hier?«
    Wie sehr er diese Frau mit dem aufgedunsenem Gesicht und dem fettigem Haar mittlerweile verachtete! Von ihren einstigen Reizen war rein gar nichts mehr übrig. Es war, als stünde man einer anderen Person gegenüber.
    Wie vernarrt er früher in Nellie gewesen war! Als sie noch jung und unverbraucht war, war sie die heißeste Frau seines Lebens gewesen. Sie wusste haargenau, was sie von Männern wollte und wie sie es bekommen konnte. Eine verführerische und durchtriebene Bestie. Immer noch kribbelte es in Joe, wenn er an die Vergangenheit dachte. Rauchschwaden in der Luft, überfüllte Aschenbecher und jede Menge leere Bier- und Weinflaschen. Vier Uhr morgens und sie trieben es am Boden. Je besoffener sie war, desto kreativer war sie auch. Joe konnte nie genug von ihr bekommen.
    Wenn sein Geld zur Neige gegangen war, war sie weg. Sobald sie irgendwo rausgeworfen wurde und er wieder flüssig war, kam sie zurück. Lange hatte er sich alles gefallen lassen. Irgendwann war sie schwanger geworden. Danach wurde alles anders.
    Dass Nellie ihn in die Wohnung gelassen hatte, wunderte ihn nicht. Sie pflegte Kontakt mit vielen ihrer Feinde. Mit manchen fickte sie sogar gelegentlich. Für sie war da nichts Verwerfliches daran.

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